Friday, October 30, 2015

Back to the Future - in die Vergangenheit

Back to theFuture, die Film-Trilogie aus den 80er-Jahren mit Michael J. Fox und Christopher Lloyd, hat sich nicht nur zu einem Kultfilm für Science-Fiction-Enthusiasten entwickelt, sondern scheint mit zunehmendem Alter ein immer breiteres Publikum anzusprechen.  Obwohl die Filmemacher in den 80er-Jahren eine ganz andere Zukunft voraussagten, als jene, in der wir jetzt leben.

Die Zukunft, wie sie Marty McFly und Doc Brown erlebt haben, ist am 21. Oktober Vergangenheit geworden. Fliegende Autos, die mit Abfall als Treibstoff betrieben werden? Schuhe, die sich selber schnüren? Hover-Boards statt Skateboards? E zeigt sich, dass auch kreative Filmemacher die grösste Mühe haben, die Zukunft vorherzusagen. Zwar hat der zweite Film der Back-to-the-Future-Trilogie einige Entwicklungen des Jahres 2015 korrekt vorhergesagt.  Zum Beispiel den Einsatz biometrischer Sicherheitstechnologien oder von Drohnen (auch wenn diese noch nicht den Hund ausführen, wie im Film). Auch der Einsatz von Virtual-Reality-Brillen zeigt der Film. Und natürlich Fax-Geräte (!)  - die wir aber schon in den 80er-Jahren hatten und die heute in der privaten Kommunikation eher nicht mehr verwendet werden. Aber Marty McFlys Boss musste faxen – E-Mail gab es in dieser Zukunft nicht.
Die grösste Lücke in der von den Filmemachern vorhergesagten Zukunft bildet tatsächlich das dort fehlende Internet mit all seiner Folgetechnologie. Der zweite Teil der Film-Trilogie Back to the Future wurde im gleichen Jahr veröffentlicht, in dem  Tim Berners-Lee, der als Erfinder des Internets gilt, ein 20-seitiges Konzept zur Funktionsweise des Internets vorlegte. Das war 1989, das Jahr das heute als Erfindungsjahr des Internets gilt. Heute können wir uns ein Leben ohne Hover-Boards sehr wohl vorstellen, ohne Internet würde es schwierig.  
Aber auch das Internet wird von vielen Usern gerne als eine Art Zeitmaschine benutzt- genau wie der stählerne DeLorean im Film. Man sucht alte Freunde, Schulkameraden, geht virtuell zurück an Orte, die man früher einmal besucht hat, oder man sucht ganz einfach die alte Version einer Website.
Wie Peter Glaser schon vor einer Weile auf futurezone.at festhielt:
Für viele sind bereits die zahllosen alten Amateuraufnahmen aus dem Alltag vergangener Jahrzehnte, die sich auf den großen Videoportalen sammeln, filmische Zeitmaschinen. Bei Google werden seit acht Jahren historische Aufnahmen aus verschiedenen Quellen zusammengetragen und in Google Earth integriert. Dort kann man sich nun per Schieberegler in die Vergangenheit bewegen, um zu sehen, wie es früher an einem Ort ausgesehen hat – seien es schrumpfende Eisflächen in der Antarktis oder die Bauarbeiten am Olympiastadion in Peking. Bei MSN gibt es zur Schlacht um England im 2. Weltkrieg einen "Interactive Guide”, in dem man sich, ebenfalls über Schieberegler, durch diverse Zeitverläufe bewegen kann.[…] Dass der scheinbar gewaltige neue Erinnerungsraum auch ziemlich trostlos erscheinen kann, weiß jeder, der in den visuellem Straßenfluchten von Google Street View einen bestimmten Ort schon mehrmals besucht hat. Schlimmer noch als in dem Film "Und täglich grüßt das Murmeltier", in dem jemand in immer dem selben Tag gefangen bleibt, sieht man sich in Street View in immer dem selben Moment gefangen, in dem die Aufnahme der Umgebung gemacht wurde. Nur alle paar Monate gibt es eine Aktualisierung, tickt die Uhr eine Sekunde weiter.“

Zukunftstechnologie als Tor zur Vergangenheit? Für viele User scheint dies ein wichtiger Aspekt des digitalen Zeitalters zu sein. Kein Wunder, sieht doch die Vergangenheit oft besser aus als die Gegenwart - vor allem wenn man versucht, sie aus der Zukunft zu betrachten.

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