Tuesday, November 21, 2017

Wie Sie sich gegen digitale Spionage wehren können

Wir sind fast alle dem Risiko ausgesetzt, mit digitaler Technologie ausspioniert zu werden, wie wir in unserem letzten Beitrag berichtet haben (Das Zeitalter der digitalen Spionage ist da). Potentielle Spione gibt es viele: Digitale Diebe, die Geld erbeuten möchten, eifersüchtige Partner, die ihre Partner kontrollieren wollen, Bosse, die ihren Mitarbeitern nicht trauen. Ganz wehrlos sind wir aber nicht: Es gibt mögliche Gegenmassnahmen.

Nicht so gut versteckt: Dieses junge Ehepaar fand eine Minikamera im Rauch-
melder ihres Airbnb-Zimmers in Florida.                         Longboat Key Police
Es ist nicht ganz einfach herauszufinden, ob jemand eine Spionage-App auf Ihrem Smartphone installiert hat. Zwar gibt es Tipps, die bei der Suche helfen können, allerdings scheinen diese Lösungen oft etwas einfach gestrickt zu sein. Eines ist sicher: iPhone-User sind weniger gefährdet, weil auf deren Gerät ohne “Jailbreak“ nur Apps aus dem App Store installiert werden können. Für alle Anwender gilt: Halten Sie alle ihre Software auf dem neusten Stand. Setzen Sie Zwei-Faktor-Authentifizierung ein, wenn es möglich ist. Gehen Sie nicht ohne Sicherheitssoftware ans Netz. Und, was selbstverständlich sein sollte: Installieren Sie nichts, dessen Herkunft Sie nicht kennen und geben Sie Ihr Smartphone nicht aus der Hand sondern hüten Sie es wie Ihr Augapfel.
Auch wer fürchtet, geheim abgehört oder gefilmt zu werden, kann etwas dagegen tun. Gerade im Zeitalter von Airbnb ist die Sorge vor versteckten Kameras durchaus berechtigt. Einfach ist es allerdings nicht, versteckte Geräte zu finden;wie wir im ersten Teil dieses Artikels gezeigt haben, werden Kameras die in ganz alltäglichen Haushaltgeräten versteckt sind, ganz offen im Internet verkauft. Die Amerikanische Website komando.com gibt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie auf der Suche vorzugehen ist (in Englisch). Das Fazit: Amazon verkauft für wenig Geld Geräte, mit denen Spionagegeräte elektronisch eruiert werden können. Ob Sie funktionieren, wissen wir nicht.  
Spionage muss nicht immer heissen, dass Sie jemand mit einem versteckten Mikrophon abhört oder mit einer versteckten Kamera Videoaufnahmen macht. 
Beim Surfen im Netz ist die Wahrscheinlichkeit am grössten, dass Sie ausspioniert werden. Die Verfolgung von Benutzeraktivitäten im Netz, sogenanntes Tracking, ist ein bekanntes Datenschutzproblem. Da werden im Hintergrund Informationen darüber gesammelt, welche Seiten sich Benutzer im Internet anschauen und welche Interessen sie haben. Für Internetbrowser existieren bereits zahlreiche Lösungen, welche die Tracker für den Nutzer sichtbar machen und ihn schützen. Dass dieses Problem allerdings auch bei der Nutzung von Apps auf dem Smartphone besteht, wissen bislang meist nur Experten. Nun entwickelt das deutsche Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT eine App, die solch unsichtbarem Tracking einen Riegel schieben soll. Mit MetaMiner können Nutzer das Tracking durch mobile Apps sichtbar machen und auch unterbinden.
„Verstecktem Tracking in mobilen Apps wurde bisher nur wenig Beachtung geschenkt, so dass sich App-Nutzer oft nicht bewusst sind, zu welchen Werbenetzen bzw. bösartigen Internetbereichen das Smartphone im Verborgenen Onlineverbindungen aufbaut“, sagt der, Projektleiter am des entwickelnden Instituts. Das einzige Problem: Bisher existiert nur ein Prototyp des Tools für Android. Es soll aber schon bald als App zur Verfügung stehen.

1 comment: