Wie gross ist der Anteil des digitalen Handels am gesamten Detailhandel in Europa? Die Marktforschungsfirma eMarketer hat dazu Zahlen veröffentlicht. Ein interessanter Aspekt: Die durchschnittlichen Detailhandelsumsatzanteile, die durch Verkäufe im Internet erzielt werden, liegen in Europa und in den USA gleichauf – bei 7,1 Prozent. Die Schweiz hinkt hinterher.
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Inzwischen sind wir es uns gewohnt: Wenn internationale Marktforscher Ergebnisse von Forschungen in Mitgliedsländern der Europäischen Gemeinschaft veröffentlichen, werden diese meistens als Europäische Ergebnisse dargestellt; die Schweiz ist dabei nicht enthalten. Damit können wir leben.
So ist es auch mit der eMarketer-Studie zum Detailhandel per Internet. Diese zeigt, dass der Anteil des Detailhandels, der in “Westeuropa“ per Internet erzielt wird (ohne die Schweiz) bei 7,1 Prozent liegt. Interessant dabei ist die grosse Spannweite, die sich unter den untersuchten Westeuropäischen Ländern ergibt. Die Briten sind nämlich die grössten E-Commerce-Fans. Sie kaufen 14,4 Prozent ihrer Produkte über das Internet ein. Am wenigsten Web-Shopping betreiben die Italiener: Hier sind es nur 1,9 Prozent der Umsätze, die elektronisch getätigt werden. Die Schweiz liegt gemäss einer Studie der Credit Suisse unter dem Westeuropäischen Durchschnitt, bei 5 Prozent - hat also im E-Commerce noch viel Aufholpotential. Das sehen auch die Ökonomen der CS so:
“Während der Einkaufstourismus 2015 nicht mehr weiter zunehmen dürfte, wird der Onlinehandel an Bedeutung gewinnen. Ein von den Ökonomen der Credit Suisse entwickeltes Zukunftsszenario geht davon aus, dass der Anteil des Onlinehandels am gesamten Detailhandelsumsatz von heute rund 5 Prozent auf 11 Prozent im Jahr 2020 ansteigen wird. Der Umsatzanteil des Onlinehandels dürfte im Bereich Heimelektronik von gegenwärtigen 26 Prozent auf rund 38 Prozent im Jahr 2020, im Bereich Bekleidung von rund 14 Prozent auf 27 Prozent und im Bereich Lebensmittel von heute rund 1,6 Prozent auf 3,5 Prozent bis ins Jahr 2020 ansteigen. Damit dürfte der Druck auf die Beschäftigung und die Preise im Detailhandel weiter zunehmen.“
Wer versucht ist, die grossen Unterschiede im E-Commerce-Anteil am Detailhandel auf das Klima zurückzuführen, den müssen wir enttäuschen. Es sind nämlich beileibe nicht nur die Italiener, die lieber auf sonnigen Märkten statt am PC einkaufen. Auch die Schwedenscheinen lieber in den Laden zu gehen – nur 3,8 Prozent des Detailhandels wird über das Internet abgewickelt – trotz langem Winter und rauem Klima. Die Norweger hingegen, deren Klima auch nicht gerade gemässigt ist, stehen in Westeuropa mit dem E-Commerce an zweiter Stelle: der E-Commerce macht dort 10,7 Prozent des Detailhandels aus.
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