Monday, February 24, 2020

Höhere Preise und Lieferverzögerungen: Der Online Handel spürt die Coronavirus-Epidemie

Nun wirkt sich die Coronavirus-Epidemie nicht mehr nur auf die globale Lieferkette, sondern auch auf den Schweizer Onlinehandel aus. Digitec-Galaxus, das grösste Schweizer Online-Warenhaus ist der erste Onlinehändler, der seine Kunden über mögliche Konsequenzen informiert: Demnach melden Hersteller Engpässe, Verspätungen und höhere Preise. Betroffen sind natürlich auch andere Händler.

Das Covid-19-Virus könnte sich noch viel stärker auf die globale Wirtschaft
auswirken als bisher.                                                                      Bild pixabay
Bis vor kurzem waren in den europäischen Lagern trotz Coronavirus-Epidemie noch genug Produkte verfügbar. Nun spitzt sich die Lage zu: Inzwischen melden immer mehr Hersteller und Händler, dass die Puffermengen allmählich aufgebraucht sind. Die Folge: Lieferengpässe, Verspätungen und höhere Preise.Die Aufzählung auf der Website des Online-Händlers zeigt, wie empfindlich globale Lieferketten sind. Das Covid-19-Virus treibt sein Unwesen seit einigen Wochen - und wie die aktuellen Meldungen zeigen, ist nicht anzunehmen, dass die Krise schnell vorbei sein wird. Die Kundeninformation auf der Website von Digitec-Galaxus steht unter dem Titel: “Lieferengpässe und höhere Preise wegen Coronavirus“. Im Text heisst es:
“Atemschutzmasken sind bei uns grösstenteils ausverkauft; die Produktion kann die Nachfrage nicht decken. Desinfektionsmittel und Fieberthermometer haben wir noch einige an Lager, aber auch hier zeichnen sich Lieferschwierigkeiten ab. iPhones von Apple sind kaum noch verfügbar: Wir verkaufen noch die Geräte, die wir an Lager haben, frische Lieferungen gibt es aber momentan praktisch keine mehr. Zwischenhändler, die noch Geräte an Lager haben, verlangen mittlerweile 5 bis 10 Prozent höhere Preise als vor dem Ausbruch der Coronavirus-Epidemie.Bosch hat bei seinen Elektro-Werkzeugen Lieferverzögerungen gemeldet. Xiaomi hat Verspätungen angekündigt, ohne ein Ende des Engpasses zu nennen. Zwischenhändler haben die Preise um 5 bis 10 Prozent erhöht.Bei PC-Komponenten und Speichermedien haben diverse Hersteller Lieferverzögerungen gemeldet. So auch Intel, MSI, AMD und ASUS. Ausserdem wurden Preiserhöhungen angekündigt.Tablets: Apple, Samsung und Amazon haben Lieferverspätungen gemeldet, ebenfalls ohne ein Ende des Engpasses zu nennen…“
In der Schweiz sind wir allerdings im Vergleich zu anderen Ländern, vor allem China, noch kaum betroffen. In China sind die Auswirkungen auf die Menschen und die Wirtschaft enorm. Die Industrie, vom Autoverkauf über den Reiseverkehr bis hin zum Einzelhandel, wurde ab dem 23. Januar effektiv stillgelegt, da der Zugang zu Wuhan, einer Industriemetropole mit 11 Millionen Einwohnern im Zentrum des Ausbruchs, weitgehend gesperrt wurde. Die Reisebeschränkungen wurden dann auf Städte mit gesamthaft mehr als 60 Millionen Einwohnern ausgeweitet, während die Beschränkungen für den Geschäftsverkehr landesweit in Kraft traten  Die Neujahrsferien wurden verlängert, um Fabriken und Büros geschlossen zu halten.  Landesweit wurden Tausende von Restaurants und Kinos geschlossen, um die Menschenmassen daran zu hindern, sich zu versammeln. Immerhin läuft vorläufig jener Teil des Online-Handels noch, der jene Menschen bedient, die in Quarantäne sitzen und darauf warten, dass ihr Albtraum endlich endet. 

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