Tuesday, December 24, 2019

Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten und ein gesundes, erfolgreiches neues Jahr


Vielen Dank für Ihr Interesse am Digital Society Report. Wir werden Sie auch im nächsten Jahr mit interessanten Schlagzeilen und spannenden Stories aus der digitalen Gesellschaft beliefern.
                                                                                                                                                     Bild Pfw

Das Weihnachtsgeschäft läuft wie noch nie - vor allem online

Schöner haben die Kassen nie geklingelt: Eine Datenauswertung des führenden Schweizer Kreditkartenunternehmens Swisscard zeigt: von der letzten Novemberwoche, inklusive Black Friday, bis zum zweiten Adventssonntag sind die Umsätze im Schweizer Handel im Vergleich zum Vorjahr sehr stark angestiegen.

Weihnachten und Geldausgeben gehen auch dieses
Jahr wunderbar zusammen. Besonders gefragt sind
Luxusgüter.                                           Bild Pixabay
Das grösste Umsatzwachstum findet im E-Commerce statt. Im Weihnachtsgeschäft 2019 wuchsen die Umsätze im E-Commerce bisher um 21 Prozent im Vergleich zur Vorjahrperiode. Der stationäre Handel ist im laufenden Weihnachtsgeschäft deutlich schwächer gewachsen (plus 7 Prozent). 2018 hatte dieser Bereich mit einem Plus von nur einem Prozent noch beinahe stagniert.
Aufgeschlüsselt auf Händlerkategorien verzeichnen die Warenhäuser und der Elektronikfachhandel erneut starke Steigerungen im Vergleich zur Vorjahresperiode. Die Warenhäuser erhöhten im Weihnachtsgeschäft 2019 ihre Umsätze bisher um acht Prozent, im Vorjahr lag das Wachstum sogar bei 16 Prozent. Der Elektronikfachhandel erreichte von Ende November bis am zweiten Adventssonntag einen Umsatzzuwachs von 19 Prozent.
Die Umsätze pro eingesetzte Kreditkarte lagen im untersuchten Zeitraum unverändert bei CHF 165 pro Tag. Im Advent sind die Umsätze pro Kreditkarte jeweils rund 15 Prozent höher als an den übrigen Tagen des Jahres.
Der vermehrte Einsatz der Kreditkarten in der Adventszeit führt auch zu deutlich höheren Anfragen an das Kundenservice-Zentrum. Ein Beispiel: Am Black Friday 2019 (28. November) erhielt Swisscard fast 6'000 Kundenanfragen.
Zur Beantwortung der Kundenanliegen setzt Swisscard als erstes Unternehmen der Branche auch auf künstliche Intelligenz mit einer automatischen Sprach-Erkennung. Diese Lösung versteht sogar Schweizerdeutsch. Kunden können ihr Thema schnell und unkompliziert mündlich schildern. Danach werden sie direkt mit dem für das Anliegen bestqualifizierten verfügbaren Mitarbeitenden verbunden.
Dass die Wirtschaft sehr gut läuft, zeigt sich auch daran, dass sich gerade zur Weihnachtszeit Luxusgüter sehr gut verkaufen. Wie der Tagesanzeiger berichtet, sind beispielsweise in der Stadt München Rolex-Uhren ausverkauft. Ein Marktteilnehmer vermutet, es habe sich eine Art lukrativer Zwischenhandel entwickelt. Und auch das Internet sei zu einem wichtigen Absatzkanal geworden:
“Das deutsche Handelsblatt berichtet, dass bei Chrono24 – einer weltweiten Handelsplattform für Luxusuhren – Modelle schon einmal für das Doppelte des von Rolex offiziell ausgerufenen Preises über die imaginäre Ladentheke gehen. Besonders die protzigsten Varianten erleben einen Boom. So stieg die Nachfrage nach Rolex-Uhren in der Preisklasse zwischen 11’000 und 27’000 Franken in diesem Jahr um 19 Prozent an, bei den Ausführungen für mehr als 27’000 Franken sogar um 35 Prozent.“

Friday, December 20, 2019

Überwachungskameras: Das Ende der Anonymität

Man gewöhnt sich an fast alles, vor allem, wenn sich ein Zustand langsam ändert. So ist es auch mit Überwachungskameras. Auch in der Schweiz, die bezüglich Videoüberwachung und Gesichtserkennung noch längst nicht so weit ist, wie andere, oft nicht demokratisch regierte Länder, gibt es immer mehr Videoüberwachung. Andernorts ist die Überwachung der Bürger allerdings schon viel weiter fortgeschritten.

1984 war vor 36 Jahren - aber Big Brother beobachtet uns, wie nie zuvor.
                                                                                                        Bild Pixabay
Wenn heute von Videoüberwachung gesprochen werde, sei den meisten Menschen bewusst, dass Videokameras sowohl in privaten Bereichen wie in Einkaufszentren, am Arbeitsplatz, im Aussenbereich von Privathäusern als auch im öffentlichen Raum, auf Plätzen, an Strassen, Bahnhöfen und Flughäfen installiert seien, schreibt der Verein humanrights.ch auf seiner Informationsplattform:
“Die stetige Zunahme der Anzahl an Überwachungskameras geht einher mit neuen technologischen Entwicklungen, welche mit den Stichworten «intelligenteKameras» und «Gesichtserkennung» benannt werden. Bereits heute kann ein Netzwerk von mehreren Videokameras gemeinsam Bewegungsprofile erstellen und einer Person auf diese Weise folgen…“
Die ständig zunehmende Überwachung macht also auch in der Schweiz nicht halt. Gemäss ‘Beobachter‘ gibt es hier bereits mehr als eine halbe Million legale Überwachungskameras - obwohl der Einsatz eigentlich nur zugelassen werden sollte, wenn keine “milderen“ Massnahmen möglich sind. Das Ziel ist an sich ein löbliches: Die Sicherheit der Bürger soll verbessert, Straftäter vermehrt gefasst werden. Genau diese Ziele werden auch verfolgt, wenn Überwachungskameras auf der Strasse eingesetzt werden, was immer öfter der Fall ist, da diese Kameras dank künstlicher Intelligenz immer mehr erkennen können. Die NZZ berichtet über ein Beispiel aus Australien, wo die Polizei mit diesen Kameras Autofahrer dabei ertappt, dass sie beim Fahren ihr Handy benutzen:
“ Erkennen die installierten Kameras einen Handy-Sünder, schiessen sie ein Foto, auf dem nebst dem Fahrer auch das Kfz-Kennzeichen erfasst wird. Die Aufnahmen werden dann von Mitarbeitern der australischen Polizei überprüft. Die Behörde will auf diese Weise jährlich 135 Millionen Fahrzeuge kontrollieren. Nach einer Schonfrist, in der Handy-Sünder noch mit einer Verwarnung davonkommen, werden ab März 2020 Geldstrafen in der Höhe von bis zu 457 australischen Dollar verhängt, zudem werden fünf Strafpunkte im Verkehrsregister eingetragen. Der Einsatz der smarten Blitzer soll dazu beitragen, tödliche Unfälle im Strassenverkehr innerhalb von zwei Jahren um 30 Prozent zu verringern…“
Ein hehres Ziel, das auch die Behörden anderer Länder vor Augen haben, wenn sie Ihre Bürger überwachen. Deshalb ist die ständige Überwachung wohl unaufhaltsam - obwohl die Bürger dafür einen hohen Preis bezahlen:
“Einst war man im öffentlichen Raum anonym. Solange niemand nach Namen oder Ausweis fragte, und man keinen Bekannten traf, konnte man sich dort unerkannt bewegen. Diese Zeit ist vorbei. Auf der Straße gibt es keine Anonymität mehr, soll es keine mehr geben. In wenigen Jahren wird es nahezu unmöglich sein, sich durch eine deutsche Grossstadt zu bewegen, ohne dabei nicht mindestens einmal gefilmt zu werden. Staatliche und private Überwacher wollen jeden jederzeit erkennen und wiederfinden können – aus Bequemlichkeit, um Geld für Personal und Prävention zu sparen, um Ängste zu beschwichtigen. In Großbritannien ist es bereits so…“ (zeit.de)


