Sunday, November 28, 2021

Die Pandemie fördert die Nutzung der Cloud

 Viele Service-Unternehmen haben unter der Corona-Pandemie gelitten, viele leiden immer noch darunter. Ein Sektor hat aber gemäss neuen Untersuchungen stark profitiert: Die Cloud.

Es ist die vierte Ausgabe des Cloud Usage Reports von Nutanix, der die neusten Trends zur Cloud-Nutzung aufzeigt. Der Bericht präsentiert reale Nutzungsdaten und Trends. Zwar befragte Nutanix ausschliesslich Nutzer der Multicloud-Management-Lösung Nutanix Beam. Die Daten sind deshalb nicht uneingeschränkt repräsentativ, geben aber dennoch interessante Einblicke ins Nutzungsverhalten im Cloud-Sektor.
Die Pandemie-Situation stellt Unternehmen aller Branchen immer noch vor enorme Herausforderungen. Während die Wirtschaft im letzten Jahr oft einen Abschwung erlebte, stieg die Cloud-Nutzung aufgrund der Vorteile der Public Clouds, die es einfacher machen, im Homeoffice zu arbeiten. Einige der Erkenntnisse, die der neuste Cloud Usage Report präsentiert:

  • “Remote Workforce (Homeoffice) treibt die Cloud-Nutzung voran, wobei die Fähigkeit, virtuelle Infrastrukturen als Service bereitzustellen, der Schlüssel zum Erfolg darstellt.
  •  Technologie, Medien und Telekommunikation, Finanzdienstleistungen und der öffentliche Sektor gehörten zu den größten Cloud-Anwendern.
  •  Die Echtzeitüberwachung und die richtige Dimensionierung von Cloud-Ressourcen können zu erheblichen Kosteneinsparungen und einer optimalen Cloud-Nutzung führen.
  •  Unternehmen brauchen die Flexibilität, je nach Arbeitslasten zwischen Rechenzentren und mehreren öffentlichen Clouds zu wählen. Hybride Multicloud ist der Weg in die Zukunft, um das Beste aus beiden Welten zu erhalten.“ 

Tatsächlich zeigt die Studie, dass die Hybrid Cloud bei den IT-Infrastrukturen zum Standard geworden ist. Es sei ihr bevorzugtes Betriebsmodell, sagen 86 Prozent der Befragten. 63 Prozent dieser Anwender nutzen bereits mehrere Public Clouds.

Die Nutanix Cloud Usage Report 2021 kann hier (unter Angabe einiger Daten ) in englischer Sprache gratis heruntergeladen werden.

Friday, November 26, 2021

Ist es nun produktiver - oder doch nicht, das Homeoffice?

Als das Homeoffice im Zuge der Pandemie für viele Mitarbeiter obligatorisch wurde, war das Echo fast rundum gut. Sowohl Chefs als auch Mitarbeiter hatten viel Gutes zu sagen über die Arbeit in den eigenen vier Wänden. Nach gut anderthalb Jahren hat sich das Meinungsspektrum dezidiert verbreitert. Und gemäss einer neuen europäischen Umfrage fangen viele Chefs an zu zweifeln.

Arbeiten zuhause: Produktiver oder nicht?  Bild Pixabay
Wenn es um die Produktivität im Homeoffice geht, gehen die Meinungen auseinander. Die Mitarbeiter tendieren dazu, ihre Produktivität zuhause im Büro grösser einzuschätzen, als sie eigentlich ist. Viele Chefs glauben nicht mehr so recht daran. Schon früher dieses Jahr hat die Deutsche Bank eine Studie veröffentlicht, in der sie diese Problematik unter die Lupe nahm und zum Schluss kam, dass die Arbeit zu Hause weniger bringt als im Büro:

 “Als einen wichtigen Grund für die Verringerung der Produktivität sehen die Analysten der Deutschen Bank die erschwerte Kommunikation im Homeoffice. Besonders kreative Aufgaben verlangen oft eine gute Kommunikation, die im Homeoffice aber komplizierter ist und durch technische Schwierigkeiten schwieriger werden kann. Auch IT-Probleme führen immer wieder zur Verringerung der Produktivität. So können Internet- und Stromausfälle den Menschen das Arbeiten gänzlich unmöglich machen. Des Weiteren gibt es vor allem ältere Mitarbeiter, die mit der Technik weniger vertraut sind und mehr Zeit benötigen, um sich einzuarbeiten. Ausserdem ist auch die Umstellung der Arbeitsatmosphäre ein entscheidender Faktor, der die Produktivität massgeblich beeinflussen kann.“ (businessinsider.de)

 Eine aktuelle Studie von Yougov und Linkedin unter 2000 Führungskräften aus elf Ländern zeigt Zweifel bei vielen Führungskräften – vor allem in Deutschland, wie die Welt berichtet:

“Demnach befürchtet gut ein Drittel der Managerinnen und Manager (37 Prozent) in Deutschland negative Folgen für ihr Unternehmen, wenn sie Mitarbeitern flexibles Arbeiten ermöglichen. Im internationalen Vergleich machten sich in diesem Punkt nur die Befragten in Irland noch mehr Sorgen (40 Prozent). In Italien sind es nur 20 Prozent, der Durchschnitt insgesamt liegt bei 30 Prozent. Die Skeptiker unter den deutschen Managern befürchten vor allem, dass die Mitarbeiter im Homeoffice ihrer Arbeit nicht nachgehen. 38 Prozent der Befragten äußerten diese Bedenken. Nur in den Niederlanden fiel der Wert genauso hoch aus. Deutlich weniger Bedenken haben Manager in diesem Punkt in Italien und Brasilien (jeweils 17 Prozent), Großbritannien (21 Prozent) und Frankreich (22 Prozent).“

 Die Meinungen über die Arbeit zuhause sind natürlich nicht nur bei den Managern, sondern auch bei den betroffenen Angestellten geteilt. Längst nicht allen gefällt die einsame Arbeit am Küchentisch – viele freuen sich darauf, wieder in den Büroalltag und zu ihren Kollegen und Kolleginnen zurückzukehren.

Thursday, November 25, 2021

Covid-Geld vom Bund - vor allem für die grossen Medienhäuser

Wie unabhängig Medien sein können, die sich direkt vom Staat mitfinanzieren lassen – zum Beispiel wegen Covid 19 – ist beinahe eine philosophische Frage. In der Schweiz jedenfalls fliesst das Steuergeld seit Beginn der Pandemie an viele Medien – ob digital oder nicht digital, wird dabei nicht definiert.

Schweizer Steuergelder fliessen reichlich, auch an die grossen Verlagshäuser. Bild pixabay

Millionen-Booster für reiche Verlagshäuser“ titelt das Magazin Saldo.ch, das in Erfahrung gebracht hat, wieviel Geld an welche Medien geflossen ist. Der Bund unterstütze die Medien während der Corona-Pandemie mit Dutzenden Millionen Franken, berichten Saldo.ch. Profiteure seien vor allem die reichen Grossverlage. Seit Beginn der Pandemie wurden beinahe 100 Millionen Franken an verschiedene, vor allem grosse Verlagshäuser verteilt.

Laut dem Saldo-Bericht haben in den sechs Monaten von Juni bis November 2020 147 Zeitungen 10,2 Millionen Franken erhalten. Am meisten profitierte Ringiers Blick mit 978'604 Franken, gefolgt von der NZZ mit 431'403 Franken und dem Tages-Anzeiger mit 375'534 Franken. «Sogar Roger Köppels staatskritische Weltwoche nahm 154'655 Franken vom Bund entgegen», heisst es im Saldo-Artikel.

In diesem Zeitraum seien 45 Prozent der Corona-Gelder für Zeitungen an die vier grossen Verlagshäuser Tamedia, CH Media, Ringier und NZZ geflossen. So habe Tamedia insgesamt 2 Millionen Franken erhalten, CH Media 1,1 Millionen Franken, Ringier 984'000 Franken und die NZZ 447'000 Franken. Insgesamt hat der Bund laut Saldo Pressesubventionen von 38 Millionen Franken genehmigt. Dazu kommen inzwischen 60 Millionen Franken für die privaten Radio- und TV-Sender sowie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Der Verlag Konsumenteninfo AG, der Saldo.ch publiziert, gibt auch die Zeitschriften K-Tipp, Gesundheitstipp, K-Geld, Kulturtipp, K-Tipp Wohnen und Plädoyer heraus und publiziert regelmässig aktuelle Ratgeber zu Geld, Recht und Gesundheit. Das Unternehmen strebt keinen Gewinn an und zahlt keine Dividenden aus, die Zeitschriften und Bücher werden zum Selbstkostenpreis herausgegeben.

Wednesday, November 24, 2021

Der “Knochen“ ist wieder da

Das Zielpublikum erschliesst sich uns zwar nicht wirklich – aber Nokia wird wohl Marktforschungen durchgeführt haben, bevor man sich dazu entschied, das Model 6310, das vor 20 Jahren zu grosser Popularität gelangte, neu zu lancieren.

Das neue Nokia 6310.  Screenshot Nokia
Eines ist sicher: Wer sich (mindestens auf seinem Handy) von den allgegenwärtigen Social Media abkoppeln will, kann das mit dem Nokia 6310 problemlos tun. Das Gerät kann sehr gut telefonieren, ein wenig fotografieren und empfängt sogar Radiostationen. Aber für Instagram und Facebook gibt’s sicher  Geeigneteres.

