Friday, October 30, 2009

Die Post weiss, wer wann frei hat

Wer mit dem Ausland Geschäfte macht, muss Informationen berücksichtigen, die nicht immer ganz einfach zu erhalten sind. Zum Beispiel die Termine lokaler Ferien- und Feiertage. Die Post stellt ein Tool zur Verfügung, das hier Abhilfe schafft.

Österreich und die Slowakei sind mit 16 landesweiten Feiertagen die Europameister im frei nehmen. Auf dem dritten Platz liegt Slowenien mit 15 Tagen. Das alles ist aus dem “International HolidayCalendar 2010“ der Post ersichtlich, der ab sofort online verfügbar ist oder gratis in der gedruckten Version bestellt werden kann. Die aktuelle Ausgabe informiert für 20 europäische Länder, wo arbeitsfrei ist oder Schulferien sind. Da sieht man auch wieder einmal, wie fleissig die Schweizer im europäischen Vergleich sind: Die Schweiz hat im nächsten Jahr gerade mal sechs landesweite Feiertagen, die nicht auf einen Sonntag fallen, und ist damit das Land mit den wenigsten arbeitsfreien Tagen...
Besonders interessant für Marketing und Vertrieb: Auch die 56 wichtigsten Direktmarketing-Messen und -Kongresse sind aufgelistet.

Sunday, October 25, 2009

Wie ungesund ist Ihr Handy?

Hunderte von Studien sind schon über das vermeintliche Gesundheitsrisiko durch die elektromagnetische Strahlung von Handys durchgeführt worden. Bis jetzt konnte kein direkter Zusammenhang zwischen dem mobilen Telefonieren und verschiedenen Krebserkrankungen nachgewiesen werden. Eine neue Studie, die kurz vor der Publikation steht, könnte das ändern.

Es sind nicht nur die Mobilfunkanbieter, die abwiegeln, wenn es um die Gefährdung der Gesundheit durch den Gebrauch mobiler Telefone geht. Wir alle sind diesbezüglich Abwiegler und sind froh um jede Studie, die keinen Zusammenhang zwischen Krebs und Kommunikation nachweisen kann – schliesslich gehört das Handy zu jenen modernen Errungenschaften, von denen man nur höchst ungern weniger Gebrauch machen würde. Nun berichten britische Zeitungen über eine breit abgestützte Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO, die aufzeigen soll, dass Menschen, die viel am Handy telefonieren, einem erhöhten Krebsrisiko ausgesetzt sind. Die Studie untersuchte während einem Jahrzehnt 12800 Menschen in 13 Ländern und soll noch dieses Jahr publiziert werden. Zitat aus dem London Telegraph:
“The conclusion, while not definitive, will undermine assurances from the government that the devices are safe and is expected to put ministers under pressure to issue stronger guidance. A preliminary breakdown of the results found a “significantly increased risk” of some brain tumours “related to use of mobile phones for a period of 10 years or more””
Gemäss der Studie geht es also um die langfristige und intensive Handy-Nutzung, die das Risiko, an einem Gehirntumor zu erkranken, “signifikant“ erhöhe. Allerdings weisen verschiedene Experten und Branchenvertreter darauf hin, dass bis heute unzählige Studien durchgeführt wurden, die diese Zusammenhänge nicht nachweisen konnten. Erst kürzlich wurde im Zusammenhang mit dem Handy-Krebsrisiko Entwarnung gegeben: Handys seien für Erwachsene harmlos, könnten nicht mal Kopfweh, geschweige denn Krebs auslösen, teilte beispielsweise das Deutsche Bundesamt für Strahlenschutz im letzten Jahr mit. Gestützt wurde diese Aussage auf 54 einzelne Studien, die seit 2002 zum Thema Handy-Gesundheitsrisiko durchgeführt worden waren. Nun scheint diese Erkenntnis bereits wieder überholt zu sein.
Grund zur Panik besteht wohl trotzdem nicht. Es gilt jetzt abzuwarten, wie in Fachkreisen auf die Ergebnisse der neusten Studie reagiert wird. Und dann stellt sich natürlich auch die Frage nach den Konsequenzen. Wenn sich die Experten einig wären, dass Handys der Gesundheit schaden, würden wir dann unsere Kommunikationsgewohnheiten ändern?

