Saturday, April 4, 2020

Und plötzlich sind Selbstbedienungskassen beliebt

Selbstbedienungskassen sind nicht bei allen Kunden beliebt - aus ganz unterschiedlichen Gründen. Doch die Coronavirus-Pandemie und der plötzlich lebenswichtige persönliche Abstand wirken sich auch auf das Verhalten an der Kasse aus. Eine aktuelle Befragung zeigt, dass Selbstbedienungskassen in den Zeiten der Seuche bevorzugt werden. Bargeld hingegen ist plötzlich nicht mehr sehr beliebt.

Selbstbedienungskassen: Wer Abstand halten will, liebt sie.     Bild Wikimedia
In Deutschland gibt es heute mehr als 1000 Läden mit 5000 Selbstbedienungskassen, wo Kunden und Kundinnen ihren Scan- und Bezahlvorgang selbst in die Hand nehmen können. Die Schweiz, wo Migros und Coop die Digitalisierung an der Kasse vorantreiben,  liegt mit ihren Zahlen aber nicht weit hinter Deutschland - wenn überhaupt.
Am weitesten Fortgeschritten ist der Trend aber in Nordamerika, wo in den USA und Kanada Tausende solcher Kassen zum Einsatz kommen. Diese Digitalisierung bringt den Ladengeschäften grosse Einsparungen, birgt aber auch Konfliktpotential. Das kundeneigene Scannen der Artikel – stationär an der Kasse oder mobil am Regal – wird von vielen Detailhändlern klar als zusätzlicher Kundenservice verstanden und gewinnt in Zeiten von Corona zusätzlich an Bedeutung.  Allerdings nur, wenn dabei strikte Hygienemassnahmen eingehalten werden, wie an so vielen anderen Orten auch. Das empfiehlt auch das Bundesamt für Gesundheit.  
Das Publikum scheint jedenfalls der Selbstbedienungskasse mehr zu trauen, wenn es um die Hygiene geht, wie eine aktuelle deutsche Umfrage ergab. Vor der Corona-Pandemie gaben nur knapp 40 Prozent der Befragten an, solche Kassen oder sogar kassenlose Checkouts gegenüber bedienten Kassen zu bevorzugen. In Pandemiezeiten hat sich nun dieser Anteil signifikant erhöht. Rund 80 Prozent der aktuell Befragten haben stationäre Self-Checkout-Kassen oder mobile Selfscanning-Systeme wahrgenommen und 60 Prozent wünschen sich, dass es mehr von diesen Kassen gäbe. Das Argument: Es geht darum, den Kontakt zu anderen Menschen und das Anfassen von Kassenband und Warentrenner vermeiden zu können.
Auch in der Art der Bezahlung ergaben sich seit der Pandemie starke Veränderungen: Vor der Seuche bevorzugten noch 38 Prozent die Barzahlung, ihr Anteil beträgt nur noch 18 Prozent.  Während 42 Prozent dabei die klassische Kartenzahlung bevorzugen, nutzen weitere 31 Prozent das kontaktlose Bezahlen und rund acht Prozent die mobilen Zahlungsvarianten.

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