Monday, October 30, 2017

Online-Shopping: Die letzte Meile macht Schwierigkeiten

Wer im Internet einkauft, kennt das Problem: Wenn die Ware zugestellt wird, ist oft niemand zuhause – dann wird es oft umständlich, an die Internet-Einkäufe zu kommen. Im schlimmsten Fall, nimmt sie der Kurier sogar wieder mit. Der grösste Onlinehändler der Welt ist sich der Problematik ebenfalls bewusst – und sucht nach Lösungen für die letzte Meile im Online-Shopping.

Online Shopping ist einfach und bequem - aber die letzte Meile auf dem Weg von
der Lagerhalle ins traute Heim kann kompliziert werden.                            Bild pd
Tatsächlich ist die Zustellung der Waren ein grosser Schwachpunkt im Online-Shopping-Prozess, und die Grossen der Branche bemühen sich schon seit Jahren, eine Lösung für das Problem zu finden. Denn Schwierigkeiten bei der Paketzustellung schaden dem Geschäft. Eine aktuelle Studie des Marktforschers PwC bestätigt dies: Rund ein Drittel der Befragten Shopper ist mit der Paketzustellung unzufrieden. 20 Prozent bemängelten eine unpünktliche Lieferung; 18 Prozent geben an, schon beschädigte Sendungen erhalten zu haben. Konsumenten legen Wert auf pünktliche Lieferungen; sie wünschen sich diese während bestimmten Zeitfenstern und mit ständigem Tracking. Allerdings wünschen sich 91 Prozent der von PwC Befragten all diese Dienstleistungen zum Nulltarif. Das ist ein Problem für die Logistikdienstleister.
Der Onlione-Handelsriese Amazon versucht inzwischen, eigene Lösungen für die Paketzustellung anzubieten. So hat das Unternehmen in den USA mit den Managern grosser Wohnblöcke Abkommen abgeschlossen, um dort Schliessfächer für die Bewohner einzurichten, die somit im eigenen Haus unbeschränkten Zugang hätten. Ähnliche Lösungsansätze gibt es auch in Europa, wie der Stern berichtet:
“Die Idee ist nicht ganz neu: Auch in Deutschland können sich Hausbesitzer von der Post schon solche Kästen vor die Tür montieren lassen, in denen dann Pakete gelagert werden können. Doch die enormen Kosten schrecken Eigenheimbesitzer ab. Und für Mehrfamilienhäuser gibt es bislang noch keinen einheitlichen Standard. Den will Amazon nun aber offenbar setzen, denn die Kästen können von allen Lieferdiensten genutzt werden. Und sind somit nicht ausschließlich für Amazon-Lieferungen gedacht.“
Amazon will aber nicht nur im Treppenhaus bleiben, sondern auch in die Wohnungen der Kunden liefern – ob diese nun zuhause sind oder nicht. Und so soll es ablaufen:
“Der Bote von Amazon klopft zunächst an die Tür, und wenn niemand zuhause ist, entsperrt er das Schloss mit einem Scanner, stellt das Paket in der Wohnung ab und sperrt die Wohnung wieder zu. Der Amazon-Kunde erhält eine Benachrichtigung auf seinem Smartphone, wenn der Bote ankommt, und er kann über die Kamera ein Live-Video von der Auslieferung in seine Wohnung verfolgen…“
Natürlich gibt es auch Sicherheitsbedenken, wie die faz weiss:
 “Auch wenn die Kamera die Auslieferung aufzeichnet, mag nicht jedem wohl bei dem Gedanken sein, dass sich Fremde Zugang zum eigenen Zuhause verschaffen können. Und was geschieht, wenn es eine technische Panne gibt? Könnte es dann passieren, dass auf einmal die Tür sperrangelweit offensteht? Amazon versucht, solche Sorgen mit einer „Happiness Guarantee“ zu zerstreuen. Sollte eine Auslieferung nicht zur Zufriedenheit erfolgt sein oder die bestellte Ware oder das Zuhause „als direktes Ergebnis der Auslieferung“ Schaden erlitten haben, werde Amazon versuchen, „das Problem zu beheben.“ 

Thursday, October 26, 2017

Gratis-Hosting für IT-Projekte während des Studiums

Der Schweizer Hosting-Provider Infomaniak bietet Studenten aus der Schweiz und sieben weiteren Ländern Web- und E-Mail-Hosting kostenlos an. Dieses Angebot, das gemäss einer Mitteilung des Unternehmens bisher in Europa nicht existiert, unterstützt Studenten dabei, während des Studiums ihre digitalen Kompetenzen auszubauen oder ein Geschäftsprojekt umzusetzen.
 
