Monday, December 1, 2014

Passwörter: das tägliche Online-Shopping-Ärgernis

Passwörter sind im Online-Alltag längst zu einem mühseligen wenn auch vorläufig noch unumgänglichen Ärgernis geworden. Der durchschnittliche Anwender hat schnell mal ein Dutzend dieser digitalen Sesam-Öffne-Dich angesammelt, um seine täglichen digitalen Bedürfnisse zu stillen. Eine aktuelle europäische Studie zeigt jetzt, dass Passwörter beim Online-Shopping für viele potentielle Kunden Stolpersteine darstellen, vor allem wenn Passwörter mit Zahlen und Sonderzeichen verlangt werden, und der Name der Freundin oder der Katze den Sicherheitsansprüchen der betreffenden Website nicht mehr genügt.

Die Studie von Kasperky und Opinion Way zeigt, dass Sie nicht allein sind, wenn Sie Ihr
Passwort immer mal wieder vergessen...
Stellen Sie sich vor, wir müssten beim Bezahlen an der Migros-Kasse der Kassiererin zuerst ein Passwort zuflüstern – und zwar ein starkes, also eines, das mindestens neun Zeichen lang ist, Gross- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen und Sonderzeichen enthält. Wer zuhause am PC einkauft, dem muss das Vergessen von Passwörtern wenigstens nicht peinlich sein – es sieht’s ja niemand, und die Warteschlange an der Kasse wird dadurch auch nicht länger.
Zum Glück!
Das Sicherheitsunternehmen Kaspersky Lab hat nämlich mit dem französischen Meinungsforschungsinstitut Opinion Way in einer Studie das Shopping-Verhalten der Europäer analysiert und dabei herausgefunden, dass Onlineshopping europaweit durchaus im Trend liegt – bei 52 Prozent der Befragten, nämlich. Voll im Trend liegen auch die Schwierigkeiten der potentiellen Kunden mit den Passwörtern. Denn mit steigender Nutzung des Internets fällt es vielen schwer, sich die Passwörter für alle genutzten Online-Shops zu merken. So gaben weniger als 40 Prozent der Befragten an, noch nie in der Verlegenheit gewesen zu sein, eines dieser Passwörter zurücksetzen lassen zu müssen. Deutlich mehr als die Hälfte gab zu, dass ihnen dies mindestens einmal pro Monat passiert, bei fünf  Prozent sei das sogar täglich der Fall. Acht Prozent müssen bei jedem Besuch eines Online-Shops ihr Passwort wieder zurücksetzen lassen.
Zu schaffen machen dem durchschnittlichen Anwender vor allem jene Regeln, mit denen Online-Shops starke und damit auch sichere Passwörter erzwingen wollen. 47 Prozent der Befragten klagen, dass diese Regeln das Einprägen der Passwörter erschweren. Obwohl die Mehrheit einsieht, dass es sich dabei um eine Notwendigkeit handelt, empfinden 34 Prozent solche Regeln als äusserst lästig.
Aus der oben zitierten Erhebung ist nicht ersichtlich, wie viele potentielle Kunden wegen Passwort-Schwierigkeiten den Einkauf im Internet ganz abgebrochen haben.
Was tun?
Es gibt zahlreiche Software-Lösungen, die sich unter dem Stichwort Passwort-Management des Problems annehmen, und natürlich bieten auch die grossen Sicherheitsunternehmen Norton und Kaspersky eigene Lösungen an. Dass sich diese bis heute nicht weitherum durchgesetzt haben spricht dafür, dass die meisten Anwender nicht mit der Installation zusätzlicher Software  mit dem Problem der vergessenen Passwörter befassen wollen. (Auf persönlicher Ebene gebe ich zu, dass es mir ähnlich ergeht: Ich habe Norton Identity Safe auf meinem PC ausgeschaltet, nachdem es vielfach  abstürzte und  für Umstände sorgte.)
Wir glauben deshalb, dass der Passwort-Ärger noch so lange anhalten wird, bis sich eine andere, sichere digitale Identifikationsmethode durchsetzen wird. Anfänge sind schon gemacht, zum Beispiel durch Apple Pay, wo sich der User per Fingerabdruck identifiziert. Das hat einen grossen Vorteil: Den eigenen Finger kann man nicht vergessen.



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