Sunday, March 8, 2020

User hinterfragen ihren Smartphone-Konsum zunehmend kritisch

Sie tippen, sie starren, sie lesen: Smartphone-Besitzer verbringen immer mehr Zeit mit ihren Geräten. Das sieht nicht nur so aus oder fühlt sich so an, das lässt sich statistisch nachweisen. Viele User empfinden dieses Verhalten zunehmend als Belastung. Eine aktuelle Studie zeigt, dass 38 Prozent ihre eigene Smartphone-Nutzung als zu hoch einschätzen. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind sogar 63 Prozent der Meinung, dass sie zu viel Zeit am Smartphone verbringen. 31 Prozent aller Studienteilnehmer sprechen von einem regelrechten Zwang, dauernd auf ihr Smartphone schauen zu müssen, und 17 Prozent klagen sogar über physische Symptome wie Kopfschmerzen oder Probleme mit den Augen.

Am Smartphone bis der Kopf schmerzt: Viele Nutzer lassen sich von ihrem
Handy stressen.                                                                        Bild pexels.com
Musik oder Podcasts hören, Nachrichten oder E-Mails lesen, Videos streamen, Rechnungen bezahlen oder die Heizung zuhause einschalten – all das können Smartphone-Besitzer immer und überall. Eigentlich sind Smartphones die perfekten Helfer für einen effizienteren Alltag, doch tatsächlich empfinden immer mehr Nutzer die Geräte als Zeitfresser und Stressfaktor. Das zeigt auch die neuste Deloitte Mobile Consumer Survey. Trotzdem ist die Nutzungsintensität weiter angestiegen. Der Grund: Das Smartphone wird immer besser und kann immer mehr.
Kommunikation findet immer öfter via Smartphone statt. Vor allem die Nutzung von Mail- und Messagingdiensten ist seit 2017 noch einmal deutlich gestiegen - um ganze 13 Prozent. WhatsApp ist der beliebteste Messenger. 28 Prozent der Nutzer schauen stündlich nach, ob sie neue Nachrichten haben. Auch wenn die junge Zielgruppe zwischen 18 und 24 Jahren den Messenger besonders intensiv nutzt – hier überprüfen 51 Prozent die App stündlich auf Updates – zieht sich die Beliebtheit von WhatsApp durch alle Altersgruppen. Der zweitbeliebteste Kommunikationskanal ist weiterhin die E-Mail. Mehr als die Hälfte aller Befragten schreiben oder lesen täglich ihre E-Mails am Smartphone, ein Plus von 19 Prozent seit 2017. Der Rückgang von klassischer Sprachtelefonie und SMS fällt dagegen moderater aus als in den Jahren zuvor. In Summe verbringen Smartphone-Besitzer heute also mehr Zeit mit ihren Geräten – und das gilt nicht nur für den Bereich Kommunikation.
Der Anteil jener Befragten, die ihr Smartphone häufig auch außerhalb ihrer Arbeitszeiten für Berufliches verwenden, hat sich verdoppelt und liegt nun bei 59 Prozent. Besonders stark zeigt sich dieser Trend in den jüngeren Altersgruppen. Zudem ersetzt das Smartphone im beruflichen Kontext immer häufiger das klassische Festnetztelefon. Und auch bei der Freizeitgestaltung hat das Smartphone an Bedeutung gewonnen: Die Kombination aus Smartphones und Streaming macht Entertainment so mobil wie nie zuvor.
Das Smartphone erhöht die Geschwindigkeit des Alltags und führt zu ungewollten Auswirkungen auf den Tagesablauf. Dadurch wird es für Menschen auch zum Stressfaktor. Die Deloitte-Umfrage zeigt aber, dass immerhin knapp ein Viertel der Befragten smart genug sind für ihr Smartphone: Sie haben schon Apps gelöscht, die sie als Zeitfresser wahrgenommen haben.

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