Hosting für lau: Während des Studiums sicher ein willkommenes und vielleicht
auch ein karriereförderndes Angebot.                                                         Bild pd
Infomaniak, das Unternehmen von dem das Angebot kommt, ist der führende Hosting-Provider der Schweiz und hostet über eine Million E-Mail-Adressen und 250'000 Domainnamen. Bald werden es wohl einige mehr sein, denn die allermeisten Studenten sind sich der Wichtigkeit ihrer digitalen Kompetenzen bewusst. Sie sind ein Wettbewerbsvorteil und ein wichtiges Kriterium für potentielle Arbeitgeber. Dem Erwerb von Kenntnissen und der Beherrschung der wichtigsten digitalen Managementtools kommt daher wesentliche Bedeutung bei. 
Dank Infomaniaks Angebot können Studenten ein umfassendes professionelles Hosting kostenlos nutzen und sich auch mit der Webentwicklung vertraut machen. Auch komplette Neulinge ohne technische Kenntnisse können mit über 120 Web-Apps wie WordPress, Joomla, phpBB oder PrestaShop ihre eigene Website erstellen.
Die Planung und Umsetzung eines eigenen Online-Projekts kann zur Verwirklichung des Berufsziels beitragen. Ein solcher Internetauftritt ist eine gute Möglichkeit, um Arbeitsvermittler oder einen potenziellen Arbeitgeber auf sich aufmerksam zu machen. Die Pflege der eigenen Website und deren Verbreitung in den sozialen Netzwerken steigern den eigenen Bekanntheitsgrad und die E-Reputation. Indem sie Artikel über bestimmte Themen schreiben und in Blogs und einschlägigen Foren teilen, stärken Studenten ihr berufliches Profil und hinterlassen positive digitale Spuren.

Die Studienzeit ist die Gelegenheit, Projekte umzusetzen und kreativ zu werden. Oft mag es an Erfahrung mangeln, meistens nicht an Ideen. Bei manchen technischen Fragen können die Dozenten helfen, und auch Mitstudenten können mitwirken, etwa beim Test oder bei der Einführung eines neuen Produkts. Viele junge Leute nutzen diese Möglichkeiten, um etwa ein Geschäftsprojekt auf die Beine zu stellen; dabei stehen ihnen aber oft mangelnde finanzielle Mittel im Weg. Das kostenlose Angebot von Infomaniak ist deshalb sicher willkommen. Es ist pro Jahr 690 Franken wert und gilt für vier Studienjahre. Es wird für Studenten ausser in der Schweiz in den folgenden Ländern angeboten: Frankreich, Belgien, Deutschland, Italien, Österreich, Spanien, Kanada. Die Studenten müssen ihren Studentenausweis vorlegen. Das Angebot gilt nur für neue Hostings. 

Monday, October 23, 2017

Facebook und der Mainstream drücken auf die Medienqualität

“Je suis boulevard“ scheint das Motto der meisten Newsorganisationen zu sein, wenn es darum geht, auf den Social Networks Präsenz zu markieren. Kein Wunder: Auch in der Schweiz findet der Newskonsum immer mehr auf digitalen Kanälen statt, und wie man ja weiss, sind es nicht die qualitativ hochstehenden Inhalte, die am meisten Beachtung finden. Immerhin gibt es mehr alternative digitale Medienquellen, die von den Konsumenten zu Kenntnis genommen werden.

