Wednesday, November 27, 2013

Die Swisscom lanciert eine Sicherheits-App für Smartphones

Swisscom hat eine App lanciert, die alle auf dem Smartphone installierten Programme auf Sicherheitslücken überprüft. Die Anwendung heisst CheckAp und gibt auch Empfehlungen ab, wie Kunden ihr Handy wirksam vor Datendiebstahl und missbräuchlichen Eingriffen schützen können. Die App ist ab sofort für Android-Geräte und iPhones erhältlich – und zwar gratis.

CheckAp von Swisscom: soll Sicherheitslücken in den anderen Apps auf
Ihrem Smartphone finden.                                                    Bild Swisscom-Site
Manche Apps gehen mit Anwenderdaten sehr sorglos um und verlangen weit mehr Informationen und Berechtigungen, als sie eigentlich benötigen. So braucht zum Beispiel eine Taschenlampen-App sicher keinen Zugriff auf Ihre Kontaktdaten, und eine Kinderspiel-App muss den eigenen Standort nicht übermitteln - schon gar nicht unverschlüsselt. Mit CheckAp können laut Swisscom derartige Sicherheitslücken aufgedeckt werden.
CheckAp gibt es in zwei Varianten für Android Geräte und iPhone. Zentrales Element der Android-App ist eine Scannersoftware. Dieser unterzieht die installierten Apps einer eingehenden Prüfung und zeigt sofort mögliche Schwachstellen auf, beispielsweise kritische Zugriffe auf Funktionen oder Daten. Alle Apps werden mit einer Bewertung versehen, die  mitels Farbcodes und Texten erläutert wird. CheckAp gibt eine Verhaltensempfehlung ab und schlägt, wo möglich, alternative, sicherere Apps vor.
 CheckAp für das iPhone listet die populärsten Apps auf und zeigt deren Bewertung an. Weitere Apps können gesucht und in einer persönlichen Liste gespeichert werden.
 Der sorgsame Umgang mit persönlichen Daten wird in der modernen vernetzten Welt immer wichtiger. CheckAp ist eine von Swisscom entwickelte App, die auf einfache Art helfen soll, Datenschutzprobleme zu erkennen und entsprechend zu  lösen. Die auf dem Smartphone installierten Apps werden nach verschiedenen Kriterien basierend auf ihrer Kernfunktion bewertet. Dabei stützt sich Swisscom unter anderem auf Testresultate der Firma Appthority.
 Appthority ist im Bereich Risk Management für mobile Apps tätig und bedient weltweit vor allem Geschäftskunden, um Sicherheit und Datenschutz der Apps in deren Unternehmen zu beurteilen und zu gewährleisten.
Auf nzz.ch hat man die neue Swisscom-App schon mal einem Kurztest unterzogen. Die Resultate sind nicht nur befriedigend ausgefallen:
“Im Test wurden von rund 40 Apps ausser Google+ noch Google Drive und Google-Suche beanstandet. Die vorgeschlagenen Alternativen muten mitunter seltsam an. Beispielsweise werden statt Google Drive Google Goggles, Google-Kalender und Google Admin vorgeschlagen. Statt Google+ wird Twitter empfohlen – der Dienst läuft aber schon auf dem Gerät. Ausserdem stellt sich die Frage, welcher Punktestand gut ist. Checkap empfiehlt statt Google+ SayHi. Diese App erreicht 76 von 100 Punkten, nutzt aber «zu viele Zugriffsrechte, die allenfalls heikel sein können».
CheckAp ist gemäss Swisscom bei Google Play und im App Store von Apple kostenlos verfügbar; wir haben die App allerdings gestern (27.11) Abend  nur bei Google Play, nicht aber im App Store aufstöbern können.

Monday, November 25, 2013

Geschwätz über den Wolken?

Flugzeugkabinen, heutzutage meistens voll besetzt und naturgemäss längst keine Oasen der Ruhe und Entspannung mehr, könnten bald noch viel nerviger werden. Was wir alle schon vom Nahverkehr kennen, kommt möglicherweise demnächst auch zum Fernverkehr, genauer gesagt ins Flugzeug: Der ununterbrochen am Handy plappernde Sitznachbar. Die amerikanische Telekomaufsicht hat nämlich vorgeschlagen, das Telefonierverbot in Flugzeugen ganz einfach aufzuheben, weil es nicht mehr zeitgemäss sei. Die Flugbegleiter sind nicht begeistert.

