Bis heute hiess es “.ch“, “.net“, “.org“ und natürlich “.com“ am Ende von Webadressen. Diese sogenannten Top-Level-Domains (TLDs) sollen jetzt massiv erweitert werden. Die zuständige Behörde “Icann“ hat die Zulassung aller möglichen Endungen beschlossen – so zum Beispiel auch von Städte- oder Firmennamen.
Man rechnet bei Icann damit, dass ab 2013 bis zu tausend neue Endungen zugelassen werden. In einer Mitteilung heisst es, man wolle damit neue Ideen und Internetauftritte fördern. Wer sich dieser kreativen Anregung bedienen möchte, muss allerdings viel Geld auf den Tisch legen: Laut Medienberichten beträgt die Antragsgebühr fast 200'000 Dollar. So wundert es nicht, dass sich vor allem grosse Unternehmen für die neuen Endungen interessieren. Zitat aus der Zeit:
“Beispielsweise will sich das Unternehmen Canon um die Endung ".canon" bewerben. Weitere elf Prozent gaben an, sie hätten Interesse an der Bewerbung um einen Oberbegriff als TLD, wie ".bank", ".hotel" oder ähnliches.Es zeichnen sich zwei Hauptgründe für die Bewerbung um eine der neuen TLD ab: 48 Prozent der Bewerber gaben an, ihr Hauptziel sei, sich gegen Markenrechtsverletzungen zu schützen. Weitere 45 Prozent hoffen, sich Marktvorteile zu verschaffen. Die 150 befragten Unternehmen stammen aus den USA, Europa und dem Asien-Pazifik-Raum…“
Ob die neuen Endungen die in sie gesetzten Erwartungen auch erfüllen, ist zweifelhaft (ausser natürlich für Icann, die sich damit eine weitere Geldquelle erschliesst).
Ansonsten glauben wir hier nicht daran, dass sich mit einer neuen Domain grosse Marketingvorteile ergeben. Internetnutzer arbeiten heute meistens nicht mehr mit URLs (also Internetadressen), wenn sie im Web etwas suchen. Google und die richtigen Stichwörter führen am schnellsten zum Ziel. Welcher Domainname hinter dem Punkt steht, ist längst nicht mehr von Wichtigkeit - ausser vielleicht, wenn sich jemand im Rotlichtviertel des Internets umsehen will.
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