Das Jahrbuch Qualität der Medien zeigt: Auf Facebook stürzt die Qualität der
Medien ab. In der Schweiz ist die NZZ die Ausnahme.              Screengrab NZZ
Newssites oder Social Media sind bereits heute für 41 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer die Hauptquelle für Information. Je jünger das Publikum, desto grössere Bedeutung haben Plattformen wie Facebook oder Google. 40 Prozent der 18- 24jährigen steuert für den Newskonsum hauptsächlich Social-Media-Plattformen oder Suchmaschinen an. Diese Entwicklung führt natürlich zu einer Schwächung der etablierten Medienmarken. Ausserdem fliesst der Grossteil der Werbeerträge zu den globalen Tech-Intermediären und schwächt damit zusätzlich die in vielen Fällen prekäre Finanzierungsbasis der Schweizer Informationsmedien.
Zu diesen und weiteren Befunden kommt das fög - Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich in seiner achten Ausgabe des Jahrbuchs Qualität der Medien. Die Medienforscher fanden immerhin, dass die Berichterstattungsqualität professioneller Schweizer Informationsmedien “vergleichsweise hoch“ geblieben sei.  Neu waren dieses Jahr auch die Facebook-Seiten von reichweitenstarken Medienanbietern Teil der Qualitätsanalyse des fög. Das Resultat: Das Qualitätsniveau einer Medienmarke kann auf Facebook nicht gehalten werden. Die NZZ ist die Ausnahme: Hier ist die Qualität des Facebook-Angebots höher als jenes auf der Newssite. Die übrigen 13 untersuchten Informationsanbieter kreieren ein Facebook-Angebot, das qualitativ niedriger ist als jenes auf der korrespondierenden Newssite. Facebook ist ein Emotionsmedium. Entsprechend sind Softnews und Infotainment hier deutlich übervertreten. Plattformen wie Facebook begünstigen demzufolge Beiträge niedriger Qualität, schreiben die Forscher in einer Medienmitteilung.
Social Media nutzen auch die meisten neuen digitalen Angebote mit Informationsanspruch. Deren Reichweite bleibt aber gering. Beispiele dafür sind infosperber.ch, tsri.ch oder zentralplus.ch. Neue alternative Medien wie uncut-news.ch, alles-schallundrauch.blogspot.ch oder legitim.ch halten sich gemäss föf "nur sehr bedingt" an journalistische Qualitätsregeln. Diesbezüglich passen diese Anbieter hervorragend in das nicht-kuratierte Medienumfeld von Facebook und Co. Partiell erreichen diese alternativen Medien immerhin Reichweiten, die an jene der etablierten Informationsangebote mit Qualitätsanspruch heranreichen. Durch die Nutzung von Plattformen wie Youtube und Facebook gelingt es diesem alternativen Medien zudem fallweise, sich mit einzelnen Beiträgen breit Gehör zu verschaffen.

Wieso es diese alternativen Medienanbieter im untersten Qualitätssegment überhaupt gibt, beantwortet das fög in seiner Mitteilung zumindest teilweise gleich selber: Es gibt sie quasi nicht mehr, die Medienvielfalt in der Schweiz – und damit ist auch die Meinungsvielfalt geschrumpft. Der Schweizer Markt für digitale News ist hoch konzentriert. In der Deutschschweiz kontrollieren die drei Medienhäuser Tamedia AG, Ringier AG und die SRG SSR bereits 71 Prozent des Online-Lesermarktes. Der Mainstream existiert eben tatsächlich, auch wenn ihn die Medienforscher in ihrem Bericht in Anführungszeichen setzen. Wie der vorliegende Bericht zeigt, trägt dieser Mainstream zumindest auf den Social-Media-Kanälen nicht zur Qualitätsverbesserung bei – im Gegenteil. 

Tuesday, October 17, 2017

Online-Dating-Partnerschaften halten länger

Online-Dating ist nicht nur dafür verantwortlich, dass in unserer Gesellschaft viele Hemmungen und Verhaltensregeln nicht mehr gelten, die in vordigitalen Zeiten oft unumgänglich  waren – zumindest in guter Gesellschaft. Die digitale Art sich kennenzulernen, wirkt sich auch auf die Strukturen unserer Gesellschaft und die Langlebigkeit vieler Beziehungen aus – und zwar positiv.