Das neue 6310 habe die “kultige Silhouette“ des Originals, komme aber mit  neuen Funktionen, schreibt Nokia auf der Website:

“Das neue Nokia 6310 übernimmt die kultige Silhouette des Originals und bringt sie mit einigen fantastischen Ergänzungen auf den neuesten Stand. Dazu gehören ein grosser, gewölbter Bildschirm, verbesserte Lesbarkeit und Zugänglichkeit sowie eine Vielzahl klassischer Funktionen, die du kennst und liebst: ein kabelloses FM-Radio, ein beeindruckender Akku, der wochenlang ohne Aufladen auskommt, und nicht zu vergessen der Klassiker Snake. Das alles ist in einem robusten Gehäuse verbaut, damit es den Widrigkeiten des Alltags standhält. Das Nokia 6310 ist das vertraute Smartphone für die Welt von heute [...]Das Nokia 6310 ist nicht nur zum Telefonieren gut, es hilft dir auch, dich zu entspannen. Wir haben den Spieleklassiker Snake sowie ein FM-Radio integriert, damit du Musik oder Nachrichten hören oder Sportveranstaltungen mitverfolgen kannst – ganz ohne Headset.“

Noch haben wir nicht viele Angebote und Preise für das neue Nokia 6310 gefunden – ein Händler bietet das Handy in der Schweiz für 67 Franken an. Gleichzeitig werden auf Sites wie Ebay immer noch alte Originale zum Kauf angeboten - zum Teil billiger, zum Teil teurer als das neue 6310.

Thursday, November 11, 2021

Media-Markt-Erpressung: Das wird so richtig teuer werden

Die Ransomware heisst Hive, und der Angriff auf den europäischen Elektronikhändler Media-Markt und Saturn begann am Sonntagabend. Dabei wurden angeblich verschiedene wichtige Dienste  des Einzelhändlers verschlüsselt und blockiert. Der Online-Verkauf ist den Berichten zufolge nicht beeinträchtigt.

Gemäss ersten Medienberichten verlangten die Kriminellen 240 Millionen Dollar (!) für die Freigabe der verschlüsselten Daten. Berichten zufolge wurde diese masslose Forderung schnell reduziert und liegt jetzt bei 50 Millionen Dollar (in Bitcoin), nachdem Media-Markt Verhandlungen mit den Angreifern aufgenommen hat.

“Die Ransomware-Attacke auf Media-Markt und Saturn ist ein derber Schlag für die beiden Tech-Märkte, die zum Ceconomy-Konzern gehören und die gleichen Backend-Systeme verwenden. Ca. 3100 Server wurden verschlüsselt – und vor Weihnachten zählt jede Stunde bei der Widerherstellung der Systeme, damit die Kernzeit der Weihnachtseinkäufe für diese Konsumriesen nicht zu der eigentlichen Finanzkatastrophe wird [...]Jetzt geht es um Zeit. Wie schnell können alle Systeme wiederhergestellt werden, damit das Geschäft wieder läuft?  Möglicherweise sind auch alle Active Directory Server (Domain Controller) betroffen und verschlüsselt.  Wie kann man Active Directory wiederherstellen, wenn das passiert – wenn alle Server nicht mehr laufen?  Zu wenige Unternehmen stellen sich diese Frage bevor etwas passiert. Fakt ist: Wenn die Active Directory Server nicht mehr laufen, läuft gar nichts mehr – sie sind die Grundlage für das Anmelden aller anderen Systeme in der Infrastruktur – inklusive der Kassensysteme und sonstigen Servern, die für die Abwicklung des eigentlichen Geschäfts notwendig sind.“ (ZDNet)

Bereits im August 2021 hatte das FBI vor Hive gewarnt. Die Kriminellen würden nach Prozessen für Backups, Dateikopien und Sicherheitslösungen suchen. Dabei würden Dateien wie "hive.bat" und "shadow.bat" abgelegt.

Für Mediamarkt werden die nächsten Wochen aufreibend und kostspielig werden. Es ist bekannt, dass die Datenwiederherstellung in vielen Fällen sehr teuer werden kann – auch oder gerade wenn Lösegeld bezahlt wird.

Einen kleinen Lichtblick am Horizont gibt es immerhin:  Gerade eben haben
Behörden aus 17 Ländern die Resultate einer monatelange Ermittlung gegen eine Cybererpressergruppe bekanntgegeben. Bei Razzien haben Ermittler in Rumänien, Polen, den USA und Südkorea sieben Cybererpresser festgenommen. Sie beschlagnahmten ausserdem 6,1 Million Dollar Lösegeld.