Monday, October 17, 2022

Im erdnahen Orbit wird es eng

Bald gibt’s auch Amazon-Internet aus dem All: Zwar hat Amazon diese Woche den Start seiner ersten Internet-Satelliten auf den Beginn des nächsten Jahres verschoben, aber Elon Musks Starlink muss sich trotzdem auf einen schwergewichtigen Konkurrenten einstellen.

   

Der Wechsel der Trägerrakete, von der RS1-Rakete von ABL Space Systems zur neuen Vulcan Centaur-Rakete der United Launch Alliance (ULA) hat dazu geführt, dass der Start für Amazons Starlink-Konkurrenten verspätet stattfinden wird. Ursprünglich sollten die zwei Prototypen für eine erdnahe Umlaufbahn Ende dieses Jahres starten. Amazon gab keine Erklärung für die späte Verschiebung ab. Das Unternehmen arbeite noch an der Fertigstellung der Satelliten - Kuipersat-1 und Kuipersat-2 - und geht davon aus, dass sie im Laufe dieses Jahres fertiggestellt werden. In einer Mitteilung gab Amazon bekannt:

«Unsere Prototyp-Mission wird uns helfen zu testen, wie die verschiedenen Teile unseres Satellitennetzwerks zusammenarbeiten, indem wir reale Daten aus dem Weltraum zu den Ergebnissen unserer umfangreichen Labortests, Feldarbeit und Simulationen hinzufügen. Wir werden die Erkenntnisse aus der Mission nutzen, um das Design, den Einsatz und die Betriebspläne für unser kommerzielles Satellitensystem zu finalisieren, das Kunden auf der ganzen Welt zuverlässiges und erschwingliches Breitband zur Verfügung stellen wird.»

Amazon hatte im April bekanntgegeben, dass man 83 Starts geplant habe, hat diese Zahl aber inzwischen auf 92 erhöht. Damit soll der Grossteil der 3’236 Satelliten in den Weltraum befördert werden, die das Unternehmen für seine Pläne braucht (Starlink plant ein Vielfaches dieser Zahl). Neben ULA und ABL arbeitet Amazon auch mit dem französischen Unternehmen Arianespace und der Firma Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos zusammen. 

Ein Problem zeichnet sich allerdings ab. Starlink, OneWeb und andere Satelliteninternetanbieter werden im erdnahen Orbit tausende von Satelliten platzieren. Wie sich das längerfristig auf die Lichtverschmutzung des Nachthimmels und die generelle Funktionalität dieser und anderer Satelliten auswirken wird, bleibt abzuwarten.



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