Die Online-Dating-Kurve zeigt steil nach oben, konventionelle Bekanntschaften
nehmen ab.                                                                                          Quelle CUL    
Im Tinder-Zeitalter tönt es schon fast widersinnig: Paare, die sich im Internet treffen und darauf eine ernsthafte Beziehung aufbauen, konstruieren eine langlebigere Beziehung, als jene, die sich auf konventionelle Weise kennenlernen. Gemäss einer aktuellen Studie, hat sich die Art der Kontaktaufnahme zwischen potentiellen Lebenspartnern als Folge der digitalen Revolution in den letzten Jahren enorm verändert. Online-Dating ist demgemäss heute schon die dritthäufigste Art, wie sich heterosexuelle Paare kennenlernen, bei homosexuellen Paaren sei es mit Abstand die häufigste. Wie wirkt sich das gesellschaftlich aus? Sehr positiv, glauben die Forscher, wie das ORF berichtet:
“Philipp Hergovich und sein Kollege Josue Ortega von der Universität Essex haben eine Reihe von US-Studien zum Thema Online-Dating analysiert und in volkswirtschaftlichen Modellen interpretiert. Daraus geht auch hervor, dass Online-Dating nicht nur die Weise verändert, wie wir unseren Partner/unsere Partnerin kennenlernen, sondern auch unsere sozialen Netzwerke. Man lernt durch Online-Dating häufiger Menschen kennen und lieben, die nicht aus der näheren Umgebung oder dem eigenen Kulturkreis kommen. Das mache die Gesellschaft offener und breiter vernetzt - so ihre Theorie. Wie Daten aus den USA nämlich zeigen, stieg seit dem Jahr 1995 - als Online-Dating-Plattformen erstmals auf den Markt kamen - auch die Anzahl an Beziehungen zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen. „Das zeigt: durch Online-Dating ist es möglich, Leute kennenzulernen, zu denen man vorher überhaupt keinen Zugang hatte.“
Die Modellrechnungen der Beziehungsforscher basieren auf ökonomischen Modellen. Das macht die Resultate nicht unbedingt glaubwürdiger. Ein kritischer Leser auf heise.de merkt an:
In der Studie wurde versucht das Verhalten von Menschen mit Softwareagenten zu simulieren. Dazu hat man sich ein Modell ausgedacht, wie Menschen interagieren könnten. Dann hat man die Gültigkeit des Modells mit den Ergebnissen älterer Studien verglichen. Und dann hat man mit dem Modell in die "Zukunft" geschaut. Das alles hat nichts mit der Realität zu tun…“
 Natürlich vergleicht die Studie ihre Modellrechnungen auch mit früheren Untersuchungen zu ähnlichen Themen. Gestützt auf diese Vergleichsdaten stellen die Forscher die These auf, dass Ehen, deren Partner sich online kennengelernt haben, länger halten, als jene, die nach herkömmlichem Kontaktknüpfen geschlossen wurden.  Das ist doch immerhin auch im Zeitalter von Tinder und Co.  eine gute Nachricht.

Thursday, October 12, 2017

Keep on trucking – aber nicht mehr lange

Es ist noch nicht so lange her, da hatte das Berufsbild des Lastwagenfahrers fast ein Helden-Image, das von Hollywood auch gebührend gefeiert wurde. Dass es mit diesen Heldengeschichten nie weit her war, wissen die Lastwagenfahrer allerdings noch besser, als die ungeduldigen Automobilisten, die hinter ihnen her fahren. Doch für die Trucker dürften bald harte Zeiten anbrechen.

