Tuesday, February 3, 2015

Plastikgeld – mit Echtzeitwarnung?

Plastikgeld könnte so praktisch sein – die Angabe einer Nummer im Webshop genügt, und schon ist der Einkauf im Internet getätigt. Der ganze Abrechnungsaufwand läuft automatisch: Für den Händler entfällt die Rechnungsstellung, für den Käufer die Bezahlung per Anweisung.  Wenn da nur die vielen Gauner nicht wären, deren einziges Ziel es ist, mit unseren Kreditkarten Geld auszugeben. Dessen sind sich auch die Konsumenten bewusst – und sie denken durchaus mit, wenn es um die Eindämmung der Kreditkartenbetrügereien geht.

Im digitalen Zeitalter müssen Diebe Kreditkarten nicht mehr physisch stehlen: es gibt genügend
andere Möglichkeiten, um damit zu betrügen.                                                           Bild pfw
Die Schäden die durch Kreditkartenbetrug verursacht werden, sind enorm: Obwohl die Kartenunternehmen und Banken immer leistungsfähigere Überwachungssysteme einsetzen, nehmen sie weiter zu. Wir haben keine Zahlen für Europa, aber in den USA sind es mehr als eine Milliarde Dollar pro Jahr. In den allermeisten Fällen müssen diese Schäden nicht von den einzelnen Karteninhabern übernommen werden – die Kartenunternehmen absorbieren sie als Teil der Geschäftskosten. Trotzdem schadet die Kartenkriminalität dem Geschäft – vor allem im Europäischen Onlinehandel wäre die Beteiligung wahrscheinlich um einiges höher, wenn die Konsumenten sich nicht über Betrug sorgen würden. Wie wir schon früher in unserem Blog festgehalten haben:
“Das Bezahlen per Kreditkarte hinterlässt für viele Kunden ein unsicheres Gefühl – vor allem dann, wenn sie schon mal Opfer von digitalen Wegelagerern geworden sind. Das ist schnell passiert – und zwar auch dann, wenn man gar nichts falsch gemacht hat. In vielen Fällen lässt sich nie eruieren, wie die Betrüger an die Kreditkartendaten gekommen sind. Der PC wird von einem Schutzprogramm bewacht und die Karte nur in seriösen Läden eingesetzt – und trotzdem ist es irgendeinem Gauner gelungen, an die Daten zu kommen…“
Die neue Studie eines Unternehmens, das sich mit prädiktiver Analytik und Softwarelösungen für Entscheidungsmanagement befasst, zeigt nun, dass Konsumenten durchaus dazu bereit sind, am Schutz ihrer Kredit- und EC-Karten aktiv mitzuarbeiten.
Die größte Sorge der Befragten beim Zahlungsbetrug sind nicht die finanziellen Verluste – wie erwähnt werden diese meistens von der Kartenfirma übernommen. Karteninhaber sorgen sich um die verlorene Zeit, die sie aufwenden müssen, um die durch Betrug verursachten Probleme wieder zu lösen.
Dementsprechend zeigte sich die Mehrheit der Befragten an Tools interessiert, die es ihnen ermöglichen, ihre eigene Zahlungssicherheit aktiv mitzugestalten. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass sie beispielsweise eine mobile App nutzen würden, mit der sie Zahlungsarten – etwa nur in Geschäften oder im Online- und Versandhandel – und ein
en Höchstbetrag für Kartenzahlungen festlegen können.
US-Verbraucher zeigten im Vergleich das höchste Interesse an Echtzeit-Benachrichtigungen: 63 Prozent der Befragten sagten, sie würden einen Service nutzen, der automatisch E-Mails oder Textnachrichten verschickt, wenn verdächtige Transaktionen mit einer Karte getätigt werden.
Tatsächlich funktionieren derartige Vorbeugungsmassnahmen oft hervorragend: So wurden wir beispielsweise von unserer Kreditkartenfirma an einem Samstagabend angerufen und darüber in Kenntnis gesetzt, dass soeben jemand in Berlin mit unserer Karte zwei Flugtickets gekauft habe – obwohl wir uns gerade in Nordamerika aufhielten.  Die Transaktionen wurden in der Folge gestoppt und auf unserer Abrechnung nie ausgewiesen…



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