Was man schon länger geahnt hat, ist jetzt bewiesen: Viele populäre Apps für Smartphones geben Daten über ihre User an andere Firmen weiter. Eigentlich logisch; wenn die App schon nichts oder nur wenig kostet, will man wenigstens mit den Userdaten Geld verdienen.
Im Web sind hunderttausende von Apps zu finden. Nicht immer ist klar, was sie im Hintergrund tun. |
Das Wall Street Journal hat über 100 Apps getestet und dabei herausgefunden, dass in vielen Fällen sogar die Gerätenummer des Anwenders weitergegeben wird. Damit kann der User identifiziert werden. Andere Apps geben den aktuellen Gerätestandort und persönliche Daten wie Alter und Geschlecht der Benutzer weiter – was natürlich vor allem für lokale Werbung im m-Commerce sehr nützlich sein kann. Zitat aus der NZZ:
“Zu den schlimmsten Datenschnüfflern zählt demnach das Programm TextPlus 4, ePhone-Programm für Textnachrichten, das die Handy-ID-Nummer zusammen mit Postleitzahl, Alter und Geschlecht des Eigentümers an acht Werbefirmen weitergibt. Ähnliches gilt für die Internet-Musikanwendung Pandora, die sowohl bei iPhone- als auch Android-Besitzern Daten an Werbetreibende verrät […]
iPhone-Apps übertragen der Studie zufolge generell mehr Informationen als Android-Apps. Trotz Apples Behauptung, dass solche Übertragungen ohne die Zustimmung des Benutzers unmöglich seien und ihm genaue Angaben über die Art und den Bestimmungsort der gelieferten Daten zur Verfügung stehen, würden diese Regeln gebrochen…“
Die Frage ist, wie viele Anwender sich an diesen Datenlecks stören – vor allem die jüngere Generation ist ja bekanntlich sehr freigiebig mit persönlichen Informationen, und es scheint, als ob sich diese Gleichgültigkeit bei den sogenannten ’Digital Natives’ eher noch verstärkt. Vielleicht müssen App-Nutzer ganz einfach damit leben, dass sie einen Teil ihrer Privatspähre aufgeben. Gemäss Wall Street Journal ist es nämlich sozusagen unmöglich, den externen Zugriff durch App-Providers auf individuelle Smartphone-Daten zu verhindern.
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