Immer mehr private Smartphone-Nutzer schaffen ein rasant wachsendes Marktpotenzial für Mobile-Marketing und -Handel. Doch während sich jeder zweite Mobile-Surfer unterwegs über Produkte und Dienstleistungen informiert, kauft die Mehrzahl von ihnen immer noch im Laden oder am PC. Denn selbst führende Unternehmen im Online-Marketing schöpfen das Vermarktungs- und Vertriebspotenzial im mobilen Netz längst nicht so aus, wie es möglich wäre.
Zwar liegen der obigen Einschätzung die Resultate von zwei Deutschen Studien zugrunde (von Ipsos und TNS Infratest im Auftrag von Google Deutschland und dem Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) – allerdings ist die beschriebene Situation durchaus grenzüberschreitend und gilt unseres Erachtens zum grössten Teil auch für die Schweiz, wo die Zahl der Smartphone-User im Verhältnis mindestens so gross ist. In Deutschland benutzen etwa 18 Prozent aller Erwachsenen ein Smartphone. (In der Schweiz sind sind es 21 Prozent der über 14jährigen, die mit einem Smartphone oder einem ähnlichen Gerät unterwegs sind). 80 Prozent dieser Anwender surfen täglich am stationären Computer, 43 Prozent auch per Smartphone. Der stationäre PC verliert für viele mobile Anwender bereits an Wichtigkeit: Rund 40 Prozent der Smartphone-Besitzer, die von PCs aus seltener als ein Mal pro Woche surfen, sind mittels ihres mobilen Geräts mittlerweile täglich im Netz. Für sie erfolgt der Web-Zugang also in erster Linie auf mobilem Weg.
Insgesamt geben zwei von drei privaten Smartphone-Nutzern an, nicht ohne ihr mobiles Gerät aus dem Hause zu gehen. Jeder Zweite von ihnen nutzt sein Smartphone, um Informationen im Netz zu recherchieren. Mehr als jeder vierte nimmt es gezielt mit, um beim Einkaufen Preise online zu vergleichen. Für den m-Commerce und für Online-Verkäufer bedeutet das rasante Mobile-Wachstum entsprechende Vermarktungschancen.
Die Mehrzahl der Unternehmen schöpft das mobile Potenzial jedoch nicht annähernd aus.
Die Mehrzahl der Unternehmen schöpft das mobile Potenzial jedoch nicht annähernd aus.
Die Detailanalyse der Studie verdeutlicht sowohl das Potenzial als auch den konkreten Handlungsbedarf auf Unternehmensseite. So haben zwar 28 Prozent der privaten Smartphone-Nutzer mit ihrem Gerät auch bereits mobil Produkte oder Dienstleistungen gekauft. Doch auf der anderen Seite sind 72 Prozent der Nutzer noch nicht als Mobile-Kundschaft erschlossen. Die Mehrzahl (69 Prozent) dieser mobilen Einkaufsmuffel zieht zumindest bislang Online-Shopping per PC oder Laptop vor.
Gut jedem achten Smartphone-Nutzer ist das mobile Einkaufen noch zu kompliziert. Rund 60 Prozent aller privaten Smartphone-Nutzer geben explizit an, dass sie von mobilen Webseiten eine mit herkömmlichen Webseiten vergleichbare Nutzerfreundlichkeit erwarten.
Gut jedem achten Smartphone-Nutzer ist das mobile Einkaufen noch zu kompliziert. Rund 60 Prozent aller privaten Smartphone-Nutzer geben explizit an, dass sie von mobilen Webseiten eine mit herkömmlichen Webseiten vergleichbare Nutzerfreundlichkeit erwarten.
Smartphone-Nutzer recherchieren also mobil, jeder Zweite wickelt aber den eigentlichen Kauf- oder Bestellvorgang nicht mobil, sondern im stationären Internet oder Handel ab. So profitieren viele Anbieter zwar merklich von Werbe- oder Vertriebsaktivitäten im Mobile-Bereich. Weitergehende Verbesserungen der mobilen Internetauftritte und Marketing-Aktivitäten könnten allerdings die Kundenbindung und wahrscheinlich auch den direkten Verkauf im mobilen Kanal steigern.
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