Nachtrag: Heute berichten jetzt auch Schweizer Zeitungen über die Studie - zum Beispiel der Tagesanzeiger.

Thursday, October 22, 2009

Strom aus Methanol für Unterwegs

Planen Sie eine Reise an einen Ort, wo zwar all ihre Kommunikationsgeräte vorhanden sind, die notwendigen Steckdosen aber fehlen? Toshiba bringt nächste Woche eine 280 Gramm schwere Methanol-Brennstoffzelle auf den Markt, die den notwendigen Strom zum Aufladen produziert.

Telefon, Laptop oder iPod haben alle die gleiche, störende Eigenschaft: Die Batterien müssen immer wieder aufgeladen werden, damit die Geräte unterwegs benutzt werden können. Die meisten User kennen deshalb die mühsame Suche nach einer Steckdose, wenn die Batterie wieder mal ganz low, die Arbeit aber noch nicht fertig ist. Dieses Problem wird in den Labors der Technologiefirmen auf mindestens zwei Ebenen angegangen: Einerseits wird nach effizienteren Batterien geforscht, andererseits läuft vielerorts die Forschung nach Brennstoffzellen auf Hochtouren. Toshiba hat nun ein solches Gerät serienfertig gemacht. Die Dynario-DMFC-Brennstoffzelle kann nach Herstellerangaben in wenigen Sekunden nachgetankt werden, damit sie Strom liefert. Zitat aus einem Artikel auf spiegel.de:
“Der Trick der neuen Technik: Mit Hilfe einer chemischen Reaktion zwischen Methanol und dem Luftsauerstoff erzeugt Toshibas Direktmethanol-Brennstoffzelle (DMFC) Strom. Gegenüber herkömmlicher Akkutechnik hat das vor allem den Vorteil, dass der Stromgenerator blitzschnell aufgeladen werden kann. Dazu wird einfach der Tankstutzen geöffnet und eine Nachfüllflasche Methanol aufgesetzt. Nach 20 Sekunden, so der Hersteller, ist der Tank wieder voll, das Gerät bereit, Strom zu erzeugen. Sonderlich hoch ist Toshibas Energieausbeute allerdings noch nicht. Eine Methanol-Ladung reiche aus, um ein typisches Smartphone zweimal aufzuladen, gibt Toshiba an.“
Das Gerät ist nicht billig: Es kostet umgerechnet etwa 325 Franken und wird vorerst nur über Toshibas Onlineshop vertrieben.

Monday, October 19, 2009

Pixel statt Bäume

Die ersten elektronischen Lesegeräte gab es schon in den 90er-Jahren. Sie waren klobig, schlecht lesbar und natürlich nicht Netzwerk-fähig. Doch die Technologie ist enorm vorangekommen, und e-Books drängen auf den Massenmarkt. Mit Pixeln statt Bäumen lässt sich hervorragend eine Bibliothek für das digitale Zeitalter aufbauen.

