Monday, May 2, 2016

Nach dem "Röhrli" der SMS-Test

Das Smartphone in der Hand ist für Autofahrer aus gutem Grund verboten. Telefonieren und vor allem Texten im Strassenverkehr sind hochgefährliche Aktivitäten. Trotz Aufklärungskampagnen und  für jene, die nicht selber merken, dass sie beim Autofahren auf die Strasse schauen sollten, gibt es immer noch viele User, die auf der Strasse das Smartphone benutzen. Eine israelische Firma hat nun ein Gerät entwickelt, das  es möglich macht, schon am Strassenrand festzustellen, ob und wie ein Smartphone benutzt worden ist. 

Wie die amerikanische Website Android Authority berichtet, handelt es sich bei der Firma, die den sogenannten “Textalyzer“ anbietet, um die Firma Cellebrite, die sich kürzlich im Zusammenhang mit dem Terroranschlag im kalifornischen San Bernardino einen Namen gemacht hat, indem sie dem FBI half, das iPhone der Täter zu entschlüsseln. Der Ausdruck “Textalyzer“ spielt auf den englischen Namen für Alkohol-Prüfgeräte an; diese werden  Breathalyzer“ genannt. Mit dem Textalyzer wird bei einer Kontrolle nicht der Atem des Verkehrsteilnehmers kontrolliert, sondern sein Smartphone. Auch der Tagi berichtet:
“Cellebrite vertreibt speziell konfigurierte Laptops, mit denen etwa die Polizei noch an der Unfallstelle ein beschlagnahmtes Telefon unter die Lupe nehmen kann. Anhand des SMS-Verlaufs oder der Anrufprotokolle kann sie feststellen, ob ein Lenker während der Fahrt sein Telefon verwendet hat. Das New Yorker Gesetz würde den Test für Fahrer zur Pflicht machen. Die Weigerung, einem Polizeibeamten das Smartphone auszuhändigen, könnte den Entzug des Fahrausweises nach sich ziehen. Schweizer Behörden setzen bislang auf Prävention gegen die Unfallursache «Handy am Steuer». […]In der Schweiz kann das Tippen auf dem Smartphone während der Fahrt als grobe Verkehrsregelverletzung taxiert werden. In einem solchen Fall droht dem Verkehrssünder mehr als nur eine Ordnungsbusse – eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft kann bis zu einem Ausweisentzug führen.“
Viele Autofahrer lassen sich weder von Unfallstatistiken, noch Bussandrohungen oder blutigen Unfallvideos (siehe unten) nicht beeindrucken – nicht nur in der Schweiz:
Eine grosse US-Studie zeigt, dass der Umgang mit Mobiltelefonen am Steuer derjenige Einzelfaktor ist, der Autounfälle besonders stark zunehmen lässt. Demnach steigern die Suche nach dem Gerät, das Telefonieren und insbesondere das Lesen und Texten das Unfallrisiko um insgesamt fast das Vierfache. Erschwerend komme hinzu, dass sich Autofahrer mehr als sechs Prozent der Fahrzeit mit solchen Geräten beschäftigten, schreiben die Forscher in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften . Das Phänomen könne auch die seit kurzem steigenden Zahlen der Verkehrstoten in Deutschland erklären, sagt ein deutscher Experte.“
Das Thema Handy am Steuer sorgt auch in den Kommentarspalten der Schweizer Medien für aufgeregte Diskussionen. Das zeigt es sich dann auch, dass es tatsächlich Autofahrer gibt, welche die Handynutzung am Steuer als gottgegebenes Freiheitsrecht ansehen:
Typisch Schweiz. Alles verbieten und die Autofahrer kriminalisieren. Wenn die Polizei mit Geschwindigkeitsbusen [sic] kein Geld mehr verdienen kann, greift sie zu der nächsten Schikane. Ich lasse mir das Telefonieren und SMS schreiben [sic] am Steuer nicht verbieten!“
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