Sie müssen Ihre Passwwörter nicht ständig wechseln, damit sie sicher bleiben. Bild Pixabay |
Eine Umfrage des IT-Portals PCMag bei 2‘500
Anwendern in den USA hat zutage gebracht, dass 35 Prozent der User immer mit den
gleichen Passwörtern operieren. Gewechselt wird nur, wenn es einen direkten
Anlass dafür gibt, zum Beispiel Hinweise auf eine Gefährdung. Dann gibt es aber
auch Anwender am anderen Ende des Spektrums - rund 20 Prozent der Befragten
geben an, ihre Passwörter mindestens jede Woche zu wechseln.
Gemäss Experten liegen jene User, die ihre
Passwörter nur ändern, wenn eine Gefährdung vorliegt, gar nicht so falsch. Das
Amerikanische Institut für Normen und Technologie (NIST) ist nämlich davon
abgerückt, Passwortwechsel alle 90 Tage zu empfehlen. Das sei ein Fehler
gewesen, sagt Bill Burr, der damalige Autor der Empfehlungen - genauso wie das
mühsame Kreieren von Passwörtern aus Buchstaben, Sonderzeichen und Zahlen.
Lange Phrasen seien besser geeignet:
“Der heute 72-Jährige arbeitete beim National Institute of Standards and Technology, einer US-Behörde, die unter anderem für Technologiestandards zuständig ist. 2003 verfasste er dort das achtseitige Dokument "NIST Special Publication 800-63. Appendix A". Es enthält Empfehlungen, zu welcher Art Passwörter Behörden, Unternehmen und Webseitenbetreiber ihre Nutzer und Mitarbeiter zwingen sollen. Der Text wurde zum Kanon, weltweit richteten sich viele Organisationen danach. Und die Nutzer ärgerten sich. Heute ist Burr in Rente. Dem Wall Street Journal sagte er nun zu seinen Empfehlungen: "Vieles von dem, was ich getan habe, bereue ich." In diesem Sommer überarbeitete das NIST seine Empfehlungen komplett (alles zu den neuen Regeln hier).“
Passwörter und -Phrasen sind bei weitem
nicht die einzige IT-Sicherheitsvorkehrung. Deshalb hat die PCMag-Umfrage auch
nach anderen Risiken gefragt. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der User
glaubt, im Umgang mit IT kompetent genug zu sein, Cyber-Attacken abwehren zu
können. Immerhin 53 Prozent haben ein Antiviren-Programm installiert. 51 Prozent
der User sagen, dass sie für diese Sicherheit kein Geld ausgeben. Sie verlassen
sich also auf eingebaute Barrieren, wie Microsoft Defender oder kostenlose AV-Software.
Die Passwortempfehlungen, die wir heute befolgen sollten, könnten übrigens in ein paar Jahren komplett ungültig werden - falls nämlich Qantencomputer verfügbar werden sollten. Sie sollen so leistungsfähig werden, dass sie quasi jeden bisher sicheren Code knacken können. Dafür müssten sie allerdings zuerst einmal funktionieren.
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