Digitale Lesegeräte nahmen dieses Jahr an der Frankfurter Buchmesse einen prominenten Platz in ein, und das wird wohl auch so bleiben. Bereits gibt es Marktforscher, die voraussagen, dass schon in wenigen Jahren mehr digitale als gedruckte Bücher gekauft werden. Gründe für diesen Optimismus gibt es genug. Zum Beispiel: Vor allem junge Konsumenten haben sich überraschend schnell daran gewöhnt, digitale Inhalte zu kaufen, die nicht an eine physikalische Präsenz gebunden sind. Musik und Filme werden auf den PC geladen und von dort auf den iPod transferiert, ohne dass je eine CD oder eine DVD die Hand wechselt. Wieso soll das in Zukunft nicht auch für einen grossen Teil der Bücher, Zeitschriften und Zeitungen so sein? Moderne Lesegeräte wie der Kindle von Amazon oder das Lesegerät Txtr der gleichnamigen Berliner Firma, sind in der Lage, per Mobilfunknetz (UMTS) fast jederzeit und überall Lesestoff aufs Gerät zu laden. Dieses Geschäft wollen sich auch die europäischen Verlage nicht entgehen lassen:
“Anlässlich der Buchmesse starten auch die zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck gehörenden Häuser Droemer/Knaur, Fischer, Kiepenheuer & Witsch und Rowohlt mit rund 800 Titeln; bis zum Jahresende sollen 1500 Titel lieferbar sein. Die Preise der E-Books orientieren sich am Ladenpreis der günstigsten regulären Druckausgabe. Die E-Books werden in Deutschland meist im gängigen Epub-Format angeboten, einem neuen Publizierungs-Standard für elektronische Bücher, der die Textgröße automatisch an jeden beliebigen Bildschirm anpasst. Die Bücher sind außerdem mit einem Kopierschutz versehen. Kunden können die gekauften Titel auf ihrem Reader sowie auf fünf weiteren Lesegeräten nutzen, für die sie sich vorab registrieren…“
Selbstverständlich stossen die digitalen Lesegeräte bei weitem nicht überall auf Sympathie und werden von Fans des bedruckten Papiers teilweise vehement schlecht gemacht. Ein Beispiel dafür liefert User ’Freiburg’ der sich im Forum zu einem Bild-Artikel zum Thema äussert:
“Niemals wird sich solch ein technischer Schwachsinn in Deutschland durchsetzen, Bücher sind nur Bücher wenn man daran riechen kann und die Seiten blättern kann! E-Books ist der größte Schrott aller Zeiten…“
Tatsächlich hält sich die Zahl der e-Buch-Verkäufe sogar in den USA noch in Grenzen. Marktforscher prognostizieren, dass schon in drei Jahren 18 Millionen e-Reader verkauft werden. Auch Google will hier nicht abseits stehen und hat angekündigt, bei Google digitalisierte Bücher, die sogenannten Google-Editions, online anzubieten.
E-Bücher sind übrigens auch gut für die Umwelt, wie der Kolumnist Martin Eisenlauer weiss:
“In den USA wurden 2008 über 125 Millionen Bäume abgeholzt um Krimis, Sachbücher und Liebesromane zu Papier zu bringen. Pro Buch fallen dabei neben einer Menge toter Bäumen, verschmutztem Wasser und stinkender Chemikalien durchschnittlich 7,5 Kilogramm CO2 an…“

Friday, October 16, 2009

Wi-Fi wird direkt

Nun soll auch Wi-Fi direkt kommunikationsfähig werden: Ein neuer Drahtlosstandard, über den die Wi-Fi-Allianz kürzlich informiert hat, wird es möglich machen, dass Wi-Fi-fähige Geräte direkt miteinander kommunizieren können, ohne dass dazu ein Router notwendig ist. Bluetooth kann das schon lange. Wi-Fi-Direct soll schon im nächsten Jahr erhältlich sein und wird Bluetooth sicherlich konkurrenzieren.

Es sind die ganz grossen und gewichtigen Namen der IT-Branche, die in der Wi-Fi-Allianz vertreten sind: Intel, Microsoft, Dell, Cisco, IBM und viel andere. Deshalb darf angenommen werden, dass der neue Standard sich schnell durchsetzen wird, genauso wie schon der ursprüngliche Wi-Fi-Standard, der ja inzwischen die IT-Welt beherrscht.
Wi-Fi-Direct wird es möglich machen, per Wi-Fi Daten ohne umweg über einen Router Peer-to-Peer auszutauschen. Als Verschlüsselung wird WPA2, ein weiterer verbreiteter Standard eingesetzt. Peer-to-Peer bedeutet, dass mit dem neuen Standard von PC zu PC, von der Maus zum PC, vom PC zum Drucker, vom PC zum Kopfhörer oder vom Handy zum PC kommuniziert werden kann. Nach Angaben der Wi-Fi-Allianz wird ein Wi-Fi-Direct-fähiges Gerät auch in der Lage sein, mit einem “alten“ Gerät zu kommunizieren. Zitat aus einem netzwelt.de-Artikel:
“Mithilfe des neuen Standards können Geräte Verbindung untereinander aufnehmen oder sich als Gerätegruppe zu einem Netzwerk zusammenschließen. Zudem soll jedes Gerät bei Bedarf die Funktion einer Basisstation übernehmen, andere "Wi-Fi Direct"-Geräte erkennen und diesen entsprechende Funknetz-Dienste anbieten. [...] Mit "Wi-Fi-Direct" zertifizierte Geräte sollen Übertragungsgeschwindigkeiten erreichen, wie sie heute schon über Basisstationen hergestellt werden können, teilt der Industrieverband weiter mit. Zur Frage, welche Bandbreiten die neue Hardware anbietet, gibt es noch keine verbindlichen Aussagen. Die Wi-Fi Allianz spricht aber davon, dass zertifizierte Geräte "bandbreitenhungrige Aufgaben mit Leichtigkeit" erledigen sollen...“

Tuesday, October 13, 2009

Wie sicher ist die Computer-Wolke (und wie kompliziert ist die Rechtslage?)

