Tuesday, October 18, 2016

Stromausfall bei uns, weil die Russen Hillarys E-Mails gehackt haben?

Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass ein Cyber-War, der zwischen zwei Grossmächten wie den USA oder Russland geführt würde, auch in Europa zu beträchtlichen Kollateralschäden führen würde. Das Internet ist nämlich so konstruiert, dass es bei Teilausfällen andere Leitungen und Server in Beschlag nimmt – solange solche zur Verfügung stehen.

WikiLeaks bietet tausende von E-Mails zum Download an, die angeblich von
Russischen Hackern gestohlen worden sind.             Schreenshot wikileaks.org
Gerade jetzt, während des amerikanischen Präsidentenwahlkampfs ist das Thema wieder aktuell: Die Russen seien es, die in den USA E-Mails gehackt und es  für WikiLeaks möglich gemacht hätten, unzählige E-Mails der Kandidatin Hillary Clinton zu verbreiten, sagt die amerikanische Regierung. Deshalb wird mit dem ganz grossen Cyber-Knüppel gedroht, wie ZDnet.de unter der Überschrift “USA drohen Russland mit Cyberangriff“ berichtet:
“Die US-Regierung hat im Streit mit Russland über angeblich politisch motivierte Cyberangriffe auf US-Institutionen und Bürger nachgelegt. Nach der öffentlichen Schuldzuweisung Ende vorletzter Woche drohte Vizepräsident Joe Biden zumindest indirekt mit Gegenmaßnahmen. Es sei geplant, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin „eine Nachricht zu schicken“, sagte Biden in einem Interview mit NBC News. Die „Nachricht“ werde klar und angemessen sein, ergänzte Biden. Die USA verfügten über die benötigten Ressourcen. „Es wird zu einer Zeit geschehen, die wir selbst wählen und die die größte Wirkung haben wird“. Auf die Frage, ob die Öffentlichkeit davon erfahren werde, antwortete Biden: „Ich hoffe nicht.“
Diese Hoffnung des Vizepräsidenten könnte sich nicht erfüllen, wenn man den Experten auf der IKT-Sicherheitskonferenz glauben darf. Diese warnen nämlich davor, dass ein Cyberkonflikt auch unbeteiligte Länder schwer treffen würde:
“Backbone Gateways sind die Hauptschlagadern des Internets. Wenn durch Störungen oder Angriffe einige Gateways beschädigt werden bzw. ausfallen, wird der Datenstrom über die verbliebenden Backbone Gateways geleitet, um so die Verfügbarkeit des Internets weiterhin zu gewährleisten.
Aber welche Konsequenzen resultieren aus der Tatsache, dass die vorhandenen Backbone Gateways in Europa - die eine primäre Rolle für die Sicherstellung der Konnektivität des gesamten Internets in Europa einnehmen - als Bestandteil einer Cyberdoktrin anderer Staaten 'missbraucht' werden können? […]Unter der Prämisse, dass in den Cyberkonflikten Waffen zur IP- und Datenpaket-Transformation zur Anwendung kommen, und die sich außerhalb des US-Territoriums befindlichen DoD-Gateways in Deutschland und Japan zum Angriff / zur Verteidigung eingesetzt werden, führte die Simulation zu einer Überlastung der vernetzten Backbone Gateways in Europa und Asien.“
Eine derartige Überlastung könnte schwerwiegende Folgen haben, warnen die Sicherheitsexperten:
Eine Restkapazität von lediglich 1,9 bis 7,2 Prozent der Backbone Gateways für nicht 'konfliktbedingten' Datenverkehr, wäre nicht mehr ausreichend, um in Europa Datenverbindungen aus Mobilfunknetzen oder Leit- und Steuerungssystemen für kritische Infrastrukturen aufrecht zu erhalten. Eine der möglichen negativen Folgen: Ein grossflächiger Stromausfall in Deutschland, Österreich und der Schweiz!

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