Friday, April 22, 2022

Gemeinsames Ladegerät: EU-Parlamentarier einigen sich

Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments wollen endlich ein gemeinsames Ladegerät für tragbare elektronische Geräte einführen, um Elektroschrott zu reduzieren und die Nutzung verschiedener Mobiltelefone, Tablets und Digitalkameras zu erleichtern. Das hat jetzt auch der Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz klargemacht.

Die Vorschriften für einheitliche Ladebuchsen werden dafür sorgen, dass die Verbraucher nicht mehr bei jedem Kauf eines neuen Geräts ein neues Ladegerät und Kabel benötigen, sondern ein einziges Ladegerät für alle ihre kleinen und mittelgrossen elektronischen Geräte verwenden können. Mobiltelefone, Tablets, Digitalkameras, Kopfhörer und Headsets, tragbare Videospielkonsolen und tragbare Lautsprecher, die über ein Kabel aufgeladen werden können, müssten mit einem USB-Typ-C-Anschluss ausgestattet sein, unabhängig vom Hersteller. Ausnahmen würden nur für Geräte gelten, die zu klein sind, um einen USB-Typ-C-Anschluss zu haben, wie Smartwatches, Gesundheits-Tracker und einige Sportgeräte.

Standard statt beinahe unendliche Vielfalt: Bald kommt das einheitliche Ladegerät.
Screengrab Google 
Die Abgeordneten fordern ausserdem klare Informationen und eine eindeutige Kennzeichnung auf neuen Geräten über Auflademöglichkeiten und darüber, ob ein Produkt ein Ladegerät enthält. Dies würde dazu beitragen, Verwirrung zu vermeiden und den Verbrauchern, die oft mehrere Geräte besitzen und nicht immer zusätzliche Ladegeräte benötigen, die Kaufentscheidung zu erleichtern.

Angesichts der zunehmenden Nutzung des kabellosen Ladens fordern die Abgeordneten, dass die Europäische Kommission bis Ende 2026 eine Strategie vorlegt, die ein Mindestmass
an Interoperabilität neue Ladelösungen vorsieht. 
Bis denn alle Handys und ähnlichen Geräte das gleiche Ladegrät nutzen können, wird es allerdings noch eine Weile dauern. Erst wenn das ganze Parlament den Entwurf der Verhandlungsposition auf der Plenarsitzung im Mai gebilligt hat, werden die Abgeordneten bereit sein, Gespräche mit den EU-Regierungen über die endgültige Form der Gesetzgebung aufzunehmen. Die EU und ihre Mitgliedstaaten seien sich schon recht nahe, was die neuen Regeln betreffe, schreibt der Spiegel:

«Beide Seiten wollen etwa, dass USB-C einheitlich für Mobiltelefone, Tablets, Laptops, Kopfhörer und Digitalkameras verwendet wird. Faktisch ist USB-C bereits der Standardanschluss dieser Geräte. Apple allerdings setzt in den iPhones und bei den günstigsten iPads weiterhin auf den selbst entwickelten Lightning-Anschluss. Mac-Computer und die übrigen iPads hingegen verfügen bereits über USB-C-Anschlüsse. Das Unternehmen betrachtet eine Pflicht zu einheitlichen Ladebuchsen als innovationshemmend.»

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