Wednesday, September 10, 2014

Wie sicher ist das Internet der Dinge?

Die IFA Berlin ist nicht umsonst die führende Messe für Haushaltsgeräte und Elektronik: Selbstverständlich nahmen das Internet der Dinge und das enorme Potential, das die digitale Vernetzung im täglichen Leben eröffnet, einen wichtigen Platz imThemenkatalog der Aussteller ein. Inzwischen wird aber immer klarer, dass gerade das Internet der Dinge einen sehr sicheren Schutzwall gegen Cyber-Kriminelle braucht – denn auch die Missbrauchsmöglichkeiten sind schier unendlich.

Ein vernetzter Kühlschrank ist gut - ein voller Kühlschrank ist besser...
Die Hacker lieben das Internet der Dinge, schreibt der Spiegel und überschreibt den Artikel über die Hackerkonferenz Defcon mit dem Titel: Cyberattacke auf denKühlschrank. Der Autor berichtet, dass es vor allem längst bekannte Programmierfehler sind, welche die Dinge im Internet verletzlich machen.  Das ist schlecht, denn die Fehler sind auch den Hackern bekannt. Ihre Angriffserfolge sind erschreckend. Zitat aus dem Bericht:
“Den Hackern auf der Sicherheitskonferenz Defcon ist es egal, ob Marketing-Menschen vom vernetzten Zuhause, dem Internet der Dinge oder dem Smart Home sprechen: Sie sehen in vernetzten Geräten - Autos, Kühlschranke, Fernseher, Raumthermostate - erst einmal ein neues riesiges Spielfeld - auf dem sie einen Heimvorteil haben. "Ich wüsste nicht, dass eines der vernetzten Geräte einem Hackversuch standgehalten hätte", sagt Jeff Moss (alias The Dark Tangent), Gründer der Hackerkonferenz Defcon und ehemaliger Berater der US-Heimatschutzbehörde. […] Die Industrie scheint beim Internet der Dinge so vorzugehen wie andere Unternehmen seinerzeit beim Thema Cloud: Zwar sind die Kinderkrankheiten noch nicht kuriert, aber man startet schon mal mit Produktion und Verkauf. Fehler werden dann im laufenden Betrieb behoben - oder eben auch nicht. Jeff Moss geht davon aus, dass erst in einigen Jahren sicherheitstechnisch ausgereifte Produkte auf den Markt kommen. Bis dahin müssen Kunden entweder mit lückenhaften, aus dem Internet angreifbaren Geräten in ihren Haushalten leben. Oder es finden sich Hersteller, die ähnlich den Lieferanten von Antiviren-Software Schutzlösungen verkaufen…“
DasHandelsblatt berichtet aus Anlass der IFA zum gleichen Thema, auch hier scheint man der allgemeinen Begeisterung über die Vernetzung des modernen Haushalts eher skeptisch zu begegnen - aus Sicherheitsgründen. Zitat:
“Für den Sicherheitsexperten liegt ein Grundproblem beim vernetzten Heim in der Langlebigkeit vieler Haushaltsgeräte. Wenn Miele beispielsweise von einer Nutzungsdauer von 20 Jahren und mehr ausgeht, ist auch die Sicherheitsarchitektur entsprechend veraltet. Das gilt auch für Wlan-Router, bei denen neue Versionen viel höhere Sicherheitsstandards bieten als ihre Vorgänger.Experten wie Tobias Arns vom Branchenverband Bitkom raten daher, schon beim Kauf eines Gerätes auf Sicherheitsstandards zu achten. Grundsätzlich schaffe ein smartes Haus etwa mit einer vernetzten Fenster- und Rollladensteuerung ein Plus an Sicherheit. Eine Alarmanlage vom Wühltisch oder vernetzbare Lichtschalter und Überwachsungskameras ohne Verschlüsselungsmöglichkeit seien aber „keine so gute Idee“, sagte er. Cyber-Kriminelle, aber auch technikinteressierte Teenager aus der Nachbarschaft könnten solche Systeme leicht angreifen.“


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