Thursday, October 11, 2018

Bitcoin - Shitcoin: Ein bekannter Ökonom erklärt Kryptowährung

Kryptowährungen im Allgemeinen und Bitcoin im Besonderen sind für viele Politiker und Ökonomen ein rotes Tuch. Das zeigte sich auch an einer kürzlichen Anhörung des amerikanischen Senats zum Thema Kryptowährungs- und Blockchain-Technologie. Der bekannte Ökonom Nouriel Roubini  war der erste Zeuge, und er nahm kein Blatt vor den Mund.

Die "Herstellung" von Bitcoin verbraucht extrem viel Energie. Kritiker sind
davon überzeugt, dass es das nicht wert ist.                                           Bild CC
Ein Bitcoin kostete heute (um 16 Uhr) rund 6200 Dollar und fast gleichviele Schweizer Franken. Damit hat die Währung seit ihrem Höhenflug  Ende 2017 rund 70 Prozent an Wert verloren, was die meisten Krypto-Apostel nicht weiter stört. Genau das ist es, was Nouriel Roubini meint, wenn er davon spricht, dass Bitcoin als Währung total überschätzt werde. Bitcoin sei die “Mutter des Betruges“ und die Welt stehe mitten in einer Krypto-Apokalypse“. Der Grund: Die beispiellose Bitcoin-Blase sei nur möglich gewesen, weil so viele Menschen absolut ohne Finanzwissen - “Menschen, die den Unterschied zwischen Aktien und Anleihen nicht kennen“ - in einen manischen Krypto-Rausch verfallen seien:
“Viele hätten Angst gehabt, den Boom zu verpassen. Und Scharlatane hätten das gnadenlos ausgenutzt. Auf dem Höhepunkt des Hypes drehten sie Roubini zufolge ahnungslosen Anlegern Bitcoins an, wo sie konnten. Tatsächlich verloren alle, die Ende 2017 kauften, viel Geld. Nach diesem „Krypto-Blutbad“, fährt Roubini fort, hätten sich die Schwindler – er nennt sie „Krypto-Schurken“ – der Technologie gewidmet, die dem Bitcoin zugrunde liegt: der Blockchain. Sie gelte als Heilmittel für die Probleme der Welt, sei in Wahrheit aber die „am wenigsten nützliche Technologie in der Geschichte der Menschheit.“ [... ]Roubini hält nichts von all dem. Den Bitcoin nennt er vor dem Senat sogar „Shitcoin“. Aber selbst das, sagt der Ökonom, sei noch zu freundlich. Es handele sich um eine Beleidigung von Dünger, der im Vergleich zu der Währung sehr wertvoll sei.“
Damit hatte der Ökonom seinen Fundus an starken Worten allerdings noch nicht ausgeschöpft. Bitcoin, das sich als völlig dezentralisiert preist, sei “zentralisierter als Nordkorea“, sei langsam und ineffizient  und funktioniere im Grunde genommen “wie eine schlechte Version von Microsoft Excel“, gab er zu Protokoll.
Ausserdem sprach er auch noch allen Politikern und Beamten ins Gewissen, die glauben, mit Bitcoin und Blockchain ihre Wirtschaft entwickeln zu können: Krypto-Land bestehe vor allem aus Betrügern, selbstsüchtigen Hausieren, Betrügern, Marktschreier, Scharlatanen und Kriminellen.

Roubini führte in seiner Stellungnahme auch die enorme Energieverschwendung an, die durch die digitale “Herstellung“ von Bitcoin anfällt (wir haben darüber berichtet). Dieser Bedarf wird entweder enorm weiterwachsen, von ungefähr einem halben Prozent des globalen Energieverbrauchs, wo er heute steht, auf bis zu fünf Prozent (!) - oder er wird zurückgehen. Die Kurve wird in die gleiche Richtung zeigen, wie der Bitcoin-Wechselkurs.  

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