Friday, August 3, 2012

Hübsche Hunde und Spammer

Die gutaussehenden Hunde sind ja wahrscheinlich noch die harmlosesten Facebook-Nutzer – auch wenn sie strenggenommen gegen die Geschäftsbedingungen verstossen. Schlimmer sind jene Benutzer, die falsche Facebook-Konten dazu nutzen, anonyme Spams zu verbreiten oder sich unter falschem Namen in Websites einzuloggen.

Facebook hat ein Fake-Problem: Mindestens 83 Millionen
Accounts sind gefälscht oder sonst illegitim.
Facebook hat, wie die meisten anderen Internet-Sites, die von den breiten Massen genutzt werden, ein Ehrlichkeitsproblem. Fast eine Milliarde Anwender haben sich bis heute bei Facebook registriert, genau sind es 955 Millionen. Das ist eindrücklich. Ebenso wie die Tatsache, dass 543 Millionen User das grösste der sogenannten social Networks auch mobil nutzen. Das freut die Werber! Weniger schön ist, was Facebook in seinem ersten Quartalsbericht nach dem Börsengang über gefälschte, unechte oder sonst illegitime Konten bekanntgeben musste. Man schätzt, dass 83 Millionen Accounts in diese Kategorie gehören – das wären dann immerhin 8,7 Prozent.
Es ist nicht bekannt, wie es Facebook möglich ist, so genau zwischen falschen und echten Usern zu unterscheiden - ausser dass aufgrund von Samples Berechnungen angestellt wurden. Man darf davon ausgehen, dass nur gerade die ganz offensichtlichen Fälscher entlarvt werden – würde heissen, dass die wahre Zahl der Fake-Accounts noch viel höher ist.
Das Ehrlichkeitsproblem, mit dem das inzwischen börsenkotierte Unternehmen hier zu kämpfen hat, wiederspiegelt wohl teilweise die Gesellschaft im Allgemeinen und die digitale Gesellschaft im Besonderen. Ein grosser Prozentsatz der User ist nun mal nicht bereit, mit dem richtigen Namen an den unzähligen digitalen Partys teilzunehmen, zu denen neben Facebook auch Partnerschaftssites und die Diskussionsspalten öffentlicher Medien gehören. Bei den letzteren führt die Anonymität der Teilnehmer dazu, dass die dezidierten Meinungen unabhängig von der Faktenlage allzu oft in giftigem Ton,  rücksichtslos und dazu noch in lausiger Sprache vertreten werden. Nun verantworten muss man sie nicht, wenn man sie zum Beispiel als „Peter Schlaumeier“ oder "Cowboy23" deponiert. Dieses Verhalten mag zwar dem gesellschaftlichen Diskussionsklima abträglich sein, ist aber im Zeitalter der sogenannten “Political Correctness“ zumindest teilweise verständlich.
Schlimmer sind wohl jene Konto-Fälscher, die ihre Accounts dazu benutzen, um andere User zu spammen. Bei Facebook schätzt man, dass es rund 15 Millionen solcher Konten gibt.
Was passiert, wenn Facebook findet, ein Konto sei nicht legitim? Es wird ganz einfach stillgelegt – der Eigentümer oder die Eigentümerin kann es nicht mehr benutzen. Allerdings bleibt es auf den Facebook-Servern gespeichert .
Wenn eine Facebook-Page allerdings fast 5 Millionen "Likes" erhält, wie jene von Boo, dem "herzigsten Hund der Welt", sieht scheinbar auch Facebook gerne mal über die eigenen Geschäftsbedingungen hinweg.  

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