Friday, November 26, 2021

Ist es nun produktiver - oder doch nicht, das Homeoffice?

Als das Homeoffice im Zuge der Pandemie für viele Mitarbeiter obligatorisch wurde, war das Echo fast rundum gut. Sowohl Chefs als auch Mitarbeiter hatten viel Gutes zu sagen über die Arbeit in den eigenen vier Wänden. Nach gut anderthalb Jahren hat sich das Meinungsspektrum dezidiert verbreitert. Und gemäss einer neuen europäischen Umfrage fangen viele Chefs an zu zweifeln.

Arbeiten zuhause: Produktiver oder nicht?  Bild Pixabay
Wenn es um die Produktivität im Homeoffice geht, gehen die Meinungen auseinander. Die Mitarbeiter tendieren dazu, ihre Produktivität zuhause im Büro grösser einzuschätzen, als sie eigentlich ist. Viele Chefs glauben nicht mehr so recht daran. Schon früher dieses Jahr hat die Deutsche Bank eine Studie veröffentlicht, in der sie diese Problematik unter die Lupe nahm und zum Schluss kam, dass die Arbeit zu Hause weniger bringt als im Büro:

 “Als einen wichtigen Grund für die Verringerung der Produktivität sehen die Analysten der Deutschen Bank die erschwerte Kommunikation im Homeoffice. Besonders kreative Aufgaben verlangen oft eine gute Kommunikation, die im Homeoffice aber komplizierter ist und durch technische Schwierigkeiten schwieriger werden kann. Auch IT-Probleme führen immer wieder zur Verringerung der Produktivität. So können Internet- und Stromausfälle den Menschen das Arbeiten gänzlich unmöglich machen. Des Weiteren gibt es vor allem ältere Mitarbeiter, die mit der Technik weniger vertraut sind und mehr Zeit benötigen, um sich einzuarbeiten. Ausserdem ist auch die Umstellung der Arbeitsatmosphäre ein entscheidender Faktor, der die Produktivität massgeblich beeinflussen kann.“ (businessinsider.de)

 Eine aktuelle Studie von Yougov und Linkedin unter 2000 Führungskräften aus elf Ländern zeigt Zweifel bei vielen Führungskräften – vor allem in Deutschland, wie die Welt berichtet:

“Demnach befürchtet gut ein Drittel der Managerinnen und Manager (37 Prozent) in Deutschland negative Folgen für ihr Unternehmen, wenn sie Mitarbeitern flexibles Arbeiten ermöglichen. Im internationalen Vergleich machten sich in diesem Punkt nur die Befragten in Irland noch mehr Sorgen (40 Prozent). In Italien sind es nur 20 Prozent, der Durchschnitt insgesamt liegt bei 30 Prozent. Die Skeptiker unter den deutschen Managern befürchten vor allem, dass die Mitarbeiter im Homeoffice ihrer Arbeit nicht nachgehen. 38 Prozent der Befragten äußerten diese Bedenken. Nur in den Niederlanden fiel der Wert genauso hoch aus. Deutlich weniger Bedenken haben Manager in diesem Punkt in Italien und Brasilien (jeweils 17 Prozent), Großbritannien (21 Prozent) und Frankreich (22 Prozent).“

 Die Meinungen über die Arbeit zuhause sind natürlich nicht nur bei den Managern, sondern auch bei den betroffenen Angestellten geteilt. Längst nicht allen gefällt die einsame Arbeit am Küchentisch – viele freuen sich darauf, wieder in den Büroalltag und zu ihren Kollegen und Kolleginnen zurückzukehren.

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