Wer weiss, vielleicht kostet das Smartphone morgen viel mehr - oder viel weniger. Preisschwankungen im Onlinehandel verunsichern die Kunden. Screengrab mediamarkt.de |
Solche Preisschwankungen scheinen im Onlinehandel durchaus normal zu sein, wie deutsche Konsumentenschützer herausgefunden haben, die 34 Tage lang die Preise von mehr als tausend Produkten bei 16 Onlinehändlern verfolgt haben. Das Resultat ist einigermassen ernüchternd, bestätigt aber die Erfahrungen viele Online-Kunden: 15 von 16 untersuchten Online-Händlern ändern regelmässig die Preise für Teile ihres Sortiments. “Dynamische Preisdifferenzierung“ heissen diese Schwankungen, und sie werden immer verbreiteter eingesetzt. Das Brandenburger Marktwächterteam stiess in seiner Untersuchung bei 37 Prozent der beobachteten Preise auf Schwankungen. Knapp zwei Drittel der variierten Preise änderten sich bis zu dreimalig, 36 Prozent bis zu 15malig und 4 Prozent sogar häufiger, bis zu 32 Mal, innerhalb der beobachteten 34 Tage. 30 Prozent der Preise wurden teils mehr als verdoppelt. Im Falle eines Handys von Mediamarkt lagen ganze 220 Euro zwischen dem niedrigsten und dem höchsten angebotenen Preis.
Dass solche Preisschwankungen bei Verbrauchern für Verunsicherung sorgen, ist klar. Es gibt keine Preistransparenz mehr. “Der Kunde kann nicht einschätzen, ob er bei seinem Kauf gerade spart oder draufzahlt. Zudem hat er keinen verlässlichen Referenzpreis mehr, an dem er den Wert eines Produkts bemessen kann,“ erklären die Forscher.
Am Ende wird sich der Online-Handel mit diesen Preisschwankungen wohl selber schaden. Die fehlende Transparenz lässt das Vertrauen der Kunden schwinden. Fast ein Drittel der Befragten empfindet einen Händler, der seine Preise ständig ändert, als weniger zuverlässig und kauft beim nächsten Mal woanders.
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