Aus technischen Gründen soll das Telefonieren am Handy in amerikanischen
Airlinern bald nicht mehr verboten sein. Ob es allerdings zugelassen wird,
hängt nicht nur von der Technik ab. 
Auf einem Flug von Zürich nach London könnte man es wohl gerade noch aushalten: Nachbarn, die am Handy schwatzen, um sich die relativ kurze Flugzeit zu vertreiben. Was aber passiert, wenn der Flug nach den USA oder gar nach Australien führt?
Das Kabinenpersonal amerikanischer Fluggesellschaften hat eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie sich derartige Flüge entwickeln könnten. Die Vereinigung der amerikanischen Flugbegleiter spricht von einemSicherheitsrisiko und hält fest, dass ein Flugzeug voller telefonierender Passagiere zu Streitigkeiten führen könnte. Ausserdem weisen die Flugbegleiter darauf hin, dass gemäss Umfragen eine grosse Mehrheit der Passagiere die Nutzung von Handys im Flieger ablehne. Jede laute Situation, die zu Streit führen und stören könne, sei nicht nur unerwünscht, sondern auch unsicher, sagen die professionellen Flieger. Das scheint uns eine realistische Einschätzung der Situation zu sein. Deshalb ist auch noch nicht abzusehen, ob es je zum grossen Geplapper über den Wolken kommen wird. Zitat aus der Süddeutschen:
“Wann das Handyverbot fallen wird und was das in der Praxis genau bedeuten könnte, ist noch unklar. Die FCC will den Fluggesellschaften erlauben, die Telefontechnik zu installieren, sie wird ihnen dies jedoch nicht vorschreiben. Konkret installieren die Techniker dabei im Flugzeug eine kleine Basisstation namens "Picocell", die die Funksignale der Handys sammelt und zur Erde schickt.“
Allerdings kann man ja mit einem Smartphone nicht nur telefonieren – sondern auch e-mailen und im Net surfen. Genau diese Möglichkeiten wollen viele Fluggesellschaften ihren Kunden bieten. Das erklärt auch ein Lufthansasprecher gegenüber der SZ:
 “Worauf es ankomme, sei der GSM-Standard, den die Lufthansa so schnell wie möglich auf allen Maschinen installieren will. Dadurch könnten Fluggäste auf ihren iPhones und Blackberrys E-Mails verwalten und im Internet surfen. Die Lufthansa bietet bereits auf Langstreckenflügen Wlan an; auf diese Weise können Reisende am Laptop ins Internet gehen. "Theoretisch könnte jemand so auch über Skype telefonieren. Aber das erlauben wir nicht", sagte der Lufthansa-Sprecher. Allerdings sind auf vielen Flügen bereits normale Telefonate von einem Wand-Fernsprecher möglich. Die Gebühren, die für ein Gespräch verlangt werden, sollen davon jedoch abschrecken: Pro angefangener Minute zahlen Fluggäste 9,95 Dollar…“





Thursday, November 21, 2013

Angst und Leichtsinn im Internet

Eine breit abgestützte brandneue Umfrage unter deutschen Internetnutzern hat ergeben, dass sich immer noch 28 Prozent ohne jeglichen Schutz im Web bewegen. Eine Schweizer Studie, in deren Rahmen ebenfalls über 1000 Anwender befragt wurden, ergab ein besseres Resultat: Immerhin 15 Prozent sind aber auch hierzulande noch ohne Virenschutz im Internet unterwegs. Die Resultate der beiden Studien sind umso erstaunlicher, als sie gleichzeitig zeigen, dass sich die meisten Internetnutzer intensiv um ihre Datensicherheit sorgen.