Die Automation wird in den nächsten Jahrzehnten fast alle Branchen treffen; die einen mehr, die anderen weniger. Experten sind sich allerdings einig, dass es die Lastwagenfahrer ganz besonders hart treffen wird. Mit der Weiterentwicklung von autonomen Fahrzeugen wird es sie schlicht und einfach nicht mehr brauchen – der Computer übernimmt. Bedroht sind Millionen von Arbeitsstellen.  In den USA sind heute noch 1,7 Millionen Trucker unterwegs, in Deutschland sind es laut “Zeit“ rund 800‘000.  Gemäss einer Studie des Weltverkehrsforums ITF sind bis in gut zehn Jahren 50 bis 70 Prozent dieser Lastwagenfahrer überflüssig.  Diese Zahlen sind ein Beispiel dafür, welch massive sozialen Umwälzungen auf unsere Gesellschaft zukommen – am Beispiel einer Branche, die immer von einem besonderen Mythos umweht war. Damit ist es allerdings schon lange nicht mehr weit her: Strassentransporte sind extrem stark reguliert – für Trucker-Romantik bleibt da nicht mehr viel Platz. Trotzdem sollen die Fahrer nicht einfach den Robotern und ihrem Schicksal überlassen werden:
“Um das Worst-Case-Szenario für den Berufsstand zu vermeiden und einen fairen Übergang für die Betroffenen zu gewährleisten, schlagen die Autoren [der ITF-Studie] verschiedene Massnahmen vor.  Schliesslich gehe es um einen der wenigen verbliebenen Berufe, die auch Menschen mit wenig formaler Bildung heute einen guten Verdienst ermögliche, sagt ITF-Generalsekretär José Viegas.“
Konkrete Ideen, das Schicksal der Trucker im digitalen Zeitalter rosiger zu machen, haben allerdings auch die Verbandsfunktionäre nicht. Wieso das so ist, erklärt in einem Artikel des britischen Guardian Finn Murphy, ein amerikanischer Autor und Lastwagenfahrer. Trucking sei eine 700-Milliarden-Dollar-Industrie, die einen Drittel ihrer Umsätze für die Entlöhnung der Fahrer aufwende:
“Die einzigen Menschen, die es in der modernen Versorgungskette neben Maschinen noch braucht, sind Lastwagenfahrer. Lastwagen werden heute in modernen Lagern mit Maschinen beladen und entladen. Dann gibt es eine Person, die den ganzen Prozess an Bildschirmen kontrolliert und dafür wahrscheinlich etwa 10 Dollar pro Stunde verdient. Daneben gibt es einen Aufenthaltsraum, wo 20 oder 30 Trucker herumstehen – und dafür bezahlt werden. Genau das treibt die Supply-Chain-Manager zum Wahnsinn. Diese streben an, die Fahrer ganz loszuwerden – um die ultimative Effizienz zu erreichen.“  
Noch ist es nicht soweit – aber die automatischen Fahrer machen Fortschritte:
“Die Bergbaugesellschaft Rio Tinto setzt in Australien bereits mehr als 45 fahrerlose Lkws ein. Das sei sicherer und günstiger. Seit einem Jahr fahren auch in den USA einzelne Wagen ohne Fahrer. Im Mai 2015 wurde auf Europas Straßen geprobt, was Experten unter dem Begriff Platooning zusammenfassen. Einzelne Lastwagen werden über WLAN, verschiedene Sensoren und GPS miteinander gekoppelt. Der vordere Wagen führt die Kolonne, in ihm sitzt auch noch ein Kontrollfahrer, nach diesem Wagen richten sich alle nachfolgenden Fahrzeuge – selbständig.“
Die ultimative Effizienz in der Supply Chain, die sich die Unternehmer wünschen, kommt also näher. Was für Folgen sie haben wird, ist noch nicht abzusehen.

Tuesday, October 10, 2017

Das Internet und Social Media : Opium für das Volk

Die britische Zeitung Guardian nennt sie “Refuseniks“, jene ins mittlere Alter gekommenen digitalen Entwickler, die sich am liebsten von Internet lossagen möchten, obwohl sie genau diesem Internet ihre Berühmtheit und in einigen Fällen auch ihr Reichtum verdanken. Der Grund: Das Internet im Allgemeinen und Social Media im Besonderen hätten einen massiv negativen Einfluss auf unsere Gesellschaft, die Demokratie und das Wohlergehen der User.