Das Schlagwort “Cloud-Computing“ geistert schon längere Zeit in der IT-Welt herum. Trotzdem stellen sich oft schon bei der Begriffsdefinition gewisse Probleme: “Ist es nun Software as a Service (SaaS) oder schon Cloud-Computing?" Semantik könnte allerdings für Unternehmen, die sich auf eine Computer-Wolke verlassen wollen, das kleinste Problem sein. Sicherheitsbedenken und rechtliche Überlegungen wiegen schwerer.

Auf Wikipedia ist ein ausführlicher Artikel zum Thema Cloud-Computing publiziert. Da findet sich auch die folgende Definition, die von der amerikanischen Beraterfirma Saugatuck Technology stammt:
“Cloud Computing umfasst On-Demand-Infrastruktur (Rechner, Speicher, Netze) und On-Demand-Software (Betriebssysteme, Anwendungen, Middleware, Management- und Entwicklungs-Tools), die jeweils dynamisch an die Erfordernisse von Geschäftsprozessen angepasst werden. Dazu gehört auch die Fähigkeit, komplette Prozesse zu betreiben und zu managen.“
Soweit so gut. Doch die Computer in der Wolke sind, wie alle anderen Computer auch, nicht vor Abstürzen und Datenverlusten gefeit. Selbstverständlich werden Kundendaten deshalb doppelt- und dreifach gespeichert, damit nach einem Unfall einfach weitergearbeitet werden kann. Doch auch das reicht offenbar nicht aus, um den Cloud-Supergau zu verhindern, wie nun ausgerechnet Microsoft demonstriert:
"Es ist der Alptraum eines jeden Computernutzers: Die Festplatte gibt ihren Geist auf, alle Daten sind weg, und das letzte Backup liegt Wochen zurück. Für Microsofts Mobilfunktochter Danger ist dieser Alptraum wahr geworden. Danger betreibt ein großes Rechenzentrum und bietet in Zusammenarbeit mit T-Mobile USA sogenannte Cloud-Computing-Dienste an. Serverfehler sorgten nun für einen Daten-GAU der übelsten Sorte. Tausende T-Mobile-Kunden haben persönliche Daten vermutlich für immer verloren.“
Derartige Datenverluste sind nur ein Teil des Cloud-Computing-Szenarios, das dem IT-Chef und dem Firmenanwalt Kopfschmerzen bereiten könnte. Man müsse sich nämlich als Anwender diesbezüglich sowieso auf eine schwierige Rechtslage einstellen, schreibt Thomas Söbbing in der Computerwoche. Söbbing ist selber Anwalt, und sein Artikel geht ausführlich auf verschiedenste rechtliche Aspekte des Wolkencomputing ein. Sein Fazit:

“Cloud Computing mag ein neues Geschäftsmodell sein, doch aus rechtlicher Sicht steckt dahinter nur eine Bündelung von bereits heute bekannten technischen Verfahren. Eine Herausforderung stellt die hohe Internationalisierung/Globalisierung der Clouds dar. Deshalb muss bei der Vertragsgestaltung Augenmerk auf die Wahl des Gerichtsstands und des anzuwendenden Rechts gelegt werden […] Allerdings sollten sich die Kunden an den Gedanken gewöhnen, dass ihre Daten auch auf fremde Server und ins Ausland gelangen. Wenn die Sicherheits- und Qualitätsstandards eingehalten werden, ist dagegen nichts einzuwenden.“

Friday, October 9, 2009

Noch smarter mit dem elektrischen Smart

Möchten Sie einen Smart, der gar kein Benzin oder Diesel mehr schluckt? Einen Smart, der rasant anfährt und eine Spitzengeschwindigkeit von rund 100 km/h erreicht? Einen Smart, den Sie mit Energie aus der Steckdose rund 135 Kilometer weit fahren können? Lange müssen Sie sich nicht mehr gedulden. Die ersten 1000 Stück des “Smart Fortwo Electric Drive“ werden Ende dieses Jahres an spezielle Kunden verleast – sozusagen als Betaversion.