Am wenigsten Vertrauen haben Schweizer Internet-Anwender in Facebook
& Co. Benutzen tun sie es trotzdem.                                   Grafik: comparis.ch
31 Prozent aller Schweizer Internetnutzer fühlen sich bei der Eingabe persönlicher Daten unsicher. Die Anwender sehen ihre privaten Daten vor allem durch Kriminelle und Soziale Netzwerke bedroht, Geheimdienste stehen weniger hoch auf der Bedrohungsliste. Diese Daten wurden in der Schweiz von comparis.ch im Rahmen des ersten “Datenvertrauensindex‘“ publiziert. In Deutschland heisst die Studie “Daten & Schutz 2013“ und wurde vom GfK Verein durchgeführt.
Auch die Deutschen sorgen sich um den Schutz ihrer Daten und ihrer Privatsphäre. Das hat direkte Folgen für die Nutzung von Online-Angeboten – und damit auch für den E-Commerce-Sektor: Drei Viertel der deutschen Internetnutzer verzichten nämlich aus Datenschutzgründen auf verschiedene Online-Aktivitäten. Knapp die Hälfte aller Surfer sieht zum Beispiel in Online-Wettbewerben eine große Gefahr für Datenmissbrauch, und mehr als die Hälfte verzichtet deshalb auf derartige Angebote . 37 Prozent der Befragten verzichten aus Datenschutzgründen sogar auf Online-Banking,  und 29 Prozent bezahlen nicht Online. Anders verhält es sich bei den sozialen Netzwerken: Rund 40 Prozent der Befragten sehen in sozialen Netzwerken zwar eine große Gefahr für Datenmissbrauch, auf deren Nutzung verzichten aber dennoch nur 22 Prozent.
Auch die Schweizer vertrauen den Sozialen Netzwerken am wenigsten, wenn es um private Nutzerdaten geht. Aber auch hier ist die Anziehungskraft von Facebook &Co. grösser, als die Angst der Nutzer: 64 Prozent der Social-Media-User haben kein Vertrauen in Soziale Netzwerke, nutzen diese aber trotzdem. Wenig Vertrauen wird auch Suchmaschinen entgegengebracht, mehr dagegen E-Mail-Anbietern, Versicherungen und Online-Shops. Starkes Vertrauen geniessen einzig Behörden und Banken.
Als Konsequenz ihrer Sicherheitsbedenken geben viele Schweizer persönliche Informationen nur ungern preis. 45 Prozent geben ihren Vor- und Nachnamen oder die persönliche E-Mail-Adresse «mit Bedenken» an. Für 23 Prozent ist die Angabe der Handynummer absolut tabu, und weitere 25 Prozent geben sie nur «mit grossem Bedenken» an.

Dass die beiden obigen Studien ein Misstrauen zahlreicher Anwender betreffend Datensicherheit im Internet dokumentieren, überrascht eigentlich nicht. Dass es aber immer noch Anwender gibt, die keine Virenschutzprogramme benutzen, ist schon sehr befremdlich.  Wer mit einem ungeschützten PC im Web surft, geht grosse Risiken ein. Ein Besuch auf einer infizierten Website kann schon dazu führen, dass der PC verseucht wird, und natürlich gefährden User, die sich nicht einmal an die minimalsten Schutzstandards halten, auch Jene, mit denen sie kommunizieren, und sie riskieren, dass ihr PC früher oder später in ein Botnetz eingebunden und für kriminelle Zwecke verwendet wird.


Tuesday, November 19, 2013

Bahnhof-WLAN: Kostenfrei ist nicht gratis

Die SBB rüstet immer mehr Bahnhöfe in der Schweiz mit Gratis-WLAN aus. Gratis heisst allerdings auch in diesem Fall nicht kostenfrei. Zwar bezahlen die SBB-WLAN-Nutzer nicht direkt und nicht mit Geld für ihren Internetzugang im Bahnhof. Dafür sammelt das Bahnunternehmen die Daten der User und behält sich auch vor, diese später für Werbezwecke zu benutzen, wie der Tagi berichtet.

