Wie unabhängig Medien sein können, die sich direkt vom Staat mitfinanzieren lassen – zum Beispiel wegen Covid 19 – ist beinahe eine philosophische Frage. In der Schweiz jedenfalls fliesst das Steuergeld seit Beginn der Pandemie an viele Medien – ob digital oder nicht digital, wird dabei nicht definiert.
Schweizer Steuergelder fliessen reichlich, auch an die grossen Verlagshäuser. Bild pixabay |
“Millionen-Booster für reiche Verlagshäuser“ titelt das Magazin Saldo.ch, das in Erfahrung gebracht hat, wieviel Geld an welche Medien geflossen ist. Der Bund unterstütze die Medien während der Corona-Pandemie mit Dutzenden Millionen Franken, berichten Saldo.ch. Profiteure seien vor allem die reichen Grossverlage. Seit Beginn der Pandemie wurden beinahe 100 Millionen Franken an verschiedene, vor allem grosse Verlagshäuser verteilt.
Laut dem Saldo-Bericht haben in den sechs Monaten von Juni bis November 2020 147
Zeitungen 10,2 Millionen Franken erhalten. Am meisten profitierte Ringiers
Blick mit 978'604 Franken, gefolgt von der NZZ mit 431'403 Franken und dem
Tages-Anzeiger mit 375'534 Franken. «Sogar Roger Köppels staatskritische
Weltwoche nahm 154'655 Franken vom Bund entgegen», heisst es im Saldo-Artikel.
In diesem Zeitraum seien 45 Prozent der Corona-Gelder für Zeitungen an die vier
grossen Verlagshäuser Tamedia, CH Media, Ringier und NZZ geflossen. So habe
Tamedia insgesamt 2 Millionen Franken erhalten, CH Media 1,1 Millionen Franken,
Ringier 984'000 Franken und die NZZ 447'000 Franken. Insgesamt hat der Bund
laut Saldo Pressesubventionen von 38 Millionen Franken genehmigt. Dazu kommen
inzwischen 60 Millionen Franken für die privaten Radio- und TV-Sender sowie die
Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Der Verlag Konsumenteninfo
AG, der Saldo.ch publiziert, gibt auch die Zeitschriften K-Tipp, Gesundheitstipp,
K-Geld, Kulturtipp, K-Tipp Wohnen und Plädoyer heraus und publiziert
regelmässig aktuelle Ratgeber zu Geld, Recht und Gesundheit. Das Unternehmen strebt
keinen Gewinn an und zahlt keine Dividenden aus, die Zeitschriften und Bücher
werden zum Selbstkostenpreis herausgegeben.
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