Tuesday, January 27, 2015

Mobil telefonieren mit Google

Suchmaschine, YouTube, Gmail und nun auch noch Mobilfunkanbieter: Google will um jeden Preis weiter wachsen und weiter diversifizieren. Der gegenwärtige Trend zur digitalen Mobilität verleiht dem neusten Unternehmensschritt des Internetgiganten durchaus Sinn – nicht nur deshalb, weil Google seine Kunden dadurch noch besser kennenlernen wird, sondern auch im Hinblick auf das Ertragspotenzial.

Was Google in zwei Minuten alles macht (zum Vergrössern ancklicken). Die Live-Version
 findet sich auf der Website Google in Real Time.                                        Screenshot
Google ist jetzt schon enorm gross – und wächst ständig weiter. Einen Einblick in die Zahlen, die vom Unternehmen generiert werden, gibt die Website Google in Real Time, die einige wichtige Kennzahlen des Unternehmens mit einer Uhr koppelt und nach dem Einloggen aufaddiert. Da sieht der geneigte User dann, dass zum Beispiel in nur drei Minuten: die Google-Suchmaschine 840‘000 mal benutzt worden ist, 422‘000 Stunden YouTube-Videos angeschaut worden sind (das sind 15‘653‘000 Videos) und 370‘000 Dollar Umsatz erzielt wurde. Nicht schlecht für drei Minuten.
Doch das genügt den Google-Managern nicht.
Die Konkurrenz ist hart und allgegenwärtig, die Vorlieben der User sind unbeständig. Wie schrieb doch das deutsche Handelsblatt dieser Tage anlässlich der Vorstellung von Windows 10:
“Vor einem Jahr klebte die Welt noch an den unfehlbaren Lippen von Google und saugte alles mit Begeisterung auf, was auch immer aus den Google X Labs kam. Vor wenigen Tagen stellte Satya Nadella die Zukunft des holografischen Computers vor. Hololens, eine Datenbrille, die mit Windows10 arbeiten wird. Google stellte weniger vor, dafür aber ein: zum Beispiel das gehypte Google Glass…“
Nun sorgt Google doch schon wieder für Aufregung im Markt:  Amerikanische Zeitungen berichten, das Unternehmen habe mit den Mobilfunkanbietern T Mobile US Inc. und Sprint Corp. Verträge abgeschlossen, um direkte Mobiltelefondienste an seine Kunden zu liefern, unter dem eigenen Markennamen. Google wolle die Daten- und Sprachnetzwerke der beiden Unternehmen anzapfen und damit selber zum virtuellen Mobilfunkanbieter werden -  ohne direkten Unterhaltsaufwand für Netzwerkgebäude und andere Infrastruktur. Das Ziel: Die Preise sollen sinken, die Datenübertragungsraten sollen steigen.
Noch ist nicht klar, was die neue Google-Dienstleistung kosten wird und wann sie verfügbar sein wird. Experten nehmen aber an, dass das Projekt noch dieses Jahr in gewissen amerikanischen Städten gestartet wird und schon bald auch auf Kanada ausgedehnt werden könnte.
Eine Entwicklung, die den Google-Kritikern, die sich jetzt schon über die Macht des Unternehmens beklagen, nicht viel Freude machen wird.


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