Daimler setzt auf die gleiche Batterietechnologie, die auch die meisten unserer digitalen Gadgets mit Energie versorgt. Lithium-Ionen-Batterien sind zwar nicht billig, aber in der Massenproduktion vom Preis-Leistungsverhältnis und vor allem vom Gewicht und Platzverbrauch her immer noch die beste Lösung (deshalb wohl setzt Daimler auch im 2010 Mercedes S400 hybrid Lithiuim-Ionen-Batterien ein, im Gegensatz beispielsweise zu Toyota, deren Prius, mit einem Nickel-Metallhydrid-Akkumulator ausgerüstet wird). Gemäss Handelsblatt sollen vom elektrischen Smart schon in wenigen Wochen erstmals 1000 Fahrzeuge an ausgewählte Kunden in europäischen und amerikanischen Grossstädten ausgeliefert werden. Diese User fungieren dann sozusagen als Beta-Tester und können die Smart-Techniker mit Feedback versorgen, bevor die Grossserie des elektrischen Kleinstwagen gebaut wird. Vom Band laufen soll der e-Smart dann in etwa zwei Jahren, zusammengesetzt wird er im französischen Hambach, Lothringen.
Der e-Smart wird dezidiert ein Stadtauto sein. Seine Geschwindigkeit ist auf 100 km/h beschränkt, die Reichweite soll bei gut 130 Kilometern liegen. Für den Stadtbetrieb reicht das längstens. Doch die Leistungsdaten zeigen auch auf, dass Batterien und Reichweite wohl noch eine ganze Weile den schwachen Punkt der elektrischen Autos darstellen werden.
Dafür wird der elektrische Smart Fortwo leise und bequem zu fahren sein:
“Das Schalten ist im neuen Elektrosmart überflüssig. Der Elektromotor ermöglicht das Fahren mit einer einzigen Getriebeübersetzung. Beim Rückwärtsfahren ändert sich einfach die Drehrichtung des Motors. […] Für eine Reichweite von 30-40 Kilometer (was für den täglichen Gebrauch in den meisten Fällen ausreichend ist) genügt bereits eine Ladezeit von etwa 3 Stunden. Um die Batterie vollständig zu laden, reicht es, den Smart eine Nacht lang anzustecken.“
Aufladen können wird man den Smart an ganz gewöhnlichen Steckdosen – für runde 2 Euro pro Ladung.

(Unser Bild zeigt, dass der Smart nicht nur in der Stadt, sondern auch in rauheren Umgebungen gute Dienste leistet, in der abgebildeten Version allerdings noch mit Diesel-Motor.)