Die SBB bewirbt ihr kostenloses Surfangebot im Internet. Klar ist: Gerade im
digitalen Zeitalter heisst kostenlos fast nie gratis.
Die besten Dinge im Leben sind tatsächlich gratis – weil sie nicht käuflich zu erwerben sind. Ansonsten darf man wohl sagen, dass nichts gratis ist, was zum wirtschaftlichen Kreislauf gehört. Oder wie es Christoph Keller auf srf.ch definiert hat:
“Im heutigen Wirtschaftssystem ist das Geschenk nicht mehr eine Geste, eine Freundlichkeit, eine zuvorkommende Handlung. Es ist eben das «gratias agere», das vorangestellte Danke sagen für eine spätere Gegenleistung. So gesehen ist das Gratisangebot immer ein absichtsvolles, enthält in jedem Fall eine Aufforderung, eine Verführung - man will mich locken, will mich haben, will mich einbinden als Konsumenten. Und gratis ist ohnehin immer schon mit einberechnet in die Kosten für Marketing, für Werbung. Und in den Kalkulationen der Unternehmen ist das abgegebene Mitbringsel, das kleine Plus bereits mit einberechnet im Kaufpreis für das eigentliche Produkt oder Angebot.“
Im Falle von “Gratis-WLAN“ sind es oft die Kundendaten, die vom Provider als Bezahlung akzeptiert werden. Aus dem Tagi:
“ «Wer das SBB-Angebot nutzt, zahlt mit seinen Daten», sagt der auf IT-Recht spezialisierte Rechtsanwalt Martin Steiger. Für jeden Nutzer erhöben die SBB die Handynummer, die Mac-Adresse zur Identifizierung des Endgeräts sowie Ort, Datum und Zeit jeder Nutzung. «Die SBB können damit umfangreiche Nutzungs- und Bewegungsprofile erstellen», sagt Steiger. Der Rechtsanwalt spricht von einem Tauschhandel. «Da muss jeder selbst wissen, ob er sich darauf einlässt. […] Was die wenigsten Nutzer realisieren dürften: Um ihr Dienstleistungsangebot zu optimieren, analysieren die SBB auch das Reiseverhalten des Kunden und behalten sich aufgrund des erstellten Profils die «persönliche Ansprache des Kunden» mit Werbeinformationen oder Umfragen vor…“
Der Artikel im Tagesanzeiger hat viele, zumeist negative Reaktionen ausgelöst. Viele User möchten zwar gratis surfen, dann aber aufgrund von preisgegebenen Informationen doch lieber nicht mit unerwünschter Werbung versorgt werden. Andere sehen die Sache etwas zynischer – wie zum Beispiel jener Leser, der sich ganz einfach wünscht, von der SBB pünktlich transportiert zu werden:
“Ich hoffe, dass man mit der SBB in Zukunft auch noch einfach von A nach B fahren darf - vielleicht sogar ohne eingeschaltetes Handy ? Das wäre klasse, und ich bitte die Verantwortlichen hiermit, dieses Zukunftsmodell zu prüfen.“

Thursday, November 14, 2013

Eine Tastatur zum Ausdrucken

 Es kommt immer mal wieder eine App, die als Idee und Umsetzung brillant ist. Wenn sie dann auch noch gratis ist, darf man sie ruhig auch weiterempfehlen.

Raffiniert: Eine Tastatur aus Papier, damit man nicht auf dem
Screen des iPhones tippen muss.                 Bild iTunes
Damit das Ganze funktioniert, muss anfänglich ein Drucker zur Verfügung stehen, mit dem das Bild einer Tastatur auf ein A4-Blatt ausgedruckt werden kann. Auf dem gleichen Blatt markiert der Drucker auch den genauen Ort, um das iPhone zu platzieren. Danach geht’s wie geschmiert: Die Kamera im Smartphone sieht, welche Buchstaben auf der Papiertastatur angetippt werden und schon kann geschrieben werden, wie mit einer echten Tastatur.

Die App funktioniert auf dem iPhone 4 und auf neueren Modellen. Sie kann auf iTunes kostenlos
heruntergeladen werden und enthält auch noch einige Games; wer damit auch chatten will, muss dafür EUR 4.50 bezahlen.

