Friday, April 23, 2021

Essen, trinken, fernsehen und schwindeln im Homeoffice

Wer zuhause im Homeoffice arbeitet, ist produktiver und leistet mehr. Das ist eine Erkenntnis, die nach einem Jahr Corona vielerorts  verkündet wird . Aber ist das auch wirklich wahr? Eine amerikanische Studie zeigt jetzt auf, dass es viele Mitarbeiter mit der Arbeitszeit (und der Wahrheit) nicht sehr genau nehmen, wenn sie sich nicht von ihren Vorgesetzten und Kollegen beobachtet fühlen.

Am Zoom-Meeting teilzunehmen heisst nicht, dass auch gearbeitet wird... Bild Pixabay
Die Studie von Joblist stellt die Frage, ob die Kollegen im Home-Office ihren Teil der Arbeit erledigen, so wie sich das ihre Arbeitgeber wünschen. Es sollte herausgefunden werden, wie viele Mitarbeiter online einkaufen, essen und trinken oder Besorgungen machen, wenn sie nicht im Büro arbeiten. Generell gaben Homeoffice-Mitarbeiter zu, dass sie an zwei Tagen in der Woche am Morgen zu spät mit der Arbeit begännen - aber auch an zwei Tagen zu früh am Heimarbeitsplatz seien. Homeoffice-Arbeiter gaben ausserdem zu, dass sie durchschnittlich neun Stunden pro Woche mit privaten Aufgaben verbringen, anstatt zu arbeiten. Was sind das für Tätigkeiten? Zum Beispiel: Kochen ( 59 Prozent), Fernsehen ( 55 Prozent), Wäsche waschen ( 52 Prozent), Online-Shopping ( 47 Prozent), mit den Kindern spielen (41 Prozent), mit Haustieren spielen (39 Prozent), Sport treiben (38 Prozent), etwas trinken gehen (29 Prozent), Besorgungen machen (27 Prozent) und sogar ausgehen (14 Prozent). Die meisten Remote-Mitarbeiter gaben ausserdem an, dass sie sich nicht dafür verantwortlich fühlen, diese Zeit irgendwann wieder aufzuholen.

Laut der Studie gaben auch 83 Prozent der Befragten zu, dass sie nicht die Wahrheit sagen, wenn sie über ihre Arbeitszeit befragt werden. Und jeder dritte Angestellte gab auch zu, zu lügen, zum Beispiel dass er beschäftigt sei, um einen Anruf oder eine Besprechung zu vermeiden oder vorzugeben, in einer Besprechung aufmerksam zu sein, während er oder sie andere Dinge tut.
Interessant ist, dass diejenigen Mitarbeiter, die in diesem Zusammenhang am häufigsten die Unwahrheit sagen, Führungskräfte sind.

Es gibt auch positive Ergebnisse in der Joblist-Umfrage. Zwei Drittel der Homeoffice-Mitarbeiter gaben an, dass sie im Vergleich zur Arbeit im Büro effizienter geworden seien. 64 Prozent  der Angestellten gaben ausserdem an, dass ihre Arbeitgeber ihnen genauso vertrauen, wie bei der Arbeit im Büro.  Ob dieses Vertrauen anhält, wird sich zeigen, wenn die Pandemie vorbei ist.


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