Thursday, December 5, 2019

Die EU will Kryptowährungen das Leben schwer machen

Eigentlich dürfte es niemanden überraschen, dass Staaten, Staatengemeinschaften und Behörden im Allgemeinen keine Freude an Kryptowährungen haben. Geldwäsche, Steuerhinterziehung, Terror- und Verbrechensfinanzierung sind einige der Gründe, die angeführt werden. Klar ist: Die Europäer wollen sich ihre staatlichen Vorrechte bezüglich Geldmitteln nicht von Facebook und Libra oder anderen Kryptowährungen verwässern lassen.

Die Finanzminister der EU und die EU-Kommission haben ihren Widerstand gegen Libra und Co. nun auch offiziell angekündigt. In einer gemeinsamen Erklärung halten sie fest, globale Kryptowährungen zu beobachten und gegebenenfalls nicht zulassen zu wollen.
EU-Finanzminister gegen Libra. Facebooks Kryptogeld hat
ein Problem, bevor es existiert.                                Libra Logo
Damit hat sich eigentlich nichts geändert. Die Einstellung der EU gegenüber digitalem Geld war nämlich noch nie sehr positiv. In einem Report des EU-Finanzministerrats wurde kürzlich festgehalten, dass Digitalwährungen eine Gefahr für die staatliche Währungssouveränität darstellten und erst bewilligt werden dürften, “wenn alle damit verbundenen Sorgen ausgeräumt“ seien. Doch, wie sich jetzt herausstellt, ist man sich bei der EU bewusst, dass Kryptowährungen wohl nicht einfach verboten werden können. Deshalb könnte man ja selber mitmischen, um die digitale Lücke zu füllen:
“Als Antwort auf Libra können sich die EU-Finanzminister auch eine staatliche Digitalwährung vorstellen. Die Europäische Zentralbank (EZB) sowie weitere Notenbanken der EU sollen laut Medienberichten die Möglichkeit prüfen. Ein EZB-Beamter erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, „in seiner ehrgeizigsten Fassung“ könne das Projekt Menschen ermöglichen, elektronisches Geld ohne ein Bankkonto zu nutzen. Das Geld wäre in diesem Szenario direkt bei der EZB hinterlegt. Weitere Zahlungspartner bräuchte es damit nicht.“
Die Einführung von Libra scheint sich zu einem Machtkampf zwischen der Politik und der Finanztechnischen-Industrie zu entwickeln. Vor allem Facebook und die geplante Kryptowährung Libra stehen im Fadenkreuz der staatlichen Finanzminister, die um ihre finanzielle Deutungshoheit bangen und sicher auch mit harten Bandagen darum kämpfen werden. Facebook ist zwar ein mächtiger Konzern. Der Kampf gegen diese Gegner wird aber schwierig werden. Dieser Ansicht sind scheinbar auch prospektive Libra-Partner wie Mastercard, Visa und Paypal , die sich bereits vom Projekt verabschiedet haben.

No comments:

Post a Comment