Monday, November 11, 2013

Sicherheit und Unsicherheit im Internet

Warnungen über PC-Software-Sicherheitslücken werden fast täglich publiziert. Daran ändern auch die zahlreichen Virenschutzprogramme und Firewalls nichts, die von den meisten vernünftigen Usern installiert und angewendet werden. 

Erst kürzlich informierten wir über “CryptoLocker“, einen Trojaner, der versucht, aus Anwendern Erpressungsopfer zu machen. Nun berichtet die NZZ unter dem Titel “Angriffe auf Word häufen sich“, über eine neue Phishing-Masche, die vor allem Word-User gefährdet:
“Es sind scheinbar harmlose Mails. Eine Bank, die man nicht kennt, vermeldet einen Zahlungseingang, den man gar nicht erwartet hat. Ein Klick auf das angehängte Word-Dokument verspricht Klarheit. Doch Vorsicht: Dieser eine Klick könnte einem entfernten Angreifer den vollen Zugriff auf den eigenen PC übertragen. Bereits am Dienstag hat Microsoft vor dieser Sicherheitslücke (CVE-2013-3906) gewarnt. Sie betrifft ältere Versionen von Office und Windows und ermöglicht es, dass ein Angreifer mit speziell präparierten Tiff-Bildern als Bestandteil eines Word-Dokuments einen PC kapern kann. […] Mehrere Hundert PC seien kompromittiert worden. Die Angriffe lassen sich auf zwei Gruppen zurückführen und sind, wie es in dem Bericht heisst, stärker verbreitet, als bisher vermutet…“
Badbios ist der Name einer Malware, die scheinbar auch PCs verseuchen
kann, die nicht vernetzt sind - sozusagen durch die Luft, über unhörbare
Tonsignale. 
In diesem Fall gibt es immerhin Möglichkeiten, sich zu schützen. Falls Sie ein E-Mail von einer Bank bekommen, die Sie nicht kennen, klicken Sie nicht auf angehängte Dokumente, sondern löschen Sie die Nachricht. Sie können davon ausgehen, dass Ihnen niemand Geld schickt, den Sie nicht kennen.
Fast gleichzeitig wie die Bedrohung durch Word, ist gemäss anderen Berichten auch eine neue Bedrohung durch ältere IE-Explorer-Versionen aufgetaucht. Zitat aus dem Spiegel:
“Einer Analyse der Sicherheitsexperten von FireEye zufolge sind von der Sicherheitslücke die Internet Explorer 7 und 8 auf Windows XP sowie die Versionen 8 und 9 auf Windows 7 betroffen. Der Angriff ziele auf die englischsprachigen Installationen des Browsers ab, betroffen dürften vor allem Japaner gewesen sein - der Schadcode wurde offenbar gezielt auf einer "strategisch wichtigen" japanischen Website für internationale Sicherheitspolitik platziert. Entwarnung gilt für europäische Internetnutzer trotzdem nicht: Der Trick, so Xiaobo Chen und Dan Caselden von FireEye, könnte problemlos auch für anderssprachige IE-Versionen umgesetzt werden…“
Eine kleine, nicht repräsentative Umfrage unter uns nahestehenden Usern zeigt, dass sich der durchschnittliche Anwender kaum mehr von derartigen Meldungen beeindrucken lässt. Man setzt auf Sicherheitssoftware und gesunden Menschenverstand. Allerdings scheint die Zeit gekommen zu sein, an dieser Stelle auch jene Anwender zu verunsichern, die sich an diese Regeln halten, und die bis jetzt geglaubt haben, dass ihr PC zumindest dann sicher sei, wenn er nicht mit dem Internet verbunden ist. Zitat heise.de:
“Das größte Medienecho fand die Behauptung, dass sich BadBIOS auch vom gezielten Abschalten aller Netzverbindungen (Air Gap) nicht aufhalten lasse. Ruiu hatte alle Verbindungen eines befallenen Rechners gekappt (Ethernet, WLAN und Bluetooth) und dennoch den Transfer von Datenpaketen beobachtet. Dabei kam er zu der Schlussfolgerung, dass infizierte Systeme einander notfalls über hochfrequente Audiosignale kontaktieren. Dies erschien vielen Beobachtern als reine Science Fiction. Tatsächlich ist eine versteckte Datenübertragung über Audio jedoch durchaus von dieser Welt. heise Security liegt ein Technical Paper von zwei deutschen Forschern vor, die am Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie tätig sind. Darin beschreiben sie im Detail, wie sie ein verstecktes Netz aus mehreren Lenovo-Laptops aufbauen konnten, die mit einer Reichweite von bis zu 20 Metern miteinander kommunizierten. Das Paper mit dem Titel "On Covert Acoustical Mesh Networks In Air" soll Mitte des Monats im Journal of Communications erscheinen.“

