Friday, September 7, 2018

Künstliche Intelligenz: überschätzt oder unterschätzt?

Erst kürzlich haben die Grossen des Silicon Valley vor dem Zeitalter der künstlichen Intelligenz gewarnt: KI sei gefährlich - und wir sollten uns davor fürchten. Wir gehen davon aus, dass diese Warnungen  wirkungslos verpuffen werden - weil KI nämlich viel, viel Geld verspricht. Neuste Prognosen gehen davon aus, dass mit den smarten Maschinen schon in den nächsten 12 Jahren Billionen verdient werden.

Maschinen mit Hirn, auch Künstliche Intelligenz genannt, werden schon in den
nächsten Jahren immense Umsätze generieren.                            Bild pixabay
Nach Prognosen des McKinsey Global Institute (MGI) kann Künstliche Intelligenz das globale Bruttoinlandsprodukt bis 2030 um durchschnittlich 1,2 Prozentpunkte pro Jahr steigern. KI übertrifft somit den jährlichen Wachstumseffekt, den im Zeitalter der ersten industriellen Revolution  Dampfmaschinen, und später, Industrieroboter und die Verbreitung der Informations- und Kommunikationstechnologien erzielten, um ein Mehrfaches. Insgesamt ist mit Künstlicher Intelligenz bis 2030 ein zusätzlicher globaler Wertschöpfungsbeitrag in Höhe von 13 Billionen US-Dollar möglich.
Für die Studie teilte das MGI die KI-Technologie in fünf Kategorien ein:  Automatische Bilderkennung, natürliche Sprache, virtuelle Assistenten, Roboter-basierte Prozessautomatisierung und fortgeschrittenes maschinelles Lernen. Diese Technologien werden zukünftig von Unternehmen am wahrscheinlichsten eingesetzt. Bis 2030 werden circa 70 Prozent der Unternehmen mindestens eine der genannten KI-Technologien nutzen, prognostizieren die Forscher des MGI. Unternehmen, die KI früh implementieren, könnten ihren Cashflow verdoppeln, während die Nachzügler einen Rückgang ihres Cashflows um etwa 20 Prozent gegenüber dem heutigen Niveau verzeichnen müssten, sagt Peter Breuer von McKinsey.
Zum KI-getriebenen Produktivitätswachstum tragen unterschiedliche Mikro- und Makro-Faktoren bei, etwa die Adaptionsgeschwindigkeit von KI-Technologie durch Unternehmen oder die Arbeitsmarktstruktur eines Landes.
Wirtschaftlich ist KI also extrem vielversprechend. Viele Fachleute fürchtensich aber auch davor.
“Bill Gates hält sie für gefährlicher als einen Nuklearkrieg, Elon Musk für die «vielleicht grösste Bedrohung der Menschheit». Wer sich noch keine Sorgen über die Gefahren der künstlichen Intelligenz (KI)mache, sollte es tun, liess er vergangene Woche via Twitter wissen. «Das Risiko ist weit grösser als Nordkorea.» Auch Wissenschaftler prognostizieren, dass intelligente Maschinen die Menschen versklaven werden. Gemäss dem Physiker Stephen Hawking könnte eine hochentwickelte KI sich selber weiterentwickeln und vermehren und schliesslich das Ende der Menschheit bedeuten. Namhafte Experten gehen von nur mehr einigen Jahrzehnten aus bis zur sogenannten Singularität - dem Zeitpunkt, ab dem uns die Maschine überlegen ist und den Menschen beherrschen wird…“
Die NZZ, aus der das obige Zitat stammt, gibt allerdings wieder Entwarnung: Dass Menschen mit Informatikverständnis und überdurchschnittlicher Intelligenz solche Katastrophen prognostizierten, sei unverantwortlich. Die Untergangsszenarien basierten auf einer immensen Überschätzung des Potenzials maschineller Intelligenz, sagt der Autor.
Hoffen wir, dass dem so ist.

No comments:

Post a Comment