Wenn die Spionage-Hardware gleich in der chinesischen Chipfabrik in den Server eingebaut wird, wird es schwierig, mit der Datensicherheit. Bild CC |
Die Bloomberg-Geschichte liest sich wie eine
Cyber-Crime-Story, die auf Netflix eine spannende Serie abgeben würde. Sie
beginnt mit Amazons Evaluation eines Start-Ups im amerikanischen Bundesstaat Oregon.
Die Firma, genannt Elemental, stellte Video-Kompressionssoftware her, die auch
im US-Verteidigungskomplex verbreitet eingesetzt wird. Als es dann darum ging,
das Hauptprodukt der Firma zu untersuchen, die teuren Cloud-Server, die Elemental
ihren Kunden verkauft, gab es eine böse Überraschung, wie Bloomberg schreibt:
“Auf den Mainboards der Server, fanden die Tester einen winzigen Mikrochip, nicht viel grösser als ein Reiskorn, der nicht Teil des ursprünglichen Designs war. Amazon meldete die Entdeckung den US-Behörden - und ein Schaudern ging durch die Geheimdienste. Die Server von Elemental befinden sich nämlich in den Rechenzentren des Verteidigungsministeriums, den Drohnenoperationen der CIA und den Bordnetzen der Kriegsschiffe der Marine. Und Elemental war nur einer von Hunderten von Supermicro-Kunden. Während der anschliessenden streng geheimen Untersuchung, die mehr als drei Jahre später immer noch offen ist, stellten die Ermittler fest, dass die Chips es den Angreifern erlaubten, eine verdeckte Tür zu jedem Netzwerk zu öffnen, das mit den geänderten Computern ausgestattet war. Mehrere Personen, die mit der Materie vertraut sind, sagen, dass Ermittler herausgefunden haben, dass die Chips in Fabriken eingebaut wurden, die von Subunternehmern in China betrieben werden.“
Die Geschichte wurde natürlich bereits von
vielen europäischen Medien aufgegriffen, und man darf davon ausgehen, dass die Affäre
auch betreffend der politisch-wirtschaftlichen Verwerfungenen zwischen den USA
und China nicht hilfreich sein wird, weil sie dem chinesischen Staat, Spionage
und Wirtschaftsspionage genauso vorwirft, wie das auch der amerikanische
Präsident zu tun pflegt. Ein Problem gibt es allerdings noch. Die betroffenen
Internetgiganten dementieren allesamt:
“Unklar ist, ob die Firmen von den manipulierten Chips wussten. Laut Bloomberg wurden die Spionagechips aus China bereits 2015 von Apple entdeckt, wo es offenbar zu ungewöhnlichen Netzwerkaktivitäten kam. Apple soll die Informationen auch an das FBI weitergeben haben, heißt es in dem Bloomberg-Bericht. Auch Amazon soll den US-Behörden nach der Entdeckung der manipulierten Teile Zugang zu seiner sabotierten Hardware gegeben haben. Die beiden Unternehmen stellen dies aber in Abrede. Man habe keinerlei manipulierte Chips oder Hardware auf Unternehmensservern gefunden, teilten sowohl Amazon als auch Apple mit. Supermicro wollte den Bericht nicht kommentieren.“
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