Thursday, July 16, 2015

Das Jonglieren mit SIM-Cards lohnt sich

Zwar bahnen sich langsam aber sicher Lösungen an: Sowohl die Schweizer Mobiltelefon-Anbieter als auch die Europäischen Politiker haben sich den exorbitanten Preisen angenommen, die von den Handy-Usern im Ausland bislang in vielen Fällen bezahlt werden müssen. Doch auch der freie Markt  funktioniert und bietet günstige Lösungen für Reisende an: Wem es nichts ausmacht, für die Ferien  mit seinen SIM-Karten zu jonglieren, der kann ganz schön Geld sparen.

Ferienzeit, Roaming-Zeit (hier an der Küste von Maine, USA): Wer das Handy
im Ausland nutzt, findet heute günstige Roaming-Lösungen.                Bild PfW
Die Telekommunikationsunternehmen haben es sich selber zuzuschreiben, dass inzwischen ein lukrativer Markt für pre-paid SIM-Karten besteht: Die Preise für Gespräche und Datennutzung per Handy im Ausland wurden jahrelang so hoch wie möglich gehalten. Das hat dazu geführt, dass sogar Fluglinien ins Pre-Paid-Kartengeschäft eingestiegen sind. Wie zum Beispiel die Swiss: Seit einigen Monaten bietet das Unternehmen für CHF 29.90 eine SIM-Card an, die es möglich macht, mit wenig Aufwand im Ausland zu telefonieren, ohne dass man riesige Summen für Roaming-Gebühren auslegen muss. “Swiss Mobile“ ermöglicht es, in über 180 Ländern zu telefonieren und zu surfen und damit bis zu 80 Prozent der heute üblichen Roaming-Kosten zu sparen. Telefonate können beispielsweise innerhalb der EU, Südafrika oder Australien bereits ab 14 Rappen pro Minute geführt werden, das Surfen kostet 10 Rappen pro Megabyte. Innerhalb der Schweiz kostet das Telefonieren 19 Rappen pro Minute, das Surfen ist für 10 Rappen pro Megabyte möglich. Eingehende Anrufe aus über 50 Ländern sind gratis! Die Karte ist Online und im Flieger erhältlich. Die Swiss ist aber bei weitem nicht das einzige Unternehmen mit einem interessanten Angebot. Die Handelszeitung listet Globalsim, Truphone, AirBaltic und Shaston als zusätzliche Anbieter auf:
“Bei der Telekommunikationsfirma Shaston mit Sitz in Tramelan BE etwa funktioniert das System wie folgt: Für einen Betrag ab 12 Euro kauft der Kunde eine Prepaid-Sim-Karte. Die dazugehörige Nummer ist in Estland registriert. Roaminggebühren können so faktisch verhindert werden. In 151 Ländern entfallen bei eingehenden Anrufen die Roaminggebühren. Ein Anruf vom eigenen Telefon aus kostet gemäss Firmenangaben im Schnitt 90 Prozent weniger als bei anderen Anbietern.Die Nachfrage nach entsprechenden Angeboten wächst. Bei Shaston hat sich die Zahl der Kunden gemäss eigenen Angaben seit der Einführung 2010 jedes Jahr verdoppelt. Genaue Daten gibt die Firma nicht bekannt.“
Für Apple-Nutzer gibt es ebenfalls eine neue Lösung: die Apple SIM für den iPad gibt es jetzt auch in der Schweiz. Zitat aus 20 Minuten:
“Die Universal-SIM-Karte von Apple ist in den meisten Retail Stores erhältlich. Sie funktioniert auch, wenn man bei einem Schweizer Provider ein Handyabo hat. Die Datenpakete im Ausland werden von Gigsky bereitgestellt. Die Tarife sind auf der Website des Telekommunikationsanbieters für jedes Land einsehbar. Verbringt man seine Sommerferien beispielsweise in Italien, bezahlt man mit der Apple SIM umgerechnet Fr. 9.50 für die Übertragung von 75 MB Daten. Das grösste Datenpaket mit 3 Gigabyte kostet etwa Fr. 47.50."
Viele Schweizer Kunden scheinen sich allerdings an hohen Roaming-Gebühren nicht zu stören; sie hätten es lieber einfach, sagt ein Experte der Handelszeitung:
“Comparis-Experte Ralf Beyeler schätzt, dass Reise-Sim-Karten auch in Zukunft ein Nischenprodukt bleiben werden. Schweizer Konsumenten bevorzugen einfache Lösungen, sagt Beyeler mit Verweis auf den nötigen SIM-Karten-Wechsel. Viele Kunden benutzten nicht einmal spezielle Roaming-Angebote ihrer eigenen Telekommunikationsgesellschaft…“

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