Friday, November 8, 2013

Jeder dritte Händler hat keinen eigenen Onlineshop

In der Schweiz wurden im letzten Jahr mehr als 10 Milliarden Franken im Online-Handelumgesetzt; 33,1 Milliarden Euro Umsatz werden dieses Jahr gemäss Prognosen im deutschen E-Commerce erwartet. Der Online-Handel boomt also, und ein grosser Teil der Verbraucher kauft inzwischen regelmässig im Internet ein. Trotzdem, so hat eine deutsche Untersuchung ergeben, hat jedes dritte Unternehmen noch keinen eigenen Onlineshop; jeder sechste Händler vertreibt sein Angebot ausschließlich offline. Immerhin: Jeder zweite ist mit einer Facebook-Seite im Netz. 30 Prozent der Unternehmen, die keinen eigenen Onlineshop betreiben, nutzen soziale Netze, wie Facebook, als Vertriebskanal.


Online Shops (wie der hier gezeigte Opacc Enterprise Shop) generieren
Milliardenumsätze.
Zwei Drittel der im Rahmen der Artegic-Studie "Online-Dialogmarketing im Retail 2016" befragten Händler, erwirtschaften mehr als 25 Prozent ihres Gesamtumsatzes im Internet. Neben dem Internet sind natürlich auch die traditionellen Vertriebswege für den Handel weiterhin fester Bestandteil im Verkauf – viele Kunden gehen immer noch gerne in den Verkaufsladen. Diese Gelegenheit wird sich auch im digitalen Zeitalter weiterhin bieten: Sechs von zehn befragten Händlern führen ein oder mehrere Ladengeschäfte. Auch der altehrwürdige Katalog spielt immer noch eine wichtige Rolle. Bei immerhin 36 Prozent der befragten Händler können Kunden im gedruckten Katalog blättern und einkaufen.
Für die Kommunikation mit potenziellen Kunden setzen allerdings fast alle befragten Händler auf das Internet. Ganz gleich, ob sie im eigenen Onlineshop, über Partnerplattformen wie Amazon und Ebay, im stationären Geschäft oder per Katalog verkaufen, mehr als 80 Prozent betreiben E-Mail-Marketing oder planen dies in Zukunft zu tun. Auch Facebook wird im Handel weiter an Bedeutung gewinnen, wenn die Händler ihre Pläne in die Tat umsetzen: In Zukunft wollen nämlich zwei Drittel der befragten Händler in diesem sozialen Netzwerk aktiv sein.
Verkannt wird derzeit noch das Bilderteilnetzwerk Pinterest. Es wächst schnell und wäre mit 864‘000 Nutzern, die Bilder und Fotos mit Freunden teilen, eigentlich ideal für Händler mit gutem Bildmaterial, die so ohne zusätzliche Werbekosten Nutzer erreichen könnten, die Anregungen suchen und weitergeben. Nur 17 Prozent der Händler bieten ihre Produktbilder zum Teilen auf Pinterest an. Jeder sechste kennt das Netzwerk noch gar nicht.
Die Studie kann kostenlos auf der artegic-Webseite heruntergeladen werden. 

Wednesday, November 6, 2013

Smartphones: Die Zukunft ist gebogen – und faltbar

Vorerst kann man sie noch nicht zusammenfalten, damit sie in der Hosentasche weniger Platz beanspruchen. Aber die Vorstufe zum faltbaren Smartphone haben LG und Samsung kürzlich auf den Markt gebracht: Handys mit konkav gekrümmten Bildschirmen. Das ist einerseits sicher ein Marketing-Gag, bringt aber gemäss Experten auch klare Vorteile – zum Beispiel weniger Spiegelungen und bessere Lesbarkeit. Ausserdem lässt sich das Gerät vom Sitznachbarn nicht ganz so leicht einsehen, wie ein ganz gewöhnliches, flaches Handy.

