Strom ist der Lebenssaft unserer Zivilisation. Ohne geht gar nichts! Bild Pixabay |
“Aufgrund der nahezu vollständigen Durchdringung der Lebens- und Arbeitswelt mit elektrisch betriebenen Geräten würden sich die Folgen eines langandauernden und großflächigen Stromausfalls zu einer Schadenslage von besonderer Qualität summieren. Betroffen wären alle kritischen Infrastrukturen, und ein Kollaps der gesamten Gesellschaft wäre kaum zu verhindern. Trotz dieses Gefahren- und Katastrophenpotenzials ist ein diesbezügliches gesellschaftliches Risikobewusstsein nur in Ansätzen vorhanden.“
Es scheint, als ob auch in der Schweiz
diesbezüglich noch Bewusstseinslücken bestehen. Der Fachverband Electrosuisse hat untersucht,
wie es um die Fähigkeit kleiner und mittlerer Elektrizitätswerke steht, den
Bedrohungen des digitalen Zeitalters zu begegnen. Eine Erkenntnis:
Immer mehr KMUs erkennen, dass auch sie für
Cyberattacken weder zu klein noch zu wenig interessant sind. Die Studie hält
fest, dass Cybersecurity bei allen Elektrizitätswerken mehr oder weniger
thematisiert, wenn auch bei kleineren Kraftwerken wenig systematisch angegangen
werde. Während die mittleren Elektrizitätswerke im Hinblick auf die
Cybersecurity mehrheitlich relativ gut, in einzelnen Bereichen auch sehr gut
unterwegs seien, zeige sich besonders bei den kleinen, lokalen
Elektrizitätsversorgungsunternehmen in vielen Disziplinen ein erheblicher
Nachholbedarf:
“Vor allem bei kleineren Werken wird dem Schutz mehr Aufmerksamkeit geschenkt als der Entdeckung von digitalen Sicherheitsvorfällen und der Fähigkeit und Bereitschaft zu einer raschen und angemessenen Reaktion. Werke mit mehr als 60 Mitarbeitern haben zu einem grossen Teil erkannt, dass neben mehrstufigen Schutzmassnahmen auch ein wirkungsvolles und verzögerungsfreies Erkennen von Sicherheitsvorfällen, eine zeitnahe und angemessene Reaktion sowie die Wiedererlangung der sicheren Operabilität innert nützlicher Frist wichtige Elemente einer ganzheitlichen Cybersecurity-Strategie sind.“
Es brauche eine Sicherheitskultur, halten
die Autoren der Studie fest, bei der dem Faktor Mensch als grösste
Schwachstelle die entsprechende Rolle zukomme. Verständliche und praktikable
Richtlinien sowie die regelmässige, systematische Schulung von Mitarbeitern dürfe
nicht als Luxus betrachtet werden - damit die Lichter nicht ausgehen!
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