Monday, August 6, 2012

Twitter und die politische Befindlichkeit der Massen

Die Micro-Blogging-Site Twitter hat einen neuen Politbarometer vorgestellt. Zusammen mit einer Analyse-Firma und zwei Meinungsforschungsunternehmen wird per Twindex kommuniziert, was die twitternden Massen über die Amerikanischen Präsidentschaftswahlen verbreiten.

Der Politische Twitter Index will den digitalen Klatsch der Massen zur
Analyse der Wahlchancen nutzen. 
“Willkommen im Zeitalter politischer Daten“, schrieb Wired Magazin, als der neue politische Index von Twitter vorgestellt wurde. Das ist wahrscheinlich leicht übertrieben: Politische Daten gibt es schon lange; und seit der Popularisierung des Internets ist der grösste Teil davon digital.
Interessant ist das Twitter-Experiment aber allemal!
Der TwitterPolitical Index will nämlich aufgrund der täglich Analyse aller Twitter-Kommentare über Mitt Romney und Barack Obama eine Trendzahl errechnen, die etwas über die politische Befindlichkeit der Massen aussagen soll.
Die Datenmenge, die für Twindex ausgewertet werden, ist riesig: Täglich werden rund 400 Millionen Texte getweeted; 140 Millionen Anwender sind bei Twitter mehr oder weniger aktiv. Politik ist dabei ein populäres Thema. Wired Magazine erklärt, wie der Index errechnet wird:
“Topsy uses Twitter’s high-volume fire hose of data to look at every tweet in the world, and establish a neutral baseline. Separately, it looks at all the tweets about Barack Obama and Mitt Romney, runs a sentiment analysis on them, and compares this analysis to the baseline. It looks at three days’ worth of tweets each day, weighting the newer ones higher than then older ones. It then returns a numerical score for each candidate based on how tweets about the individual compare to all tweets as a whole. A completely neutral score would be 50. Anything above that is a net positive, while lower is a net negative.
So, for example, if Obama has a score of 38, that would mean that tweets about him are more positive than 38 percent of all other messages on Twitter.”
Wir sind nicht überzeugt davon, dass sich mit Twindex ein politischer Trend eruieren lässt, der Rückschlüsse auf die kommenden Wahlen zulässt. Ein Grund dafür ist die Tatsache, dass sich ältere und konservativere Wähler kaum im Twitter-Universum befinden. Genau diese werden aber bei den nächsten Präsidentschaftswahlen eine wichtige Rolle spielen – Stichwort Tea Party. Ausserdem hat Barack Obama schon seit Jahren den grössten Teil der Internet-Generation hinter sich versammelt – das zeigt schon die Zahl seiner Followers. Ginge es darum, hätte der Amerikanische Präsident seine zweite Amtszeit schon auf sicher. Immerhin zählt er mehr als 10 Millionen Followers – im Vergleich zu Romneys 776'000.  


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