Beim Samsung Galaxy Round handelt es sich um ein Gerät, das wohl in unseren Regionen eher selten auftauchen wird, da es, zumindest vorerst, nur in Südkorea verkauft wird – für umgerechnet rund 700 Euro. Allerdings sind die Kritiken des Geräts so gut ausgefallen, dass man davon ausgehen kann, dass konkave Handys bald zur Norm gehören werden. Das gebogene Smartphone von LG, das G Flex, ist nicht nur rund, sondern auch noch ein wenig biegsam. Tatsächlich haben gebogene Smartphones klare Vorteile gegenüber geraden Geräten, wie die Experten von Displaymate herausgefunden haben. Zitat aus einem Artikel von ZDNet:
“Displaymate hat den 5,7-Zoll-Screen des Galaxy Round im eigenen Haus getestet. Die Kurvatur ist ihm zufolge vergleichsweise gering, der rechte und linke Rand stehen je 2,66 Millimeter höher als das Zentrum. “Der Effekt ist also subtil, aber sehr wichtig.” Unter anderem falle es nebenstehenden Personen schwerer, auf den Bildschirm zu sehen. Das sei für die Privatsphäre vorteilhaft. Außerdem stellten die Tester fest, dass von hinten kommendes Licht weg vom Betrachter reflektiert wird. “Das ist von Bedeutung, weil man möglichst wenig Umgebungslicht auf dem Bildschirm reflektiert sehen möchte.” Weiter vergrößere der Bildschirm Objekte, die er reflektiere, was “störende Lichtreflexe substanziell verringert”. Und schließlich werden flexible OLED-Bildschirme aus einem Plastik-Substrat hergestellt. Sie haben daher “nicht diese glänzende Glasabdeckung fast aller anderen Mobildisplays”. Dies bewirke auch, dass die OLEDs quasi direkt auf der Oberfläche zu sitzen scheinen, was Displaymate “visuell beeindruckend” findet.“
Auch auf der Redaktion von chip.de scheint man die Smartphone-Rundungen zu schätzen:
“Das horizontal gebogene Galaxy Round schmiegt sich in der Tasche ans Hosenbein und streckt seine Ecken und Kanten dem Nutzer entgegen. Beim vertikal gebogenen G Flex befinden sich Lautsprecher und Mikrofon automatisch näher an Mund und Ohr…“
Doch diese Vorteile sind laut einem Artikel auf suedeutsche.de nur ein Beiprodukt auf dem Weg zum faltbaren Smartphone, dem eigentlichen Ziel der Hersteller. Zitat:
“Damit ein Bildschirm wirklich zusammengefaltet werden kann, muss Samsung sämtliche Glasbauteile des Bildschirms durch haltbares Plastik ersetzen - eine Technik, die noch Jahre entfernt ist, sagen Ingenieure. Die Plastikfolie müsste kratzfest, hochgradig hitzebeständig, durchsichtig wie Glas und elastisch genug sein, damit sie sich um scharfe Kanten legen kann. Eine Massenproduktion solcher Folien zu hoher Qualität ist eine Herausforderung angesichts der komplexen chemischen Strukturen des Materials. Sobald die Technik ausgereift ist, eröffnen sich aber zahlreiche Möglichkeiten. Ein Tablet oder sogar ein tragbarer Fernsehbildschirm könnte dann mehrfach gefaltet werden und in eine Handtasche oder Hosentasche passen. Doch bis es so weit ist, werden sich die meisten Hardwarehersteller vermutlich weiter für eine Kombination von Glas und Plastik entschieden. Um einen faltbaren Bildschirm herzustellen, könnte ein Unternehmen beispielsweise zwei Schichten Glas nebeneinanderlegen und sie mit einer Plastikfolie verbinden…“