Social Media sind zum Abgewöhnen, sagen die Macher der ersten Stunden. 
Einer dieser Refuseniks hat diese Woche besondere Aufmerksamkeit erregt: Justin Rosenstein, der Mann, der den Like-Knopf auf Facebook miterfunden hat, warnt jetzt die Öffentlichkeit vor den “verheerenden Folgen“ seiner Erfindung, wie der Guardian berichtet. Es sei besonders wichtig, jetzt vor der allesbeherrschenden digitalen Technologie zu warnen, sagt der gut 30jährige Rosenstein, weil er zur letzten Generation von Usern gehöre, die sich an “das Leben vor der Digitalisierung“ erinnere. Es sei interessant, schreibt der Guardian, dass sich gerade junge Spitzenkräfte wie Rosenstein von dieser Digitalisierung lossagen, sich die eigenen Produkte abgewöhnen und ihre Kinder an Elite-Schulen schicken, wo iPhones, iPads und sogar Laptops verboten sind.
Snapchat, zum Beispiel, sei wie Heroin, sagt Rosenberg und tut etwas dagegen:
“Das Interessante sind vor allem die Abwehrmechanismen, die Rosenstein und noch einige andere Silicon-Valley-Mitarbeiter in ihren Dreißigern um sich errichtet haben. Rosenstein hat das Betriebssystem seines Laptops so umkonfiguriert, dass es Reddit blockiert. Er hat seinen eigenen Snapchat-Account blockieren lassen. Er hat sich eine Art Kindersicherung auf dem Smartphone installiert, die es ihm unmöglich macht, neue Apps herunterzuladen.“
Selbstverständlich hat der Aktivismus dieser Silicon-Valley- Propheten eine starke politische Komponente; sogar das demokratische System sieht Rosenstein als gefährdet an:
“Rosenstein sagt, unsere Affekte, unsere Vorlieben seien mittlerweile in einem Masse von den Paradigmen der Aufmerksamkeitsökonomie bestimmt, dass er sich Sorgen um die psychologischen Auswirkungen mache. Das ständige Wischen, Klicken, Liken und Immer-weiter-Gucken von Onlineserien habe uns längst süchtig gemacht […] Das habe dramatische Auswirkungen auf die Demokratie, könne sie möglicherweise sogar zum Verschwinden bringen.“
Die Voten zu Brexit und Trump seien Beispiele für diese Gefährdung der Demokratie. Man darf davon ausgehen, dass auch diese digitale Suppe nicht so heiss gegessen wird, wie sie angerichtet wurde. Sicher ist, dass die Mitwirkungsmöglichkeiten der Social Media mit mehr gegenseitigem Respekt weit  sinnvoller genutzt werden könnten, als das heute der Fall ist - auch wenn es um den politischen Diskurs geht.  

Friday, October 6, 2017

Krankenkassenwechsel per App in fünf Minuten

Und sie steigen immer weiter – die Krankenkassenprämien. Im nächsten Jahr um durchschnittlich 4 Prozent. Um wenigstens einige hundert Franken pro Jahr an der Grundversicherung zu sparen, lohnt es sich in vielen Fällen, die Kasse zu wechseln. Das war bis jetzt oft nicht unkompliziert. Jetzt gibt es eine App dafür.

Die App für den leichten Kassenwechsel: Brocando.   Bild PD
Das Sparpotenzial bei den Krankenkassenprämien ist auch nach jahrelangem Prämienanstieg durchaus noch nicht ausgeschöpft. Mit einem Wechsel der Grundversicherung in eine günstigere Krankenkasse könnten die Konsumenten 2018 im Durchschnitt je 455 Franken sparen, wie der Online-Vergleichsdienst moneyland.ch errechnet hat. Zusammengerechnet beläuft sich das Sparpotenzial auf 3,8 Milliarden Franken:
“Besonders Gewiefte können statt der durchschnittlichen Prämienerhöhung um 4,3 Prozent sogar weniger zahlen als 2017. Moneyland.ch berechnete dazu das Sparpotenzial für die gesamte Bevölkerung, alle Krankenkassen, Altersgruppen, Kantone und Versicherungsmodelle. Fazit: Versicherte können insgesamt 3,8 Milliarden Franken sparen, wenn sie 2018 zur für sie günstigsten Krankenkasse wechseln und beim bestehenden Versicherungsmodell bleiben. Pro Person liegt hier eine durchschnittliche Einsparung von 455 Franken drin. Würden die Versicherten zusätzlich noch zum günstigsten Sparmodell wechseln, ergibt sich ein Sparpotenzial von 6,15 Milliarden Franken oder 735 Franken pro Person. Sparmodelle sind Telemed-, HMO-, Apotheken- oder Hausarzt-Modelle.“
Die Suche nach der günstigsten Prämie im gewünschten Versicherungsmodell, die Kündigung der alten Versicherung und die Unterzeichnung des neuen Vertrages kann allerdings recht aufwendig sein.
Als Antwort darauf hat ein junges, aber erfahrenes Team von Informatikern unter der Leitung ausgewiesener Versicherungsexperten eine innovative Lösung entwickelt: Eine kostenlose App für den Krankenkassenwechsel. Mit ihr kann der Wechsel (gemäss Pressemitteilung - wir haben es nicht ausprobiert) in fünf Minuten, komplett online und ohne Papierkrieg vollzogen werden. Möglich wird das durch die Rechtsgültigkeit der elektronischen Unterschrift in der App von Brocando.
Die App ist für die Betriebssysteme Apple (App Store) und Android (Google Play Store) verfügbar. Sie bietet einen Vergleich der Angebote und Prämien der Krankenkassen. Spätestens hier war bei den herkömmlichen Vergleichsdiensten Endstation. Nicht so in der Brocando-App. Eine digitale Unterschrift ermöglicht den Vollzug des Wechsels vollständig online. Die Kündigung der bestehenden Krankenkasse läuft automatisch im Hintergrund ab. So erledigen die Versicherten ihren Krankenkassenwechsel in wenigen Minuten.
Die Daten der Benutzer sind streng geschützt. Die Brocando-Server befinden sich in der Schweiz, und eine Weiterleitung der Daten an dritte Personen ist strengstens untersagt. Die Versicherten haben so die Garantie, dass sie nicht unerwünscht kontaktiert werden.
Der Dienst ist für die Benutzer absolut kostenlos. Die App, und der Vertragsabschluss sind gratis.

