Eine
Frau bewegt sich auf einem Trottoir in Richtung einer Kellergrube, die durch
eine hüfthohe, geöffnete Abdeckung sozusagen abgesperrt ist. Weil sie sich aber
nicht auf den Fussweg, sondern auf ihr Smartphone konzentriert, prallt sie in
die Abdeckung und fällt zwei Meter tief ins Kellerloch. Das Video, welches dieser Tage in den Medien
die Runde macht (siehe unten), ist gewissermassen ein Sinnbild, für die
digitale Entwicklung unseres täglichen Lebens – oder könnte es zumindest sein.
Kommunikation,
Konsum und Freizeitgestaltung haben sich in den letzten Jahrzehnten durch die
Digitalisierung enorm verändert. Getrieben wird diese Veränderung von den
sogenannten Digital
Natives, also jener Generation, die mit der Digitalisierung aufgewachsen
ist. Eine aktuelle
Studie der deutschen Postbank zeigt, dass in dieser Altersgruppe 85 Prozent
der unter 35jährigen WhatsApp, Facebook und Co. benutzen, um sich zu verabreden
oder andere Aktivitäten zu koordinieren. Online-Banking ist sowieso
selbstverständlich geworden, und auch private Beziehungen werden immer öfter
digital gepflegt. Auch Online-Shopping ist heute so gewöhnlich, dass schon ein
guter Teil der Konsumenten mehr im virtuellen Shop einkauft, als im stationären
Laden.
Möglich
wurden diese Entwicklungen durch die enorme Verbreitung des Smartphones. Die
allermeisten User benutzen ihr Smartphone um damit im Internet aktiv zu sein –
bei den Digital Natives sind es fast alle Anwender.
Doch,
wie das erwähnte Video zeigt, gibt es im digitalen Leben auch Fallgruben, die,
wenn immer möglich, zu umgehen sind. Beispiele gefällig?
· In
den USA passiert jeder
vierte Verkehrsunfall, weil ein Lenker am Handy eine Nachricht getippt hat,
bei mehr als 60 Prozent aller Unfälle sind Handys irgendwie involviert.
· Die
Zahl der im Verkehr getöteten Fussgänger hat in den letzten Jahren (ebenfalls
in den USA) stark zugenommen, was Experten auf unaufmerksame – durch Smartphones
abgelenkte – Fussgänger zurückführen.
· Auch
Online-Banking ist
nicht ungefährlich. Phishing, Trojaner, falsche Überweisungen und andere
Tricks zielen alle darauf ab, den Bankkunden in eine Falle zu locken und an
sein Geld zu kommen.
· Online-Shopping hat ebenfalls problematische
Seiten – sogar auf gesellschaftlicher Ebene. Gerade weil es so gut
funktioniert und so viele Kunden anlockt, wird der digitale Handel in den
nächsten Jahren den Detailhandel aufmischen, mit Folgen für Geschäftsinhaber,
Arbeitsplätze und sozial-urbane Strukturen.
· Dass
private Beziehungen schwierig sein können, wissen wir alle. Virtuelle
Dating-Portale wie Tinder, sollen zumindest helfen die Chance auf eine
Beziehung verbessern. Dass dies auf verschiedenen
Ebenen problematisch sein kann, ist nicht überraschend.
Und trotzdem wird die digitale Gesellschaft unser aller Heimat werden. Fallgruben werden dabei immer wieder auftauchen - wir müssen einfach versuchen, sie zu vermeiden.
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