Wednesday, January 19, 2011

Der PC und sein Ende

Es geschieht zwar schon seit längerer Zeit, doch gerade jetzt, im ersten Monat des nicht mehr ganz neuen Jahres, sind die Voraussagen aber wieder zu einem Chor angeschwollen: Der PC stirbt, sagen sie alle. Das Smartphone hat ihn auf dem Gewissen. Das stimmt wahrscheinlich sogar, aber nur für ein bestimmtes Segment der Bevölkerung – und erst in ein paar Jahren.

Der PC, wie er am beliebtesten ist - als Notebook. 
Zuerst müssen wir vorausschicken, dass wir noch lange nicht an den Tod des PCs glauben. Dass aber die Smartphones einen grossen Biss aus dem PC-Verkaufskuchen nehmen, ist nicht mehr nur eine Vermutung, sondern wird auch durch Zahlen belegt. Das Consulting-Unternehmen Deloitte Canada hat errechnet, dass im laufenden Jahr die PCs weltweit nicht mehr die bestverkauften IT-Geräte sein werden. Stattdessen sind es Smartphones, Tablett-Computers, Netbooks und ähnliche Gadgets. die von den meisten Menschen gekauft werden.  Trotzdem ist es leicht übertrieben, deswegen dem PC den Tod vorauszusagen. Allein 2011 sollen nämlich immerhin noch 400 Millionen dieser Dinger verkauft werden – Sterben sieht anders aus.
Allerdings ist abzusehen, dass die PC-Verkäufe an jene Privatpersonen zurückgehen werden, die ihre Bedürfnisse mit einem der anderen Gadgets, zum Beispiel einem Smartphone, abdecken können. Dass wir im Büro am Smartphone Texte schreiben statt am PC, wird wohl nicht so bald geschehen – auch wenn es bereits Dockingstationen, Monitore und Keyboards fürs Handy gibt.
Wer mehr zum Thema erfahren will, kann sich einen ausführlichen Artikel (in Englisch) des Analysten John Quain zu Gemüte führen. Auch Quain glaubt, dass das Ende für den PC als Produkt für die breite Masse gekommen ist. Zitat (übersetzt):
“Mit dem Jahr 2011 ist die Ära des PCs offiziell zu Ende gegangen. Das war die Nachricht, die von der diesjährigen Consumer Electronic Show in Las Vegas ausstrahlte. In dieser iPhone-verrückten, Internet-TV-besessenen Highspeed-Internet-Welt ist der Desktopcomputer ganz einfach nicht mehr relevant. All diese langen, vom PC ausgehenden e-Mails, haben den kurzen und bündigen Mails, die von den Blackberrieskommen, Platz gemacht. Und diese rassigen, grafikintensiven Spiele, werden nun auf Konsolen wie der Xbox 360 und PlayStation 3 gespielt. Viele andere persönliche Aufgaben haben sich vom PC aufs Smartphone verschoben…“
Deshalb, sei es nicht wirklich eine Überraschung, dass es mit dem PC bergab gehe – die meisten Leute hätten nämlich gar nie wirklich einen PC gebraucht, meint Quain.

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