Tuesday, October 3, 2017

Woher der Wind bläst

Zwei Themen sind es, die im Internet am meisten Betrachter und Leser anziehen: Sex und Wetter. Natürlich ist  ersteres viel populärer als letzteres; 35 Prozent(!) des weltweiten Datenverkehrs ist pornografischen Ursprungs. Da kann das Wetter nicht ganz mithalten. Trotzdem stellen wir hier eine faszinierende Wettersite vor, die durchaus sexy ist – vor allem für Wetter-Fans – und solche gibt es viele.

Windy.com: unsere neue Lieblingswebsite, die sich ums Wetter dreht.
                                                                                         Screenshot windy.com
Das Wirtschaftsmagazin Forbes widmete der Tatsache, dass das Thema Wetter vor allem auch in den digitalen Medien extrem populär ist, im letzten Jahr einen ausführlichen Artikel. Einer der Gründe für die Popularität dafür liegt in der Tatsache, dass heute Millionen von Menschen immer eine Kamera dabei haben, mit der sie Wetterereignisse fotografieren und dann auf Social Media publizieren können. Das Wetter betrifft die meisten von uns – deshalb wird es oft intensiv verfolgt.

Dazu gibt es unzählige Websites, die einen besser, die anderen weniger gut. Eine der faszinierenderen ist windy.com, die sich weniger auf Wetterprognosen im üblichen Sinn als auf die Abbildung von Wetter spezialisiert hat - und zwar weltumspannend. Neben zahlreichen anderen Daten, werden Luftströmungen, Temperaturen, Wolken, Niederschläge und Wellen gezeigt. Am unteren Rand des Bildschirms wird eine fünftägige Wetterprognose für die jeweilige Lokalität eingeblendet, wie auch Bilder der nahegelegenen Webcams. Der gewünschte Ausgangsort kann ganz einfach durch einen Klick auf die Karte bestimmt werden.

Die Website, deren Betreiber ihren Firmensitz in Prag haben, ist deshalb so faszinierend, weil sie jenen, die ein elementares meteorologisches Verständnis aufweisen, zeigt, was das Wetter im Moment macht und wie es sich entwickeln wird. Sie benutzt verschiedenste Prognosen-Modelle, die auf der Website verglichen werden können.

Windy entstand als „Windyty“ vor drei Jahren und will vor allem Menschen ansprechen, die auf genaue Wetterbeobachtungen und -prognosen angewiesen sind – zum Beispiel Piloten, Seeleute, Fischer, Segler oder Surfer, wie der tschechische Unternehmer Ivo Lukacovic, der Windy gegründet hat, erklärt. Für Windy gibt es eine iPhone- und Android  App