Wednesday, December 18, 2019

Für die Digitalisierung wird viel Geld budgetiert - und die Erwartungen sind hoch

Digitale Fähigkeiten sind zentral für die Unternehmensstrategie und die Produktivität. Diese Erkenntnis hat sich in den meisten Unternehmen durchgesetzt. Entsprechend wird dafür geplant und budgetiert. 70 Prozent der Schweizer Unternehmen wollen für den Ausbau der digitalen Kompetenzen in naher Zukunft mehr Geld ausgeben. 41 Prozent erwarten, dass dafür ihre Produktivität gesteigert wird.

          Quelle: Sage
Mehr als zwei Drittel der befragten Schweizer Unternehmen gehen davon aus, dass sie in digitale Kompetenzen investieren werden. Damit liegt die Schweiz vor ihren Nachbarn Frankreich und Deutschland. Das ergab eine Befragung im Auftrag von Sage bei 3000 Unternehmen in 12 Ländern.
Die Investition in die Ausbildung der digitalen Fähigkeiten von Mitarbeitenden steht dabei im Vordergrund, gefolgt von Investitionen in digitale Ressourcen. 40 Prozent der Unternehmen nennen als Hauptgrund für dieses Investitionsverhalten, dass die digitalen Kompetenzen zentrale Bedeutung für die Geschäftsstrategie haben. Die Sicherung eines Wettbewerbsvorteils folgt an zweiter Stelle.
Unabhängig davon, ob sie im nächsten Jahr in digitale Kompetenzen investieren wollen oder nicht, wurden alle Unternehmen nach den deutlichsten Vorteilen von Investitionen in digitale Kompetenzen gefragt. Die Befragten sehen die grössten positiven Auswirkungen in Form von Produktivitätssteigerung, flexiblerem Arbeiten und besserem Kundenservice. Gerade Produktivitätssteigerungen werden besonders häufig bei grossen Unternehmen genannt.
Die Erhebung von Sage hat gezeigt, dass erst 30 Prozent der befragten Schweizer Unternehmen Cloud-Anwendungen für administrative Aufgaben wie Löhne, Buchhaltung und Personalmanagement nutzen.
Der Wunsch nach staatlicher Unterstützung bei der Ausbildung im Digitalsektor ist erstaunlicherweise in der Schweiz im Vergleich mit andern Europäischen Ländern am grössten. Rund ein Drittel der Schweizer Unternehmen wünschen sich den Zugang zu kostenloser Ausbildung, gefolgt von Steuervergünstigungen und Finanzmitteln für Lernende und Lehrstellen.

Monday, December 16, 2019

Immer noch bei Windows 7? Microsoft empfiehlt dringend, dass Sie sich ein neues OS kaufen

Auch wenn Sie als Windows 7-Benutzer immer noch nicht gehört haben, dass Ihr geliebtes Betriebssystem im Sterben liegt, werden Sie bald nicht mehr darum herum kommen, die Realität zu akzeptieren: Windows-7-Nutzer, die nicht Domain-gebunden sind, werden schon bald wieder von Microsoft daran erinnert werden, dass das Betriebssystem von Microsoft ab Mitte Januar nicht mehr unterstützt wird. Microsoft hat diese Entscheidung wohl getroffen, weil weltweit immer noch fast 27 Prozent aller Windows-User mit Windows 7 unterwegs sind.

Diese Warnung hat Microsoft mit den letzten Patches bereits auf Ihren
Windows-7-PC geladen. Sie wird schon bald auf Ihrem Bildschirm auftauchen.
                                                                                             Screenshot YouTube
Microsoft informiert in einem Blog zum Thema End of Support für Windows 7 über die Kampagne, die widerspenstige User zum Upgrade auf Windows 10 bringen soll: Das Windows 7-Update dieses Monats macht es für Microsoft möglich, ganzseitige Anzeigen über den bevorstehenden Supportstopp für Windows 7 auf Ihren PC zu beamen. Microsoft betont allerdings, dass die Warnungen abgeschaltet werden könnten, schlägt aber auch vor, dass jeder, der noch Windows 7 verwendet, entweder eine Kopie von Windows 10 oder gar einen neuen PC kauft:
“Microsoft empfiehlt dringend, dass Sie vor Januar 2020 zu Windows 10 wechseln, damit Sie nicht auf Service und Support angewiesen sind, die später nicht mehr verfügbar sind.
Sie können Windows 7 weiterhin verwenden, aber nach Ablauf des Supports wird Ihr PC anfälliger für Sicherheitsrisiken und Viren. Windows wird weiterhin gestartet und ausgeführt, aber Sie erhalten keine Software-Updates und keine Sicherheitsupdates mehr von Microsoft."
Der immer noch massive Marktanteil von Windows 7 weist darauf hin, dass es viele Anwender gibt, die noch nicht so recht an Windows 10 glauben und solche, die Windows 10 ganz einfach nicht installieren möchten. Für diese gäbe es die (theoretische) Möglichkeit, auf Windows 8.1 zu aktualisieren - dann hätten sie wieder drei Jahre Ruhe.  Eine weitere Alternative ist Linux - auf beide Varianten hat hat Microsoft natürlich nicht hingewiesen.
Nach dem 14. Januar wird es also für Windows 7 keine Sicherheits-Updates und Patches mehr geben - ausser vielleicht im Extremfall.
Und so gibt es wohl keinen Zweifel: Wer jetzt noch mit Windows 7 arbeitet, wird über kurz oder lang nicht umhin kommen, auf Windows 10 umzustellen. Die Frage ist: Was passiert, wenn man den Wechsel hinauszögert? Es wird schwierig werden, Experten finden, die Sie ermuntern, sorglos mit Windows 7 weiter zu arbeiten. Falls Sie aber zögern, ist es sicher empfehlenswert, zumindest mit einem guten AV-System im Hintergrund dafür zu sorgen, dass das Risiko überschaubar bleibt. (+Eigentlich ist es ja überraschend, dass Norton  und Co. ihre Software nicht auf jene Millionen von Anwendern abstimmen, die lieber bei ihrem Windows 7 bleiben möchten.)
Windows 10 hat heute einen Marktanteil von 53 Prozent und wird, falls Sie sich nicht ganz von Microsoft verabschieden, früher oder später auch auf Ihrem Computer Einzug halten. Windows 7 wird deswegen aber nicht einfach verschwinden. Immerhin hat auch das Uralt-OS Windows XP heute immer noch einen messbaren Marktanteil von 2 Prozent!

