Friday, May 22, 2020

Umfrage zeigt: Lösegeld zahlen lohnt sich nicht

Ransomware-Angriffe sorgen regelmässig für Schlagzeilen, und die Folgen können für ein unvorbereitetes Unternehmen sehr teuer werden. Die britische IT-Sicherheitsfirma Sophos hat jetzt eine Umfrage unter 5000 IT-Managern durchgeführt, um herauszufinden, was Ransomware-Angriffe in einer Firma bewirken können und tatsächlich bewirkt haben.

Es lohnt sich, Firmendaten zu sichern, damit sie im Notfall wiederhergestellt
werden können.                                                         Bild Wikimedia commons
 Die Ergebnisse der Umfrage  sind teilweise überraschend: Fast drei Viertel der Lösegeld-Angriffe führten dazu, dass die betroffenen Daten tatsächlich verschlüsselt wurden. Von den befragten Unternehmen waren 51 Prozent im letzten Jahr mit Lösegeldforderungen konfrontiert worden. Bei rund drei Viertel dieser Angriffe gelang es den Kriminellen denn auch, die Daten zu verschlüsseln.
26 Prozent der Organisationen, deren Daten verschlüsselt wurden, erhielten ihre Daten durch Zahlung des Lösegelds zurück. 95 Prozent der Organisationen, die das Lösegeld zahlten, konnten ihre Daten wieder herstellen. Insgesamt gelang es 94 Prozent der Organisationen, deren Daten verschlüsselt wurden, diese wieder herzustellen. Mehr als doppelt so viele erhielten sie aber über ihre Backups zurück, als durch die Zahlung des Lösegelds.
Die Zahlung des Lösegelds verdoppelt die Kosten eines Lösegeldangriffs. Sophos gibt an, dass sich die  durchschnittlichen Kosten für die Behebung der Auswirkungen eines Lösegeldangriffs - unter Berücksichtigung von Ausfallzeiten, Personalzeit, Gerätekosten, Netzwerkkosten, entgangenen Gelegenheiten und gezahltem Lösegeld - auf rund 730‘000 US-Dollar für Organisationen, die das Lösegeld nicht zahlen und auf rund 1‘450‘000 US-Dollar für Organisationen, die es zahlen, belaufen.
Im Übrigen haben 84 Prozent der befragten Organisationen zwar eine Cybersicherheitsversicherung, aber nur 64 Prozent haben eine Versicherung, die auch Lösegeldforderungen abdeckt. Bei den Organisationen, die eine Lösegeld-Versicherung haben, ist es in 94 Prozent der Fälle, in denen das Lösegeld bezahlt wird, die Versicherungsgesellschaft, die zahlt.
59 Prozent der Angriffe, bei denen Daten verschlüsselt wurden, betrafen Daten in der öffentlichen Cloud. Es ist  wahrscheinlich, dass die Befragten den Begriff der öffentlichen Cloud weit auslegten, und auch Cloud-basierte Dienste wie Google Drive und Dropbox dazu zählen. Trotzdem ist klar: Cyberkriminelle zielen auf Daten ab, wo immer sie gespeichert sind, und die Daten zeigen, dass auch hier Vorsicht besser (und günstiger) ist als Nachsicht.
Detaillierte Informationen zu dieser Umfrage können Sie hier kostenfrei abrufen (pdf, englisch).

No comments:

Post a Comment