Saturday, November 9, 2019

Apple und Disney nehmen es mit Netflix auf

Vorbei sind die Zeiten, als Netflix das Streaming-Geschäft noch unangefochten beherrschte. Immer mehr Unternehmen möchten es dem Unterhaltungsgiganten gleich tun, und mit der Unterhaltung der Bevölkerung über das Internet viel Geld verdienen. Aktuell sind das Apple und Disney. Allerdings sieht es nicht so aus, als ob da mit gleich langen Spiessen gestreamt wird.

Apple ist bereits am Streamen, Disney folgt diese Woche.  Screengrab Apple+
Unangefochten ist Netflix, wie gesagt, schon lange nicht mehr. Aber beherrschen tut das Unternehmen den Streaming-Markt immer noch. Netflix hat weltweit mehr als 150 Millionen Abonnenten und machte damit im letzten Jahr rund 16 Milliarden US-Dollar Umsatz und 1,2 Milliarden Gewinn. Einen grossen Teil des Erfolgs des Streaming-Unternehmens ist auf seine zahlreichen Eigenproduktionen zurückzuführen - diese Kosten das Unternehmen viel Geld. Aber die Kunden schätzen es: Netflix-Abonnenten verbringen jeden Tag rund 140 Millionen Stunden vor dem Bildschirm, um Netflix-Inhalte anzuschauen.  Was das Internet betrifft, nimmt Netflix 15 Prozent der gesamten globalen Downstream-Bandbreite ein. Am Abend, während der Spitzenzeiten, steigt die Netflixnutzung noch an - bis zu 40 Prozent. Die Zahlen sind beeindruckend. Aber muss Netflix seine neuen Konkurrenten fürchten? Was Apple betrifft, wohl eher nicht. AppleTV+: “Enttäuschendes Debut“ titelt zum Beispiel die NZZ über den neuen Service des iPhone-Konzerns, der seit anfangs November in etwa 100 Ländern auf dem Globus erhältlich ist:
“Angeschaut werden können auf Apple TV+ derzeit nur gerade sieben Serien – drei davon nicht einmal vollständig, sondern mit nur je drei Folgen. Es handelt sich ausschliesslich um Eigenproduktionen, lizenzierte Titel werden nicht angeboten. Für die nötige Zugkraft der Serien sollen Hollywood-Grössen wie etwa Jennifer Aniston und Reese Witherspoon sorgen, die Apple in «The Morning Show» aufeinandertreffen lässt. «Snoopy im All» soll Kinder begeistern. Wer lieber Dokumentarfilme schaut, muss sich mit einem einzigen Titel («Die Elefantenmutter») begnügen. Daneben kommt in den USA noch die beliebte Talkmasterin Oprah Winfrey zu Wort – bis jetzt nur in der «ersten» Folge der Show-Reihe «Oprah’s Book Club». Das Angebot ist sehr überschaubar. Und es ist gewagt, wenn Apples Senior Vice President of Internet Software and Services, Eddy Cue, in einer Medienmitteilung das Angebot als «umfassende Auswahl an beeindruckenden Serien und Filmen» anpreist. Bei der Konkurrenz stehen schliesslich unzählige Serien und Filme in den Online-Kanälen – neben Eigenproduktionen auch Titel grosser Filmstudios. Allein Netflix hat über tausend Serien im Angebot…“
Kein grossartiger Start also, für Apple. Disney wird mit der grösseren Kelle anrichten, wenn es am 12. November in den USA und Kanada den Streaming Service Disney+ startet. (in der Schweiz werden die Fans noch etwas länger warten müssen. Wie lange ist noch nicht klar.) Gemäss Medienberichten wird erwartet, dass Disney+ anfänglich etwa 300 Filme und 7500 Serien-Episoden anbieten wird. Bei mehr als 100 Filmen handle es sich um Neuerscheinungen. Mindestens 25 Serien und 10 Filme seien eigens für Disney+ produzierte Inhalte. Das Angebot von Disney+ soll stets mit neuen Titeln angereichert werden. Disney wolle, so cnet.com, schon bald 50 Serien und zehn neue Filme pro Jahr produzieren.
Es wird uns also an unseren verschiedenen Screens in Zukunft nicht langweilig werden. Das Gleiche gilt für die Chefetagen der Streaming-Provider. Für diese Manager dürften die kommenden Jahre so richtig interessant werden!

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