Tuesday, October 6, 2009

Kommunikationsinstrument und Risikofaktor

Dass sich Autofahren und Handy-Benutzung nicht vertragen, müsste eigentlich allgemein bekannt sein. Das Handy wird ja deshalb auch vielerorts per Gesetz aus dem Auto verbannt. Trotzdem ist die Ablenkung, auch durch digitale Gadgets, wie Handy, iPod oder Navigationssystem, beim Autofahren die häufigste Unfallursache.
Immer mehr digitale Geräte buhlen um die Aufmerksamkeit der User – eben auch im Auto, und da ist deren Benutzung besonders gefährlich. Aus einem Kommunikationsinstrument kann dann schnell eine tödliche Gefahr werden. Deshalb wurde in den letzten Wochen in verschiedenen Kantonen mit einer “Kampagne gegen den Blindflug“ versucht, mehr Aufmerksamkeit beim Lenken zu propagieren (unter anderem mit einem Blindflugsimulator für den PC). Doch das Problem, in der Schweiz durch eine stringente Gesetzgebung und relativ konsequente Durchsetzung vergleichsweise gut unter Kontrolle, rückt zum Beispiel in den USA erst jetzt so richtig ins öffentliche Bewusstsein. Das hat auch das renommierte Wirtschaftsmagazin Economist zu einem ausführlichen Artikel veranlasst:
“In 2008 one in six of the teenagers killed in car crashes in America was found to have been distracted, in one way or another, just prior to impact. Five years ago, the figure was one in eight. The authorities fear that the number of teenage deaths caused by distraction while driving is about to explode, given the variety of new gizmos about to invade the car.”
Junge Lenker sind also besonders durch Ablenkung und ganz besonders durch digitale Ablenkung gefährdet, weil viele von ihnen ihre Gadgets auch beim Autofahren benutzen. “Sicher etwas vom Dümmsten“, was ein Autofahrer tun könne, sei das Texten beim Fahren, schreibt der “Economist“.
Das kann man wohl sagen!
Eine Untersuchung des Virginia Tech Transportation Instituts hat nämlich gezeigt, dass sich das Risiko für einen Unfall oder einen Fast-Unfall durch Texten beim Fahren bis zu 23mal erhöht. Wer eine Telefonnummer wählt, ist bis zu sechsmal mehr unfallgefährdet. Auch ohne Gadgets kann man sich ablenken lassen; wer sich kämmt oder schminkt erhöht sein Unfallrisiko ebenfalls massiv.
In den USA sind das Telefonieren und das Schreiben von SMS längst nicht in allen Staaten verboten. Doch die Regierung hat das Problem erkannt und will mit dem guten Beispiel vorangehen. Das Telefon will man den Beamten im Dienstwagen trotz allem nicht verbieten, das Texten hingegen schon. Der Präsident hat die Anordnung persönlich vor wenigen Tagen unterschrieben. Was die Verbote bringen, wird sich zeigen. Meint einer der Kommentatoren zum Economist-Artikel: “Dummheit kann nun mal nicht per Gesetz bezwungen werden“.

Sunday, October 4, 2009

Im Internet auf der Überholspur

Jetzt ist es also passiert, zwar erst in England und noch nicht in der Schweiz, aber immerhin. Während der ersten sechs Monate dieses Jahres haben die Werbeagenturen auf den britischen Inseln zum ersten Mal mehr Geld für Werbung im Web, als im Fernsehen ausgegeben. Das ist kein Ausreisser: Der Trend wird anhalten. Werbefinanziertes TV wird sich bald neu erfinden müssen, wenn es das digitale Zeitalter überleben will.

Die Werbebudgets schrumpfen überall, wegen der Wirtschaftskrise! Richtig?
Falsch!
Zumindest in Grossbritannien stimmt das so nicht. Zwar sind die Gesamtausgaben für Werbung im ersten Halbjahr 2009 massiv gesunken, nämlich um ganze 17 Prozent. Gestiegen sind aber die Umsätze in der Internet-Werbung und zwar um fast fünf Prozent, wie die neusten IAB-Zahlen zeigen. Im jetzigen wirtschaftlichen Umfeld ist das eine starke Leistung und weist auf die breite Akzeptanz hin, die Internet-Medien inzwischen geniessen. Diese Akzeptanz ist so gross, dass das Web auf den britischen Inseln werbemässig zum wichtigsten Medium aufgestiegen ist – eine Position, die jahrzehntelang vom Fernsehen gehalten wurde. Insgesamt wird nun knapp ein Viertel aller Werbung im Web geschaltet, in den ersten sechs Monaten für 1,75 Milliarden Pfund, das sind rund 2,9 Milliarden Schweizer Franken. Damit ist Grossbritannien weltweit der erste wichtige Werbemarkt, der vom Internet dominiert wird – unter anderem, weil Highspeed-Internet dort günstig und weit verbreitet ist. IAB nennt weitere Gründe:
“This year has seen marketing budgets being stretched to their very limits, and online has proved its worth. With improved planning and insight tools which mean more advertisers flock to the medium to take advantage of its targeting, accountability and measurability.”
Mit anderen Worten: Die Werber schätzen die Tatsache, dass sie im Web ihre Zielgruppen genau anpeilen können und dass sie erst noch ziemlich genau wissen, wie viele Prozent der Web-User sich ihre Anzeigen zu Gemüte geführt haben. In der Schweiz wird es wohl noch eine ganze Weile dauern, bis die Werbung im Web so populär ist wie die Fernsehwerbung. Genau weiss man es allerdings nicht, da die Online-Werbeumsätze scheinbar (noch) nicht statistisch erfassbar sind:

“Ein erster Versuch, Netto-Werbeaufwände für Online-Werbung zu messen, ist leider an der mangelnden Bereitschaft gescheitert, der Stiftung Daten zu liefern. Im Online-Werbestatistik Report von Media Focus sind nebst den Brutto-Umsätzen für klassische Online-Werbung zusätzlich Experten-Schätzungen für Suchmaschinen-Werbung, Affiliate-Marketing und den Online-Rubrikenmarkt enthalten. Insgesamt ergab sich dabei für den gesamten Online-Markt für das Jahr 2008 eine Schätzung von CHF 288 Mio. gegenüber CHF 224 Mio. im Vorjahr.“

Das ist immerhin ein geschätzter Anstieg von 28,5 Prozent.
Trotzdem wird traditionelle Werbung in der Schweiz noch eine Weile dominieren, und damit wird auch Henry Fords alte Weisheit zum Thema weiterhin Gültigkeit behalten:
“50 Prozent der Werbegelder sind so oder so zum Fenster rausgeworfen – man weiss nur nicht welche 50 Prozent.“

Thursday, October 1, 2009

Verantwortungspyramide oder Machiavelli?

Dass ein Unternehmen in relativ kurzer Zeit in der öffentlichen Wertschätzung tief sinken kann, hat der Fall UBS eindrücklich aufgezeigt. Man müsste also meinen, dass es nicht nur im Interesse der Gesellschaft, sondern auch im Eigeninteresse der Unternehmer liegt, dass sie sich an die Regeln halten und anständig bleiben. Das schafft Nachhaltigkeit und Respekt. Aber stimmt das auch?

Wir alle kennen Leute, die “über Leichen gehen“, um ihre Ziele zu erreichen, auch in Firmen und Unternehmen. Sehr viele dieser Menschen haben Erfolg. Sie orientieren sich mit ihrer Verhaltensweise an Niccolo Machiavelli, dem florentinischen Machtmenschen und Philosophen, der nicht an Wertschöpfung durch Anstand geglaubt hat, sondern schon eher an Respekt durch Macht. Dass seit der Renaissance einige hundert Jahre vergangen sind, hat der Popularität Machiavellis nicht geschadet. Trotzdem: In der heutigen digitalen Gesellschaft, wo Informationen frei fliessen und Zusammenhänge für jene, die sie erkennen wollen, oft auch erkennbar sind, gibt es zusätzliche Regeln, die zu beachten sind. Dazu gehört auch die Pflege des Unternehmenswertes innerhalb der Gesellschaft. Ein Artikel in der Handelszeitung beleuchtet diesen Aspekt des Unternehmertums:

“Woran können sich Führungskräfte heute sinnvoll orientieren, wenn sie sich gesellschaftlich verpflichten wollen? Sicherlich nicht allein an abstrakten Prämissen. Ihre Ideen müssen in den Köpfen der Bürger ankommen, von diesen angenommen und verinnerlicht werden. Aus diesem Grund haben Schweizer Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft eine “Verantwortungspyramide“ entwickelt, auf deren Basis der Dialog zwischen Öffentlichkeit und Wirtschaft wieder in Gang gesetzt werden soll…“
Gerade in der aktuellen Krise, die einen kräftigen Vertrauensverlust auf Seiten der Bürger gegenüber der Wirtschaft verursacht, ist eine solche Initiative zu begrüssen. Ein Unternehmen, das sich auf die Fahne geschrieben hat, nicht nur Geld zu vermehren, sondern auch gesellschaftliche Wertschöpfung zu betreiben, kann diesen Ansprüchen womöglich genügen (wenn es Erfolg hat). Eigentlich scheint es ja ganz einfach zu sein: Wer auch im Geschäft anständig bleibt, müsste auch den Respekt der Gesellschaft erhalten – oder etwa doch nicht? Wie hat es doch Niccolo Machiavelli vor ziemlich genau 500 Jahren schon gesagt:

"Die Menschen scheuen sich weniger, einen anzugreifen, der sich beliebt gemacht hat, als einen, den sie fürchten."