Monday, November 4, 2013

Das Internet, wo es kracht und raucht

Gehören Sie auch zu jenen News-Konsumenten, die sich im Internet, am Ende eines Artikels, auch noch die Kommentar der Leser zu Gemüte führen? Das kann zu ganz verschiedenen Reaktionen führen: Entweder, man gibt kopfschüttelnd auf, oder man liest gebannt weiter – kann die Augen nicht abwenden. Leserkommentare üben, gerade wegen der oft zu Tage tretenden Ignoranz und Grobheit,  eine Faszination nicht unähnlich eines Autounfalls aus, den wir beim Vorbeifahren beobachten – wir erschrecken, und doch können wir den Blick nicht abwenden. Genau deshalb werden derartige Leserkommentare von den meisten Onlinemedien geschätzt: Sie ziehen Leser an.

Leserkommentare im Blick: Umstrittene Themen,
zum Beispiel die Asylpolitik, lösen besonders heftige
und zahlreiche Kommentare aus.
Obwohl Kommentare von fast allen seriösen Onlinemedien gefiltert und “zensuriert“ werden, führen Sie den Leser an einen virtuellen Stammtisch, wo die Fäuste auf die Tischplatte krachen, kein Blatt vor den Mund genommen werden muss, und wo sich die Stammgäste auch schon mal gegenseitig virtuell an die Gurgel gehen. Zurückhaltung ist hier keine Tugend: Wer will, kann zu jedem Thema anonym seinen Senf absondern; nicht mal die Rechtschreibung muss stimmen.
Der Tagesanzeiger hat jetzt in einem Hintergrundbeitrag das Thema Leserkommentare beleuchtet. Dabei kommen einige interessante Fakten zutage; so auch, dass bis zu 70 Prozent der Kommentare von den Redaktionen nicht veröffentlicht werden. Der Artikel zitiert das Fachmagazin «Schweizer Journalist», das die Freischaltquoten beim Blick bei nur 30 bis 40 Prozent ansetzt. Bei 20 Minuten online sind es dann schon 65 Prozent.
Doch wieso wird überhaupt so viel Online kommentiert? Zitat aus dem Tagi-Artikel:
“Was die Nutzer tatsächlich zu Onlinekommentaren verleitet und wieso sie sich dabei manchmal im Ton vergreifen, weiss Thomas Friemel, Professor an der Universität Bremen und Leiter des Instituts für angewandte Kommunikationsforschung in Zürich. Seine Umfrage unter Onlinenutzern hat ergeben, dass die meisten ihre Meinung kundtun, um andere zu informieren oder zu überzeugen. Das Motiv, Frust loszuwerden oder Dampf abzulassen, gaben sie als zweitrangig an, genauso wie den Austausch untereinander. Aber: Gelesen werden Kommentare nicht etwa, um sich zu informieren, sondern zur Unterhaltung oder Belustigung. […] Eine gesellschaftliche Verrohung, die sich in den menschenverachtenden Onlinekommentaren spiegelt, will der Wissenschaftler nicht feststellen. «Onlinekommentare spülen lediglich Facetten der Gesellschaft an die Oberfläche, die schon immer vorhanden waren und die nun im anonymen Internet eine Plattform finden.» Früher wurden Menschen physisch an den Pranger gestellt und öffentlich vorgeführt, heute geschieht dasselbe verbal im realen Leben genauso wie auf Onlineportalen.“
Immerhin scheinen sich immer mehr Onlinemedien Lösungen zu überlegen, wie die Tonlage in Kommentarforen gehoben werden könnte. Oft versuchen solche Lösungen, den Schleier der Anonymität zu lüften. Das scheint auch beim Tagi der Fall zu sein:
“Newsnet prüft derzeit die Möglichkeit, eine Nutzeridentität einzuführen. Die Kommentierenden hätten dann die Option, ein Profil zu erstellen, das ihre Vorlieben oder ihr Fachwissen enthält und in dem auch ihre Kommentare gesammelt werden. Ansichten wie «Asyl gehört in allen Ländern von ganz Europa abgeschafft» werden dadurch zwar nicht weniger, aber vielleicht werden sie nicht mehr so leichtfertig hinausposaunt.“