Thursday, October 10, 2013

Digitaler Albtraum: Stunden ohne Smartphone

Wie würden Sie reagieren, wenn Ihr Smartphone eines schönen Tages plötzlich nicht mehr funktionieren würde - ohne Erklärung, während Stunden und Stunden. Für die Kunden von Rogers Communication und deren Tochterfirma Rogers Wireless in Kanada, wurde dies am Mittwoch zur Wirklichkeit. Zehn Millionen Abonnenten waren plötzlich stundenlang nicht mehr in der Lage ihre Smartphones zu benutzen; Telefon und SMS funktionierten nicht mehr. Im Zeitalter des ständigen Verbundenseins ist das natürlich für viele User ein absoluter Albtraum, und viele von ihnen merkten plötzlich, wie wenig öffentliche Telefonzellen es noch gibt.

Die Umstellung vom iPhone auf dieses
Telefon - und wenn es nur für wenige
Stunden ist - fällt um so schwerer, als
es immer weniger davon gibt.
                                               Bild Wikipedia
Auch für Rogers, Kanadas grösster Mobilfunkanbieter, ist die ganze Angelegenheit natürlich mehr als nur peinlich - und könnte neben einem schwer zu beziffernden Imageschaden auch direkte finanzielle Nachteile mit sich ziehen. Immerhin setzte das Unternehmen im letzten Jahr 7,3 Milliarden Dollar (CAD) um, das sind umgerechnet rund 7 Milliarden Franken.
Anscheinend weiss man bei Rogers noch nicht, was den Totalausfall verursacht hat. Auf der Webseite des Unternehmens wird trocken mitgeteilt dass man immer noch auf der Suche nach den Ursachen sei, und dass man allen Rechnungskunden als Wiedergutmachung einen ganzen Tag Service gutschreiben werde. Ausserdem hat sich  CEO Nadir Mohamed bei den Kunden entschuldigt und den Ausfall “unakzeptabel“ genannt.
Der Schaden ist allerdings bereits angerichtet: Kundenreaktionen auf Facebook und Twitterwaren wütend bis beissend ironisch: 
“Das zuverlässigste Mobile Network Kanadas braucht dringend ein paar neue Werbespots“ schrieb Aaron Walsh auf Twitter. Ein anderer Twitter-User wunderte sich: “Hat jemand Rogers gefragt, ob sie es ausgesteckt, 30 Sekunden gewartet und wieder eingesteckt haben?“ Ein User namens Adrian stellte fest: “Mein Gott, muss ich jetzt ein Festnetztelefon benutzen und mit einer richtigen Person sprechen? Wo sind wir denn - in 2003? Twitter-Userin Fatima H. rückte schliesslich das Ganze wieder in eine etwas realistischere Perspektive: “So abhängig bin ich von meinem mobilen Telefon - Rogers fällt ein paar Stunden aus, und ich flippe total aus“.

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