Monday, June 22, 2020

Das Internet hat die Coronakrise sehr gut überstanden

Die Coronakrise hat auch das Internet gefordert: Die Verlagerung eines signifikanten Teils von Büroarbeitsplätzen ins traute Heim hat zu dieser Belastung beigertragen. Wie auch die Tatsache, dass es ausserhalb der eigenen Wohnung nicht viel zu tun gab, während der Krise. Da musste Netflix als Ersatz herhalten. Die gute Nachricht ist: Das Internet hat den Ansturm sehr gut überstanden.

Die Leitungen und die Server des Internets haben auch während
des krisenbedingten Ansturms standgehalten.                                  Bild Pexels
Für eine Weile war die Panik gross: Zahlreiche Artikel wurden publiziert, in denen daran gezweifelt wurde, ob das Internet den Ansturm der Coronakrise meistern könne, und sogar sein Zusammenbruch wurde vorausgesagt. Diese Sorgen waren unbegründet: Eine Studie von DE-CIX zeigt auf, dass das Internet aus technologischer Sicht, sowohl in den Endkundennetzen als auch insbesondere an den Übergabepunkten, dem Ansturm der letzten Wochen ausgesprochen gut standgehalten hat. Dies sei nicht zuletzt deshalb der Fall, schreiben die Autoren, weil über die vergangenen Jahre ohnehin ein erhebliches globales Wachstum im weltweiten Datenverkehr zu verzeichnen gewesen sei und die Internetindustrie nun lediglich ein kurzfristig aufgetretenes Wachstum habe abfedern müssen. Man könne von einer “beschleunigten Digitalisierung“ sprechen, auch in Hinblick auf die Entwicklungen im Bereich Home-Office oder virtueller Events.
Wer sich im Detail für die Studie interessiert, kann die Zusammenfassung hier im Detail kostenfrei abrufen (sechs Seiten, PDF). Das Fazit möchten wir hier zitieren:
“Eines geht klar und deutlich aus der aktuellen Situation hervor: Das Netz hält! Auch in Phasen der Maximalbelastung wie einem globalen Shutdown. Doch während der weltweiten Pandemie haben sich auch einige Schwachstellen der digitalen Infrastruktur gezeigt, die teilweise direkt beim Nutzer spürbar sind, oder langfristig spürbar werden. Ob es um die Herausforderungen in den Teilnetzen des Internets, an den Netzübergängen oder der letzten Meile (dem Endkundenanschluss) geht: Letztendlich liegt es in der Verantwortung der jeweiligen Betreiber, ausreichend Kapazitäten vorzuhalten und je nach Notwendigkeit vorausschauend auszubauen. Das muss nun, in der aktuellen Krise, unerwartet, schneller als geplant und flächendeckend vonstattengehen. Das wiederum beschleunigt die Digitalisierung stark, mit dem Coronavirus als äußerst ungewöhnlichem Treiber. Disruptive Technologien, wie 5G, werden die Herausforderungen und Ansprüche an das Internet vorantreiben. Nur wenn alle Partizipienten der Internetinfrastruktur auf ihre Art und Weise funktionieren, Innovation vorantreiben und sich ausnahmslos verlässlich zeigen, kann das einst zu Forschungszwecken vor Jahrzehnten aufgebaute Netz von Teilnetzen den Ansprüchen der Menschen auch in Zukunft gerecht werden.“

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