Saturday, June 6, 2020

Und plötzlich wird aus Information ‘Dark Data‘

‘Dark Data’ (zu Deutsch: dunkle Daten) sind zwar noch nicht in aller Munde, tauchen aber immer öfter auf, auch im Zusammenhang mit dem Thema Klimawandel. Tatsächlich umschreibt das Schlagwort ein interessantes Thema: Im Endeffekt geht es um effiziente IT-Infrastrukturen und –Abläufe. Da zeigen Untersuchungen, dass es oft gewaltig hapert.

Dunkeldaten sind ineffizient und belasten das Budget und die Umwelt.
                                                                                                        Bild Pixabay
“Dark Data zerstört den Planeten” schreit die Schlagzeile im Online-Magazin Information Age. So weit wird es wohl nicht kommen, aber es sind schon beeindruckende Mengen Energie, die durch ineffiziente Datenflüsse und Datenspeicherung verloren gehen. Untersuchungen des Datenschutz- und Softwareunternehmens Veritas haben ergeben, dass etwa 52 Prozent aller von Organisationen weltweit gespeicherten Daten Dark Data sind. Das entspreche aktuell rund 5,8 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr, die in die Atmosphäre gepumpt werden. Veritas kommt zu dieser Zahl, indem es Industriedaten über den Stromverbrauch von Datenspeichern und Daten über die Emissionen von Rechenzentren erfasst hat. Andere Experten schätzen den Anteil von Dark Data auf Firmenspeichern noch viel höher ein.
Doch was sind dunkle Daten genau?
Gartner definiert Dark Data als Informationswerte, die Unternehmen während ihrer regulären Geschäftsaktivitäten sammeln, verarbeiten und speichern, die aber im Allgemeinen nicht für Analysen, Geschäftsbeziehungen und direkte Monetarisierung verwendet werden. Mit Dark Data bezeichne man Daten, die zwar von Informationssystemen erfasst und gespeichert, aber nicht verwendet würden, definiert Wikipedia. Bei großen Datenmengen (Big Data) könnten viele Daten entstehen, die nicht alle analysiert, betrachtet oder benutzt würden und so komme es dazu, dass man sich der Existenz der Daten nicht mehr bewusst sei.
Die Computerwoche hat das Problem
in einem aktuellen Artikel aufgerollt. Der Autor kommt zum Schluss, dass Dark Data nicht nur mit richtigen Werkzeugen und Strategien, sondern auch mit der Einführung einer  Datenkultur unter Kontrolle gebracht werden könne:
“Die effektivste Verteidigung gegen dunkle Daten ist ein präventives Vorgehen. Um zu verhindern, dass dunkle Daten entstehen, müssen Unternehmen eine Strategie für ihre Daten entwickeln. Diese sollte festlegen, wie aktuelle Daten erfasst und ausgewertet, veraltete Daten identifiziert und schließlich gelöscht werden können. Im zweiten Schritt ist es wichtig, die Strategie mit den richtigen Werkzeugen umzusetzen. Diese Tools können Daten in unterschiedlichsten Datenquellen zuverlässig finden, ihren Inhalt klassifizieren und Dark Data risikofrei löschen […]Unternehmen sollten auch bereit sein, die neuesten Technologien einzusetzen. Eine zentrale einheitliche Datenverwaltungsplattform kann Mitarbeitern helfen, gesuchte Daten schneller zu finden. Wenn die Mitarbeiter einen Überblick über die Daten haben und ihren Wert besser verstehen, können sie fundiertere Entscheidungen darüber treffen, welche Daten sie aufbewahren und welche gelöscht werden können. Auf diese Weise sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Daten dunkel werden…“


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