Wednesday, December 11, 2019

Am andern Ende der Welt statt unter dem Weihnachtsbaum

Das Reiseverhalten von Schweizerinnen und Schweizern für die Tage rund um Weihnachten und Neujahr scheint sich von der alles durchdringenden Klimawandel-Berichterstattung, Greta Thunberg und den grossen Klimakonferenzen, die regelmässig irgendwo auf der Welt für Stossverkehr im Luftraum und eine Spitze im CO2-Ausstoss sorgen,  nicht massgeblich beeinflussen zu lassen.

Ein Strand in Thailand - da muss man während der Weihnachtszeit nicht weit
gehen, bis man Schweizer und andere Europäische Touristen trifft.
                                                                                                      Bild Unsplash
Statt unter dem Weihnachtsbaum zu feiern, reisen viele Schweizer lieber in eine Grossstadt oder an einen Strand auf einem anderen Kontinent. London, Amsterdam, Wien, Berlin, Porto und Lissabon führen das Ranking bei den Europäischen Metropolen an. New York, Bangkok, Dubai, Miami, Phuket und Singapur schwingen bei den Langstreckendestinationen obenaus. Die Statistik kommt vom grössten Online-Reiseportal der Schweiz, ebookers.ch. Die genannten Reiseziele, die man durchaus zum grossen Teil als exotisch bezeichnen darf, sind zumindest bei jenen Reisenden am meisten gefragt, die ihre Trips online buchen. Aber Schweizer Touristen sind natürlich über die Weihnachtstage an den Stränden der Welt nicht allein. Die ganze Welt reist, und der Trend zeigt weiter nach oben. Dabei spielen digitale Buchungen eine enorme Rolle - auf Kosten der Reisebüros.
Weltweit wurden im Jahr letzten Jahr gemäss statista.com rund 586 Milliarden Euro mit Online-Buchungen von Hotels, Privat- und Ferienunterkünften, Pauschalreisen und Kreuzfahrten umgesetzt. Bis 2023 sollen sich die Umsätze mit Reisebuchungen im Internet auf knapp 710 Milliarden Euro belaufen. In Europa lagen die Umsätze mit Online-Verkäufen von Reisen im Jahr 2018 bei rund 182 Milliarden Euro. Im europäischen Vergleich ist das Buchen von Reisen im Internet besonders in Dänemark beliebt.
Gemäss Marktuntersuchungen von Phocuswright buchten im letzten Jahr 45 Prozent aller Europäer nur noch online, weitere 44 Prozent benutzen online und offline. Nur noch gerade 11 Prozent der Reisekunden gaben bei der Befragung an, nur offline zu buchen. Laut Branchenexperten sind es besonders auch mobile Applikationen, die derzeit viele Reisende zu Online-Anwendungen führen. Statt sich wie früher am Hafen oder an der Hotelreception nach Ausflügen zu erkundigen, werden heute Touren, Tagestrips und Ausflüge mit wenigen Klicks am Smartphone gebucht.

Sunday, December 8, 2019

Der digitale Autoschlüssel im Gefrierfach

Digitale Technologie ist grossartig und hält, wie wir wissen, in immer mehr Bereichen im Alltag Einzug. Einer dieser Bereiche ist private Sicherheit. Digitale Schliessanlagen, mit denen Türen gesichert werden, die dann per Smartphone überwacht und bei Bedarf geöffnet werden können, sind ein Beispiel dafür. Ausserdem gibt es immer weniger Neuwagen, die mit einem herkömmlichen Zündschlüssel ausgeliefert werden. Das Problem ist nur: Wo digitale Technik im Einsatz ist, sind auch Hacker und andere Kriminelle nicht weit.

Eine Grafik der Polizei zeigt, wie Autos ohne Schlüssel gestohlen werden
können, wenn die Diebe die richtige Ausrüstung dazu basteln. 
Lenker von neuen Autos haben in der Regel keinen Zündschlüssel mehr in der Hosentasche - nur noch einen Schlüsselanhänger - allerdings einen digitalen, der dafür sorgt, dass das Auto gestartet werden kann und abgeschlossen ist, wenn der Fahrer auf Distanz geht. Doch diese schlüssellosen Systeme lassen sich relativ einfach überlisten. So hat der ADAC in Deutschland schon Ende Sommer einen Test unternommen, um die Sicherheit solcher Systeme zu prüfen. Das Ergebnis war nicht gut:
“Die Sicherheitslücke bei den Komfort-Schlüsseln erleichtert Dieben das Handwerk ungemein: Sie müssen sich nur mit einem kleinen Gerät in die Nähe des Auto- oder Motorradschlüssels begeben - und mit einem zweiten Gerät in die Nähe der Autotür bzw. des Motorrads. Schon werden die Reichweiten der Signale hunderte von Metern "verlängert" und das Auto lässt sich ebenso öffnen wie die Lenkerschlösser der Zweiräder. Mit allen Fahrzeugen kann weggefahren werden. Das geht auch dann, wenn der Schlüssel im Haus liegt oder der Besitzer mit Schlüssel in der Hosen- oder Jackentasche einen Biergarten besucht. Laut unseren Experten können die beiden Geräte mit geringem Aufwand selbst gebaut werden. Die Bauteile im Wert von 100 Euro gibt es in jedem Elektronik-Laden. Das Tückische an diesem Trick: Läuft der Motor einmal, bleibt er auch ohne Schlüssel allermeist so lange in Betrieb, wie Sprit im Tank ist. Wenn ein Dieb dann noch bei laufendem Motor nachtankt, kann er das gestohlene Fahrzeug problemlos auch über weite Strecken entführen…“
Die neuste Diebstahlserie von teuren Geländewagen der Marke Lexus und Toyota wurde diese Woche aus Kanada gemeldet. Hunderte dieser Luxusfahrzeuge seien mit ähnlichen Methoden gestohlen worden, melden Kanadische Medien:
Um die Fahrzeuge zu stehlen, verwenden die Diebe einen Verstärker, um das Signal des Schlüsselanhängers des Autos zu verstärken, vorausgesetzt, er befindet sich in Reichweite des Fahrzeugs. Das Signal wird dann erfasst, und das Auto kann ohne den richtigen Schlüsselanhänger gefahren werden. Die meisten der gestohlenen Fahrzeuge seien für den Weiterverkauf in Afrika und im Nahen Osten bestimmt, erklären die Behörden, was wahrscheinlich damit zu tun habe, dass dort sehr beliebte Toyota- und Lexus-Fahrzeuge am häufigsten geklaut werden...
Was rät Toyota den Besitzern solcher Fahrzeuge? Sie sollen den Schlüsselanhänger doch einfach in einen sogenannten Farady-Beutel, also eine Metallhülle, stecken. Oder selber zusätzliche Sicherheitssysteme installieren - zum Beispiel ein Alarmsystem oder ein Lenkradschloss. Einige Besitzer haben gemäss Medienberichten zumindest für Zuhause eine Lösung gefunden: Sie stecken die Schlüsselanhänger in den Mikrowellenherd oder den Gefrierschrank. Auch das sind faradaysche Käfige. Aber vielleicht wäre es ja einfacher, die Wagen von Anfang an wieder mit Zündschlüsseln auszustatten. Das würde sich allerdings auf die Gewinnmargen der Hersteller niederschlagen. Echte Schlüssel, die auf präzisionsmechanischer Basis funktionieren, sind eben um einiges teurer als digitale Systeme.

