Die "Herstellung" von Bitcoin verbraucht extrem viel Energie. Kritiker sind davon überzeugt, dass es das nicht wert ist. Bild CC |
Ein Bitcoin kostete heute (um 16 Uhr) rund
6200 Dollar und fast gleichviele Schweizer Franken. Damit hat die Währung seit
ihrem Höhenflug Ende 2017 rund 70
Prozent an Wert verloren, was die meisten Krypto-Apostel nicht weiter stört. Genau
das ist es, was Nouriel Roubini meint, wenn er davon spricht, dass Bitcoin als
Währung total überschätzt werde. Bitcoin sei die “Mutter des Betruges“ und die
Welt stehe mitten in einer Krypto-Apokalypse“. Der Grund: Die beispiellose
Bitcoin-Blase sei nur möglich gewesen, weil so viele Menschen absolut ohne
Finanzwissen - “Menschen, die den Unterschied zwischen Aktien und Anleihen nicht
kennen“ - in einen manischen Krypto-Rausch verfallen seien:
“Viele hätten Angst gehabt, den Boom zu verpassen. Und Scharlatane hätten das gnadenlos ausgenutzt. Auf dem Höhepunkt des Hypes drehten sie Roubini zufolge ahnungslosen Anlegern Bitcoins an, wo sie konnten. Tatsächlich verloren alle, die Ende 2017 kauften, viel Geld. Nach diesem „Krypto-Blutbad“, fährt Roubini fort, hätten sich die Schwindler – er nennt sie „Krypto-Schurken“ – der Technologie gewidmet, die dem Bitcoin zugrunde liegt: der Blockchain. Sie gelte als Heilmittel für die Probleme der Welt, sei in Wahrheit aber die „am wenigsten nützliche Technologie in der Geschichte der Menschheit.“ [... ]Roubini hält nichts von all dem. Den Bitcoin nennt er vor dem Senat sogar „Shitcoin“. Aber selbst das, sagt der Ökonom, sei noch zu freundlich. Es handele sich um eine Beleidigung von Dünger, der im Vergleich zu der Währung sehr wertvoll sei.“
Damit hatte der Ökonom seinen Fundus an starken Worten allerdings noch nicht ausgeschöpft. Bitcoin, das sich als völlig dezentralisiert preist, sei “zentralisierter
als Nordkorea“, sei langsam und ineffizient und funktioniere im Grunde genommen “wie eine
schlechte Version von Microsoft Excel“, gab er zu Protokoll.
Ausserdem sprach er auch noch allen
Politikern und Beamten ins Gewissen, die glauben, mit Bitcoin und Blockchain
ihre Wirtschaft entwickeln zu können: Krypto-Land bestehe vor allem aus
Betrügern, selbstsüchtigen Hausieren, Betrügern, Marktschreier, Scharlatanen
und Kriminellen.
Roubini führte in seiner Stellungnahme auch
die enorme Energieverschwendung an, die durch die digitale “Herstellung“ von Bitcoin
anfällt (wir haben darüber berichtet). Dieser Bedarf wird entweder enorm
weiterwachsen, von ungefähr einem halben Prozent des globalen
Energieverbrauchs, wo er heute steht, auf bis zu fünf Prozent (!) - oder er
wird zurückgehen. Die Kurve wird in die gleiche Richtung zeigen, wie der Bitcoin-Wechselkurs.
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