Wednesday, March 11, 2020

Mehr Schweizer Onlinehandel, weniger Pakete aus China

Der Schweizer Onlinehandel ist im letzten Jahr stärker gewachsen, als die Onlineeinkäufe im Ausland. 2019 kauften Schweizer Konsumenten für 10,3 Milliarden Franken Waren und Güter online, 8.4 Prozent mehr als 2018. Am meisten gefragt waren Elektronik und Mode. Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass die Anzahl der Warensendungen aus Asien erstmals seit vielen Jahren rückläufig war.

Der Onlinehandel boomt, die Retouren auch: Jedes vierte Paket wird zurück-
geschickt, das sind fast 14 Millionen Rücksendungen.                  Grafik VSV
Diese Informationen sind einer Untersuchung des Verbandes des Schweizerischen Versandhandels zu entnehmen, die gemeinsam mit GfK und der Post durchgeführt wurde. In der Langzeitbetrachtung 2010 bis 2019 wird ersichtlich, dass Schweizer Konsumenten ihre Ausgaben für Onlineeinkäufe im Handel verdoppelt und um 5,2 Milliarden Franken gesteigert haben. Erstmals seit vielen Jahren wuchs der Auslandseinkauf schwächer als die Nachfrage innerhalb der Schweiz.  Der Online- und Versandhandel legten damit erneut stärker zu, als der klassische Handel.
Während im Lebensmittel-Bereich erst 2,8 Prozent des Gesamtvolumens online eingekauft wurden, bestellten die Schweizer Konsumenten bereits knapp 17 Prozent aller Waren aus Non-Food-Sortimenten im Internet. Lebensmittel haben 2019 erstmals die Umsatzmilliarde überschritten: Es wurden für 1,1 Milliarden Franken Lebensmittel, Wein und Kaffee(-kapseln) online bestellt. Im letzten Jahr wurde auch mehr Heimelektronik im Internet gekauft. Ein Umsatzvolumen von 2,6 Milliarden Franken macht diesen Bereich umsatzmässig zum beliebtesten Onlinehandels-Sortiment. Mittlerweile wird mehr als ein Drittel der Elektronik im Onlinehandel gekauft. An zweiter Stelle der Beliebtheitsskala folgt der Bereich Mode und Schuhe mit 2,15 Milliarden Onlinehandel-Umsatz.
Im letzten Jahr gelangten immer noch 31 Millionen Kleinwarensendungen, zumeist ohne MWST- und Zollabgaben, in die Schweiz. Davon stammten rund 21 Millionen Sendungen aus dem Asiatischen Raum, vor allem aus China. Die gute Nachricht: Erstmals seit vielen Jahren ist ein Rückgang festzustellen. Allerdings sind die bestellten Warenwerte pro Paket weiter angestiegen.
Der Einkauf im richtigen, also stationären Laden, wird von den Schweizer Konsumenten immer noch klar bevorzugt. Es ist aber offensichtlich dass das Onlineshopping jedes Jahr beliebter wird – eine Entwicklung, die angesichts der demographischen Veränderungen wohl weiter anhalten wird.

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