Thursday, December 5, 2019

Die EU will Kryptowährungen das Leben schwer machen

Eigentlich dürfte es niemanden überraschen, dass Staaten, Staatengemeinschaften und Behörden im Allgemeinen keine Freude an Kryptowährungen haben. Geldwäsche, Steuerhinterziehung, Terror- und Verbrechensfinanzierung sind einige der Gründe, die angeführt werden. Klar ist: Die Europäer wollen sich ihre staatlichen Vorrechte bezüglich Geldmitteln nicht von Facebook und Libra oder anderen Kryptowährungen verwässern lassen.

Die Finanzminister der EU und die EU-Kommission haben ihren Widerstand gegen Libra und Co. nun auch offiziell angekündigt. In einer gemeinsamen Erklärung halten sie fest, globale Kryptowährungen zu beobachten und gegebenenfalls nicht zulassen zu wollen.
EU-Finanzminister gegen Libra. Facebooks Kryptogeld hat
ein Problem, bevor es existiert.                                Libra Logo
Damit hat sich eigentlich nichts geändert. Die Einstellung der EU gegenüber digitalem Geld war nämlich noch nie sehr positiv. In einem Report des EU-Finanzministerrats wurde kürzlich festgehalten, dass Digitalwährungen eine Gefahr für die staatliche Währungssouveränität darstellten und erst bewilligt werden dürften, “wenn alle damit verbundenen Sorgen ausgeräumt“ seien. Doch, wie sich jetzt herausstellt, ist man sich bei der EU bewusst, dass Kryptowährungen wohl nicht einfach verboten werden können. Deshalb könnte man ja selber mitmischen, um die digitale Lücke zu füllen:
“Als Antwort auf Libra können sich die EU-Finanzminister auch eine staatliche Digitalwährung vorstellen. Die Europäische Zentralbank (EZB) sowie weitere Notenbanken der EU sollen laut Medienberichten die Möglichkeit prüfen. Ein EZB-Beamter erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, „in seiner ehrgeizigsten Fassung“ könne das Projekt Menschen ermöglichen, elektronisches Geld ohne ein Bankkonto zu nutzen. Das Geld wäre in diesem Szenario direkt bei der EZB hinterlegt. Weitere Zahlungspartner bräuchte es damit nicht.“
Die Einführung von Libra scheint sich zu einem Machtkampf zwischen der Politik und der Finanztechnischen-Industrie zu entwickeln. Vor allem Facebook und die geplante Kryptowährung Libra stehen im Fadenkreuz der staatlichen Finanzminister, die um ihre finanzielle Deutungshoheit bangen und sicher auch mit harten Bandagen darum kämpfen werden. Facebook ist zwar ein mächtiger Konzern. Der Kampf gegen diese Gegner wird aber schwierig werden. Dieser Ansicht sind scheinbar auch prospektive Libra-Partner wie Mastercard, Visa und Paypal , die sich bereits vom Projekt verabschiedet haben.

Saturday, November 30, 2019

5G: Trotz Einsprachen und Protesten geht der Ausbau voran

Die Gegner der mobilen Datenübertragungstechnolgie 5G organisieren sich, und legen Einsprachen gegen den Ausbau des Systems ein, wo immer das möglich ist. Trotzdem ist die Schweiz führend, was 5G betrifft. Und es sieht nicht so aus, als ob die Proteste der Gegner den Ausbau längerfristig verhindern könnten.

Ein 5G-Sendemast, der im Kanton Zürich bereits im Betrieb ist.
                                                                               
5 G hat sich für jene Menschen, die sich vor elektromagnetischer Strahlung schützen wollen, zu einem echten Feindbild entwickelt. In der Schweiz, wo der Ausbau der Technologie schneller vorangeht als an in den meisten anderen Ländern der Welt, regt sich dementsprechend viel Wiederstand, über den auch in ausländischen Medien berichtet wird. Trotzdem darf man davon ausgehen, dass die meisten Menschen nicht wissen, was 5G leisten kann:
“5 G kann Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 Gigabit pro Sekunde übertragen, was 100 Mal schneller ist, als eine vernünftige 4G-Verbindung. Allerdings ist das nicht das wichtigste. Vor allem sind die Reaktionsgeschwindigkeiten im Netz mit im besten Fall einer Millisekunde sehr kurz, was auch Latenz genannt wird. Die Antwort auf eine Anfrage findet also praktisch ohne Verzögerung statt. Nicht zuletzt deswegen wird 5G auch immer als Voraussetzung für autonomes Fahren genannt, wo es auf schnelle Reaktionsgeschwindigkeiten ankommt. Allerdings muss ein Auto auch autonom fahren können, wenn es möglicherweise einmal in einem Funkloch ist. Deswegen wird 5G dafür eben keine zwingende Voraussetzung sein. 5G wird seine Stärke aber noch ganz woanders ausspielen. Die Technologie kann viel mehr Geräte miteinander verbinden als bisherige Mobilfunkgenerationen. Und die Datenübertragung ist zudem deutlich energiesparender. Übrigens: Über 5G kann man nicht telefonieren. Es ist ein reines Datennetz, das auf 4G aufsetzt. Wer also künftig ein Handygespräch führt, wird das über das 4G-Netz machen.“  (welt.de)
Das ist alles sehr beeindruckend, nicht aber überzeugend genug für die Gegner, wie die NZZ am Sonntag in einem ausgezeichneten Artikel zum Thema beschreibt.  Der Autor hält fest, dass der Widerstand gegen 5G vielschichtig sei und quer durch die Gesellschaftsschichten gehe. Mindestens jedes zweite Baugesuch werde inzwischen mit Einsprachen belegt. Ob dies allerdings viel nützen wird, bleibt dahingestellt. Zitat NZZ:
“Trotz erbittertem Widerstand der Strahlengegner ist die Schweiz Europameisterin, was die Zahl installierter 5G-Anlagen angeht. Gemäss dem Bakom waren per 1. November 562 5G-Antennen in Betrieb. Global gesehen haben wahrscheinlich nur Südkorea und die USA mehr installierte Sender. […] Die Anbieter Sunrise und Swisscom zeigen sich zuversichtlich, bald eine nationale Abdeckung zu erreichen: «Naturgemäss helfen die Einsprachen nicht für einen schnellen Ausbau der benötigten Mobilfunkinfrastruktur. Wir halten aber nach wie vor an unserem Ziel fest, bis Ende Jahr 90 Prozent der Bevölkerung mit 5G zu versorgen», sagt eine Swisscom-Sprecherin.“

