Monday, February 10, 2020

Die Mobilfunk-Branche fürchtet sich vor dem Virus

Das Coronavirus breitet sich weiter aus und beeinträchtigt die weltweite Wirtschaft auch im digitalen Bereich. Bereits haben sich fünf grosse Unternehmer vom Mobile World Congress in Barcelona abgemeldet, das letzte davon Sony.

Das Digitalmagazin Mashable sieht schwarz für den diesjährigen Mobilfunk
Kongress in Barcelona und prognostiziert "eine Geisterstadt". 
Screengrab Mashable
Der GSMA Mobile World Congress in Barcelona soll in 14 Tagen starten, genau gesagt am 24. Februar. Die Konferenz ist gewöhnlich der Treffpunkt der weltweiten Mobilfunk-Branche schlechthin, und es werden jeweils rund 100‘000 Teilnehmer erwartet. Neben Produktinnovationen und Seminaren werden aktuelle Trends der Branche besprochen und präsentiert. Der Kongress versteht sich als Leitmesse für Handys, mobiles Internet und mobile Anwendungen. Doch dieses Jahr ist alles etwas anders. Bis heute Montag haben sich bereits fünf grosse Unternehmen aus Furcht vor den Konsequenzen des Coronavirus‘ kurzfristig von der Veranstaltung zurückgezogen. Die bis jetzt noch kurze Liste der Absagen enthält prominente Namen: Neben Sony sind das Amazon, der südkoreanische Hersteller LG Electronics , der schwedische Gerätehersteller Ericsson und der US-Chiphersteller Nvidia. Die Sorgen der Menschen über den Coronavirus sind berechtigt: Die Zahl der Coronavirus-Todesopfer ist inzwischen allein auf dem chinesischen Festland auf über 900 angestiegen, wobei mehr als 40‘000 Menschen infiziert wurden. Inzwischen haben schon mehr als zwei Dutzend Länder mit dem Virus zu kämpfen, das mehr als 330 Menschen ausserhalb Chinas krank gemacht hat.
Die prominenten Absagen geschahen trotz Massnahmen der Veranstalter, die dazu dienen sollten, das Virus und die Angst der Besucher in Schranken zu halten. So wurde es Menschen aus der chinesischen Provinz Hubei, wo der Ausbruch des Coronavirus begann, untersagt, an der Konferenz teilzunehmen. Besucher aus China müssen nachweisen, dass sie sich mindestens zwei Wochen lang vor der Veranstaltung nicht in China aufgehalten haben. Diese Massnahmen ergänzen frühere Massnahmen, die darauf abzielen, die Verbreitung des Virus zu verhindern, einschliesslich des Austauschs von Mikrofonen nach jedem Redner und der Empfehlung an alle Teilnehmer, keine Hände zu schütteln. Chinesische Unternehmen haben zusätzliche Massnahmen angeordnet: Huawei und ZTE haben die in China ansässigen Mitarbeiter angewiesen, sich vor der Veranstaltung selbst zu isolieren, und europäische Mitarbeiter zu rekrutieren, um diejenigen zu ersetzen, die nicht aus China kommen können.
Das spanische Festland wurde bis jetzt noch nicht vom Virus betroffen, es wurden aber zwei Fälle auf Mallorca und den kanarischen Inseln nachgewiesen.
Im Jahr 2019 stammten laut Veranstalter rund 6 Prozent der Teilnehmer des Mobile World Congress aus China.




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