Tuesday, November 26, 2019

E-Commerce: Wer hat, dem wird gegeben

Die grossen und erfolgreichen E-Shops machen immer mehr Umsatz, die Shops auf den hinteren Rängen der E-Commerce-Rangliste müssen sich mit viel bescheideneren Wachstumsraten zufrieden geben, und Shops, die es nicht unter die ersten zweihundert schaffen, haben sogar Umsatzeinbussen zu beklagen.  Das gilt nicht nur für die ganz grossen Händler der Welt, sondern auch für die Schweizer E-Commerce-Szene. Das zeigt eine aktuelle E-Commerce-Markt-Studie 2019 von EHI und Statista.

Sonderfall Schweiz: Hier beginnt die E-Commerce-Umsatzrangliste nicht mit
A wie amazon, sondern mit Z wie zalando.                    Screengrab zalando.ch
Die 250 umsatzstärksten Onlineshops der Schweiz konnten im letzten Jahr ein zweistelliges Umsatzwachstum verbuchen. Das Wachstum findet allerdings vorwiegend an der Spitze der E-Commerce-Rangliste statt. Dementsprechend bleibt die Marktkonzentration auf hohem Niveau.
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Der Online-Boom geht ungebremst weiter und das Umsatzwachstum beschleunigt sich.  In der Schweiz lässt sich nämlich ein klar stärkeres Umsatzwachstum feststellen, als noch im Vorjahr. Der Gesamtumsatz der 250 grössten Schweizer Shops lag 2018 bei 7,7 Milliarden Schweizer Franken. Damit wurde ein Umsatzplus von durchschnittlich 10,2 Prozent erreicht. Das Umsatzwachstum hat sich also gegenüber dem Vorjahr (5,2 Prozent) fast verdoppelt. Auch die Marktkonzentration bleibt bestehen - auf hohem Niveau. Mit 3,6 Milliarden Franken geht knapp die Hälfte des Gesamtumsatzes auf das Konto der Top-Ten-Shops. Mit einem Umsatz von 785,1 Millionen Franken ist zalando.ch erstmals auf den ersten Platz vorgerückt und hat den jetzt zweitplatzierten Shop digitech.ch (774,9 Millionen Franken) hinter sich gelassen. Auf dem dritten Platz steht amazon.de mit einem Gesamtumsatz von 466,4 Millionen Franken.
Auch in der Schweiz weisen die 50 umsatzstärksten Onlineshops das höchste durchschnittliche Umsatzwachstum auf - nämlich volle 37,2 Prozent. Dieses lag im Vorjahr noch bei damals schon beeindruckenden  25,1 Prozent. Um durchschnittlich 14,7 Prozent (Vorjahr: 9 Prozent) sind die Umsätze der Plätze 51 bis 100 gestiegen. Während die umsatzstärksten Shops im Ranking ein grösseres Umsatzwachstum als noch im Vorjahr aufweisen, profitieren die kleinen Shops nicht vom E-Commerce-Boom. Die Ränge 101 bis 150 verzeichnen mit durchschnittlich 12,0 Prozent ein um gut zwei Prozent geringeres Umsatzwachstum als im Jahr zuvor.  Die Ränge 151 bis 200 sind mit durchschnittlich 5,0 Prozent nur leicht gewachsen und lassen im Vergleich zum Vorjahr (9 Prozent) nach. Die Shops ab Rang 201 kämpfen sogar mit Umsatzrückgängen von durchschnittlich -13,9 Prozent; im Vorjahr waren es noch  0,8 Prozent gewesen.

   Rang                                 Mrd.    Branche
1
785,1
   Bekleidung
2
774,9
   Unterhaltungselektronik
3
466,4
   Generalist
4
350,0
   Lebensmittel & Getränke
5
308,1
   Generalist
6
242,0
   Generalist
7
183,0
   Lebensmittel & Getränke
8
175,0
   Generalist
9
 150,9
   Lebensmittel & Getränke
10
132,0
   Drogerie & Gesundheit
11
115,0
   Unterhaltungselektronik
12
92,0
   Bücher, Filme, Musik & Games
13
88,0  
   Elektronische Haushaltsgeräte
14
85,7
   Unterhaltungselektronik
15
84,4
   Möbel & Haushaltswaren
16
81,5
   Unterhaltungselektronik
17
77,1
   Generalist
18
60,4
   Bekleidung
19
60,0
    Elektronische Haushaltsgeräte
20
58,1
    Generalist

Die ganze Rangliste der E-Commerce-Studie von EHI und Statista finden Sie hier.

Thursday, November 21, 2019

So erkennen Sie Fake Shops und andere unseriöse Anbieter

Viele Online-Shopper sind immer auf der Suche nach dem günstigsten Angebot - gerade jetzt, da Weihnachten - und zuerst noch Black Friday - anstehen.   Wer aber nicht aufpasst, kann leicht über den günstigsten Preis an einen unseriösen oder sogar gefälschten Online-Shop geraten. Es gibt allerdings Indizien, die solche Anbieter verraten.

Ein hundertprozentig echtes Fake Shop in Bali. Im Web geben sich die 
unseriösen Händler nicht so einfach zu erkennen.         Bild flickr, Ann Porteus
Identifizieren Sie den Anbieter: Der Verkäufer sollte sofort und eindeutig identifiziert werden können. Sind die entsprechenden Angaben nur schwer oder gar nicht auffindbar, ist höchste Vorsicht geboten. Skepsis ist auch angebracht, wenn nur eine Firma, aber kein Name oder nur eine Postfachanschrift genannt wird.
Ungenügender Datenschutz: Die Aussagen zum Datenschutz sind ein weiteres untrügliches Indiz: Sind diese lückenhaft oder fehlen sie gänzlich, verkauft der Website-Betreiber vielleicht Kundendaten weiter oder übermittelt sie an zweifelhafte Auskunftssysteme.
Unklare Preisangaben sowie Vorkasse ohne Geld-zurück-Garantie: Sämtliche Preisangaben sollten klar wiedergeben, dass die Mehrwertsteuer bereits enthalten ist und welche Versandkosten inklusive eventueller Zuschläge genau entstehen. Werden die Versandkosten nicht genannt oder ist deren Berechnung unklar, sind böse Überraschungen vorprogrammiert. Eine Zahlung per Vorkasse sollte durch einen Käuferschutz wie von Trusted Shops oder den Kauf durch eine Kreditkarte abgesichert sein. So lässt sich vermeiden, dass man sein Geld verliert, falls der Händler trotz Zahlung nicht liefert.
Keine klare Lieferfristen: Wird die bei einem Produkt genannte Lieferzeit durch eine Aussage wie „Lieferfristen sind unverbindlich“ im Kleingedruckten relativiert, sollte man misstrauisch sein. Schließlich soll ein Geschenk rechtzeitig ankommen. Kann ein Produkt nicht sofort geliefert werden, muss die längere Lieferzeit direkt beim Produkt genannt sein.
Unsichere Datenübertragung: Seriöse Händler stellen eine verschlüsselte Übertragung von Zahlungsdaten sicher, damit diese nicht abgefangen und missbraucht werden können und Kunden nicht gegen die Bedingungen ihrer Bank verstoßen. Das Schloss-Symbol im Browser zeigt an, dass die Übertragung verschlüsselt ist.
Beschränkung des Widerrufs: Bis auf wenige Ausnahmen können erworbene Waren innerhalb von 14 Tagen zurückgegeben werden. Vorsicht ist geboten, wenn ein Händler versucht, dieses Recht einzuschränken, indem er zum Beispiel nur originalverpackte Ware zurücknimmt oder Angebotsartikel von der Rückgabe ausschließt.
Tückisches im Kleingedruckten: Verbraucherunfreundlich und gesetzlich verboten: Manche Händler versuchen über ihre AGB-Klauseln, Kunden unangemessen zu benachteiligen. Aussagen wie „Versand auf Gefahr des Käufers“ oder „Transportschäden müssen sofort gemeldet werden“ sind jedoch unzulässig und unwirksam.
Schlechte Kundenbewertungen: Bei Händlern, die man selbst noch nicht kennt, kann eine kurze Internetrecherche sinnvoll sein. Vielleicht gibt es Negativeinträge in Foren, die zu erhöhter Wachsamkeit mahnen. Lässt sich ein Online-Shop darüber hinaus von seinen Kunden direkt bewerten und blendet das Ergebnis auf seiner Website ein – etwa über das Kundenbewertungsportal von Trusted Shops – kann dies zusätzlichen Aufschluss über die Qualität von Service und Angebot geben.
Rückzahlungsanspruch bei Nicht-Lieferung: Wenn Sie trotz allem von einem unseriösen Händler die bestellte Ware nicht bekommen, bestehen Rückzahlungsansprüche. Der Händler müsste Ihnen also den Kaufpreis erstatten und darüber hinaus sogar noch entstandene Schäden. Gerade bei einem gefälschten Shop dürfte dies allerdings eher schwierig werden.
Überprüfen Sie eventuelle Gütesiegel: Klicken Sie auf vorhandene Gütesiegel, um diese genau anzusehen. Dort sollten Sie erfahren, ob das Zertifikat gültig ist. Es gilt darauf zu achten, dass die URL, die im Zertifikat angegeben ist, tatsächlich mit der des Shops übereinstimmt. Ein aktueller Test der Stiftung Warentest demonstriert allerdings, dass Prüfsiegel für Internet-Shops längst nicht immer ihren ganzen Zweck erfüllen. Am besten schnitten bei diesem Test die Siegel von Trusted Shops und TÜV Süd ab.

Monday, November 18, 2019

Google will vor langsamen Websites warnen

Google hat an einer Konferenz in den USA angekündigt, dass das Unternehmen erwägt, Internet-User vor Websites zu warnen, die langsam laden. Das könnte geschehen, indem im Chrome-Browser eine Mitteilung angezeigt wird, bevor oder während die entsprechende Seite lädt.

Für die meisten User kann's beim Laden nicht schnell genug gehen - und
Google will da nachhelfen.                                                            pixabay.com
Man glaube bei Google, dass das Web noch viel besser werden könne, war vom Chrome-Team zu hören. Deshalb wolle man alle Entwickler ermutigen, bessere Websites zu bauen. Schlecht gebaute Websites oder solche, die mit alten Methoden programmiert werden, können sich unabhängig von der Internetverbindung der User auf die Ladegeschwindigkeit auswirken. Auf solche Sites möchte Google in Zukunft immer weniger verweisen müssen - und bis es soweit ist, die Anwender wenigstens früh genug davor warnen, dass die Website, die sie ansehen möchten, zu langsam lädt. Das Unternehmen wird dies tun, indem es die durchschnittliche Ladedauer von Websites in der nahen Vergangenheit misst.
In Zukunft möchte man diese Messungen noch erweitern, um zu identifizieren, ob eine Seite für einen Benutzer aufgrund seiner Geräte- und Netzwerkbedingungen zu langsam sei, gab das Unternehmen bekannt.
Google prüft verschiedene Möglichkeiten, dies zu erreichen. In Betracht gezogen wird zum Beispiel ein Splash-Screen, der beim Anklicken eines Links erscheint und die User davor warnt, dass die gewünschte Seite "normalerweise langsam" geladen wird. Schnelle, Websites, auf der andern Seite, sollen mit einer grünen Fortschrittsanzeige ausgezeichnet werden. Man hoffe, die Messlatte so zu setzen, dass die Nutzer ein gutes Erlebnis hätten das gleichzeitig für die Website-Entwickler praktisch machbar sei.
Google ermuntert Webentwickler, nicht mit der Optimierung Ihrer Websites zu warten und bietet eine Reihe von Ressourcen an, um ihre Ladegeschwindigkeit zu verbessern.
Es ist noch nicht klar, wann das neue Warn-Systeme in Chrome erscheinen wird. Man darf davon ausgehen, dass Google auch das Feedback von Web-Entwicklern in die Entscheidung einbeziehen wird.

Friday, November 15, 2019

Kunden gewinnen - oder verlieren: was im Webshop zählt

Das Weihnachtsgeschaft läuft an, und die Erwartungen sind auch im E-Commerce gross. Wenn aber Webshops die grundsätzlichen Erwartungen der Kundinnen und Kunden nicht erfüllen, bleiben die Verkäufe aus - da hilft auch eine attraktive Website nicht. Trusted Shops, die grösste Europäische Vertrauensmarke, deren Gütesiegel für Webshops beim Käufer Vertrauen schaffen, weiss was sich die Kunden von einem Webshop wünschen, und wie man als Betreiber darauf eingehen kann.

Einkaufen im Internet kann aufregend sein - sowohl auf positive als auch
auf negative Weise. Die Shop-Betreiber haben es in der Hand.    Bild pixabay
Sicherheit und Käuferschutz stehen ganz klar an erster Stelle, wenn es um die Auswahl eines Webshops geht. Das ist ein Grund dafür, dass die ganz Grossen immer grösser werden: die Kunden wissen, mit wem sie es zu tun haben und haben kein unsicheres Gefühl, wenn sie die Kreditkarte zücken. Die kleineren Anbieter sollten sich umso mehr bemühen, die Erwartungen ihrer Kunden zu erfüllen. Die folgenden Punkte spielen eine wichtige Rolle, wenn es um den nachhaltigen Erfolg eines Webshops geht.
Zum Beispiel die pünktliche Lieferung: Sie stellt im Online-Handel die Basis dar. Nur wenn Kundinnen und Kunden sich darauf verlassen können, im angegebenen Zeitraum beliefert zu werden, halten sie einem Shop die Treue. Abgesehen davon gilt es, rechtliche Rahmenbedingungen einzuhalten.
Tipp: Niemand ist perfekt und unter Umständen ist der Verkäufer an der Lieferverzögerung gar nicht schuld, zum Beispiel, wenn es beim Versanddienstleister hakt. Es hilft auf jeden Fall, sich kulant zu zeigen, wenn es darum geht, mit einem enttäuschten Kunden eine Lösung zu finden.
Entspricht die Ware den Angaben und den Abbildungen auf der Website? Der Farbton einer Hose ist viel heller als auf dem Bild im Online-Shop? Das elektrische Gerät ist doch nicht, wie angegeben, mit anderen Geräten kompatibel? Ein solide wirkender Schrank fällt schon beim Aufbau auseinander? Das sind alles sehr schlechte Kauferfahrungen. Kundinnen und Kunden verzeihen eine böse Überraschung beim Ausprobieren der Ware nicht. Tipp: Je ehrlicher die Artikel im Online-Shop dargestellt sind, desto weniger Retouren erfolgen. Produktbewertungen runden den Gesamteindruck auf der Artikelseite ab, da sich Kundinnen und Kunden in den Rezensionen authentisch über eine Ware äussern.
Verpackung kann echt ärgerlich sein: Der Füllfederhalter wird in einer kleinen Schachtel geliefert, die sich wiederum in einem Schuhkarton befindet. Kunden müssen viel auspacken und zu viel Müll entsorgen, was nicht nur Arbeit bedeutet, sondern im Zeitalter der Nachhaltigkeit ebenso ein schlechtes Licht auf den Versender wirft. Dabei zahlt es sich auch für den Lieferanten aus, wenn gut verpackt wird. Das spart nämlich Geld. Umverpackungen sollten klein gehalten werden und Füllmaterial sollte nur eingesetzt werden, wenn es gebraucht wird. Möglichst viele Artikel zusammen in einen Karton packen spart Platz.
Die Ware ist bezahlt und ausgeliefert, damit ist alles erledigt? Meistens ja. Aber es gibt Kundinnen und Kunden, die Rückfragen stellen möchten, zum Beispiel zur Verwendung oder zu ergänzenden Artikeln. Erreichbarkeit ist deshalb nicht nur vor dem Kauf notwendig, sondern auch danach. Verkäufer sollten sich nicht hinter gut versteckten Kontaktformularen verstecken, sondern ihre Erreichbarkeit per Telefon, E-Mail, Rückrufservice oder Live-Chat möglich machen.
Für die Mehrheit der Verbraucher stellen laut Studien klar geregelte Bedingungen für Retouren ein entscheidendes Argument dar, in einem Online-Shop einzukaufen. Sie möchten sich in ihrer Kaufentscheidung frei fühlen und vorab wissen, dass die Retournierung unkompliziert möglich ist, wenn das Produkt nicht passt. Deshalb sollte auf der Website klar und deutlich angegeben sein, wie die Retouren geregelt sind - ob sie beispielsweise nur den gesetzlichen Rahmen erfüllen oder auf Kulanzbasis eine längere Rückgabefrist möglich ist.

Saturday, November 9, 2019

Apple und Disney nehmen es mit Netflix auf

Vorbei sind die Zeiten, als Netflix das Streaming-Geschäft noch unangefochten beherrschte. Immer mehr Unternehmen möchten es dem Unterhaltungsgiganten gleich tun, und mit der Unterhaltung der Bevölkerung über das Internet viel Geld verdienen. Aktuell sind das Apple und Disney. Allerdings sieht es nicht so aus, als ob da mit gleich langen Spiessen gestreamt wird.

Apple ist bereits am Streamen, Disney folgt diese Woche.  Screengrab Apple+
Unangefochten ist Netflix, wie gesagt, schon lange nicht mehr. Aber beherrschen tut das Unternehmen den Streaming-Markt immer noch. Netflix hat weltweit mehr als 150 Millionen Abonnenten und machte damit im letzten Jahr rund 16 Milliarden US-Dollar Umsatz und 1,2 Milliarden Gewinn. Einen grossen Teil des Erfolgs des Streaming-Unternehmens ist auf seine zahlreichen Eigenproduktionen zurückzuführen - diese Kosten das Unternehmen viel Geld. Aber die Kunden schätzen es: Netflix-Abonnenten verbringen jeden Tag rund 140 Millionen Stunden vor dem Bildschirm, um Netflix-Inhalte anzuschauen.  Was das Internet betrifft, nimmt Netflix 15 Prozent der gesamten globalen Downstream-Bandbreite ein. Am Abend, während der Spitzenzeiten, steigt die Netflixnutzung noch an - bis zu 40 Prozent. Die Zahlen sind beeindruckend. Aber muss Netflix seine neuen Konkurrenten fürchten? Was Apple betrifft, wohl eher nicht. AppleTV+: “Enttäuschendes Debut“ titelt zum Beispiel die NZZ über den neuen Service des iPhone-Konzerns, der seit anfangs November in etwa 100 Ländern auf dem Globus erhältlich ist:
“Angeschaut werden können auf Apple TV+ derzeit nur gerade sieben Serien – drei davon nicht einmal vollständig, sondern mit nur je drei Folgen. Es handelt sich ausschliesslich um Eigenproduktionen, lizenzierte Titel werden nicht angeboten. Für die nötige Zugkraft der Serien sollen Hollywood-Grössen wie etwa Jennifer Aniston und Reese Witherspoon sorgen, die Apple in «The Morning Show» aufeinandertreffen lässt. «Snoopy im All» soll Kinder begeistern. Wer lieber Dokumentarfilme schaut, muss sich mit einem einzigen Titel («Die Elefantenmutter») begnügen. Daneben kommt in den USA noch die beliebte Talkmasterin Oprah Winfrey zu Wort – bis jetzt nur in der «ersten» Folge der Show-Reihe «Oprah’s Book Club». Das Angebot ist sehr überschaubar. Und es ist gewagt, wenn Apples Senior Vice President of Internet Software and Services, Eddy Cue, in einer Medienmitteilung das Angebot als «umfassende Auswahl an beeindruckenden Serien und Filmen» anpreist. Bei der Konkurrenz stehen schliesslich unzählige Serien und Filme in den Online-Kanälen – neben Eigenproduktionen auch Titel grosser Filmstudios. Allein Netflix hat über tausend Serien im Angebot…“
Kein grossartiger Start also, für Apple. Disney wird mit der grösseren Kelle anrichten, wenn es am 12. November in den USA und Kanada den Streaming Service Disney+ startet. (in der Schweiz werden die Fans noch etwas länger warten müssen. Wie lange ist noch nicht klar.) Gemäss Medienberichten wird erwartet, dass Disney+ anfänglich etwa 300 Filme und 7500 Serien-Episoden anbieten wird. Bei mehr als 100 Filmen handle es sich um Neuerscheinungen. Mindestens 25 Serien und 10 Filme seien eigens für Disney+ produzierte Inhalte. Das Angebot von Disney+ soll stets mit neuen Titeln angereichert werden. Disney wolle, so cnet.com, schon bald 50 Serien und zehn neue Filme pro Jahr produzieren.
Es wird uns also an unseren verschiedenen Screens in Zukunft nicht langweilig werden. Das Gleiche gilt für die Chefetagen der Streaming-Provider. Für diese Manager dürften die kommenden Jahre so richtig interessant werden!

Tuesday, November 5, 2019

Wenn es gilt, nach einer Cyberattacke Brandherde zu löschen, kommt die Cyber-Feuerwehr

Es gibt die Zeit vor dem Cyberangriff - und dann gibt es die Zeit nach einem Cyberangriff. Firmen, die von einer Attacke betroffen wurden, können ein Lied davon singen. Deshalb ist eine rechtzeitige, seriöse abgestützte Vorbereitung mit wirkungsvollen Schutzmassnahmen unabdingbar - auch für kleine Unternehmen. Was aber tun, wenn die Angreifer den Verteidigungswall schon durchbrochen haben?

Die Cyber-Feuerwehr will rechtzeitig 'Brandherde' löschen, die bei einem
Cyberangriff entstehen.                                           Bild Wikimedia Commons
Ein neues Schweizer Unternehmen hat sich genau für diesen Fall organisiert, und stellt sozusagen eine Cyber-Feuerwehr - komplett mit Telefonnummer für den Brandfall - zur Verfügung. Einer der Gründungspartner ist Wolfgang Sidler, ein IT-Security-Spezialist mit vielen Jahren Erfahrung. Er sagt, dass Opfer von Cyberangriffen häufig nicht wüssten, an wen sie sich wenden könnten, um Hilfe zu erhalten. Genau dafür ist die neue Organisation da. Die Swiss Business Protection AG hat ein Kompetenzzentrum für Wirtschaftsschutz eingerichtet, das Beratung sowohl vor, als auch nach einem Ereignis anbietet. Die Kompetenz müsste vorhanden sein: Acht Spezialisten aus der Wirtschaft, der Strafverfolgung und der Forschung haben das Unternehmen gestartet, und stehen im Ernstfall auch persönlich zur Verfügung, wie inside-it.ch berichtet:
“Künftig sollen vor allem KMU zwischen sechs Uhr morgens und Mitternacht anrufen und sich Rat vor und nach einem Angriff einholen können. Pikett haben jeweils zwei der Gründer. Sie bieten dann ein entsprechendes Team aus den bestehenden acht Firmen auf. Kostenpunkt für das Ausrücken der Cyber-Feuerwehr im Schadensfall: 400 bis 500 Franken, so Siedler. Danach werde ein dem Vorfall entsprechendes Team zusammengestellt und nach den gängigen Stundenansätzen berechnet.
 In den Bereichen Infrastruktur, Menschen und Information tritt die Firma als One-Stop-Shop in Sachen Sicherheit auf. So sind auch konventionelle Angriffe wie Erpressung oder der Schutz von Objekten abgedeckt. Im Bereich IT bietet Swiss Business Protect Cyber-Security, Information- und Datenschutz sowie Forensik.
Reto Fanger, der ehemalige Luzerner Datenschützer ist auch mit dabei. In einem ausführlichen Artikel geht er näher auf die Motivation für das Unternehmen ein:
“Neben der Prävention gewinnt die rasche und zielgerichtete Ereignisbewältigung zunehmend an Wichtigkeit. So gaben im Rahmen eines Artikels der Fachzeitschrift IT-Markt vom 29. August 2019 zum CISO-Roundtable 2019 zahlreiche Informationssicherheitsverantwortliche von Schweizer Unternehmen zu Protokoll, sie wünschten sich eine Feuerwehr, die da ist, wenn es brennt. Das Ziel müsse sein, bei einem Vorfall möglichst schnell zu reagieren. Gleichzeitig wurde der Wunsch nach schweizerischen oder zumindest regionalen Sicherheitsanbietern geäussert, die sich durch ihre Agilität sowie ihre Spezialisten auszeichnen müssten. Erfolgreiche Ereignisbewältigung bedingt denn auch zunächst konzeptionell ähnliche Vorgehensweisen wie im präventiven Bereich, indem die Situation erkannt und beurteilt werden muss, um entsprechende Eindämmungsmassnahmen durchzuführen und dieses Vorgehen anschliessend nochmals zu überprüfen sowie gegebenenfalls anzupassen (Lessons Learned, Korrekturen). Unterschiedlich verhält sich aber der Notfall zur Prävention insbesondere hinsichtlich der zeitlichen Dringlichkeit der Ereignisbewältigung: Der Notfall erfordert rasches und zielgerichtetes Handeln unterschiedlicher Spezialisten, deren Vorgehen bestmöglich zu koordinieren ist, um das angegriffene Unternehmen sowohl intern wie extern bestmöglich unterstützen zu können.“ (blog.hslu.ch)
Geschwindigkeit ist also sehr wichtig, wenn es um die Reaktion auf einen Cyber-Angriff geht. Genau wie bei einem Brandfall. Der Begriff Cyberfeuerwehr dürfte also durchaus gut gewählt sein.